BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
bin schon gespannt.“
„Ich habe Pfefferspray in meiner Handtasche. Der erste …“ Der Blick, mit dem sie zuerst ihn und dann Nate bedachte, sagte alles.
„Oh.“ Ty tat erschrocken, vermochte aber sein Grinsen kaum zu verbergen. „Und wenn Sie einschlafen?“
„Dann habe ich vielleicht das Glück und ertrinke, bevor ich hier wieder aufwache.“
Sicher, der Wasserdruck war schwach, aber die Wärme war himmlisch. Sie drang bis in jeden Winkel ihres Körpers.
Das Haar umwehte Hannahs Schultern. Sie seufzte schwer.
So konnte sie nicht weitermachen. Am besten schluckte sie ihren Stolz hinunter und bat ihren Vater um Hilfe. Klar, eine Clifton Vandegard sollte sich bei niemandem entschuldigen müssen. Aber selbst dazu würde sie sich überwinden, wenn ihr Vater ihr nur genug Geld für die Heimfahrt schickte.
Aber wo war ihr Vater? Er hatte gesagt, dass er auch untertauchen müsse. In L.A. sei keiner von ihnen sicher. Auf einmal war ihre Kehle wie zugeschnürt. Schwierigkeiten hatte sie ihm nicht machen wollen, und wenn ihm etwas zustieße …
Sie weigerte sich, weiter darüber nachzudenken. George Vandegard war immer noch ein mächtiger Mann. Er konnte sich um sich selbst kümmern. Er hatte sie nie gebraucht – nur als seine kleine Prinzessin, die er überall vorzeigen konnte und die er belohnte, wenn sie hübsch war, einen netten Knicks machte und in die Kamera lächelte. Zumindest war es ihr so erschienen.
In den vergangenen Jahren war ihr Vater gealtert und nachgiebiger geworden. Manchmal hatte sie ihn dabei ertappt, wie er sie betrübt musterte. Wäre ihr Verhältnis zueinander ein anderes gewesen, hätte sie ihn vielleicht gefragt, was ihn bedrückte.
Aber sie hatte es nicht getan. Sie war unabhängig und ohne Kontakte zu Gleichaltrigen aufgewachsen. Sie konnte sich wie ein Model kleiden, sich angeregt mit den Reichen und Schönen unterhalten, aber sie vermochte nicht, ein Stück Fleisch in der Mikrowelle aufzutauen.
Für das normale Leben war sie nicht gerüstet.
Merkwürdig, dass sie es bisher nicht bemerkt hatte. Während sie sich bemühte, adrett und weltgewandt zu erscheinen, hatten andere ihres Alters gelernt zu leben.
Sie konnte gar nichts.
Aber sie konnte reiten. Colonel Shelby hatte es ihr oft genug gesagt. Sie konnte mit Pferden umgehen und saß sicher im Sattel. Aber wenn sie den olympischen Standard erreichen wollte, musste sie lernen, selbstlos zu sein und Opfer zu bringen. Sie müsse es von ganzem Herzen wollen, hatte Colonel Shelby betont.
Deshalb hatte sie aufgegeben. Denn wenn sie etwas unbedingt haben wollte, konnte ihr Vater es ihr kaufen. Auch ohne Colonel Shelby und seine ständige Kritik war sie gut zurechtgekommen. Mit Skiurlaub, Einkaufen und Gesichtsmasken konnte sie auch ihre Tage ausfüllen. Jedenfalls war sie damit zufrieden gewesen bis zu dem beängstigenden Abend auf dem Parkplatz.
Hier war sie jedoch sicher.
Die Zeit verstrich, bis es sich anhörte, als würde die Tür geöffnet werden. Gleich darauf folgte ein Geräusch, das von winzigen Hufen stammte.
„Einen Filmstar werden Sie doch nicht mit Pfefferspray empfangen, oder?“
Sofort war Hannah hellwach. Sie fasste nach dem Duschvorhang. Es knirschte, und plötzlich fiel das ganze Ding, samt Stange, in die Wanne.
Sie schrie auf, als ihr kaltes Wasser ins Gesicht spritzte.
„Hannah!“ Ty stieß die Tür weit auf und stürmte herein. „Ist etwas …“, begann er, verstummte aber sofort. Ein spöttisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
Hannah warf einen vernichtenden Blick über den Rand des Duschvorhangs und streckte ihren Arm aus. „Raus!“
Ty brach in schallendes Gelächter aus.
„Raus!“, schrie sie.
Er nahm sich ein Handtuch und tupfte sich damit die Augen. „Wäre Howard nur halb so unterhaltsam gewesen, hätte ich ihn gebeten zu bleiben.“
Sie würde keinen Killer anheuern. Sie würde die Arbeit selbst erledigen. Und zwar mit Vergnügen!
„Es tut … es tut mir leid“, meinte er und bemühte sich, seine Heiterkeit unter Kontrolle zu bringen. „Aber ich …“ Wieder lachte er. „Ihr Filmstar …“ Tyrel deutete hinter sich, und Hannah sah jetzt, dass das Kalb im Türrahmen stand und verwirrt dreinblickte. „Daniel Day-Lewis hat Hunger. Ich habe Ihnen die Flasche gebracht“, bemerkte Ty und stellte sie auf die schmale Kommode.
„Ich füttere ihn unten“, erwiderte sie und bemühte sich, ihre Würde zu wahren.
Einen Moment stand er schweigend da und musterte sie amüsiert.
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