BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
Sie hatte ihr Haar nach hinten gestrichen und sah ihn abweisend an. Sie fragte sich, wie sie wohl aussah, ohne Make-up, nur mit einem Duschvorhang und Badeschaum bedeckt.
„Ich kann ihn für Sie füttern“, bot er ihr an. „Sie sehen müde aus.“
Sie straffte sich. „Es tut mir leid, wenn mein Äußeres nicht Ihrem Anspruch genügt“, bemerkte sie. „Ich werde das Kalb füttern.“
„Meinetwegen“, konterte er.
Zunächst herrschte Schweigen. „Das Kalb wird durchkommen, und zwar, weil ich mich um es gekümmert habe“, erklärte sie nachdrücklich. „Schließlich bezahlen Sie mich dafür.“
Er bückte sich und hob Daniel auf die Arme. „Gut, wenn Sie es so wollen.“ Im Türrahmen blieb er stehen. „Ach ja, Frühstück ist um sechs. Ich mag gern von beiden Seiten gebratene Eier.“
Von beiden Seiten gebratene Eier! Verflixt! Nichts in diesem verlassenen Winkel war einfach.
Hannah stöhnte, als sie die Beine über die Bettkante schwang und ihre Füße den kalten Boden berührten.
Sie besaß keinen Wecker. Ihrer Ansicht nach waren sie barbarisch. Deshalb hatte sie immer darauf bestanden, dass Maria ihr beim Wecken ein Glas frisch gepressten Orangensaft ans Bett brachte, denn davon wurde man schön wach.
Aber in der letzten Nacht war sie ungefähr alle zwei Stunden aufgewacht. Warum, wusste sie nicht. Vielleicht machte sie sich Sorgen um Daniel, den sie nach ihrem Bad bereits zweimal gefüttert hatte. Es mochte aber auch daran liegen, dass sie sich nicht von diesem albernen schwarzhaarigen Neandertaler unterbuttern lassen wollte.
Er wollte die Eier von beiden Seiten gebraten. Schön, dann sollte er sie auch so bekommen. Am besten über den Kopf gekippt.
Diese Vorstellung trieb sie aus dem Bett und mit hoch erhobenem Kinn die Treppe hinunter in die Küche, die einigermaßen aufgeräumt wirkte. Sie fand eine Pfanne, stellte den Herd an und schlug ein paar Eier in eine Schüssel.
Bald schon hatte sie das Frühstück zubereitet. Draußen war es noch dunkel und im Haus still. Noch nie in ihrem Leben war sie um diese Uhrzeit aufgestanden. In dem Moment hörte sie ein eigenartiges Geräusch. Sie runzelte die Stirn, schaute ins Wohnzimmer hinüber und sah, dass Daniel, der mit dem Parka zugedeckt war, noch schlief.
Da ertönte das Geräusch erneut, ein leises Kratzen und Miauen. Hannah trat an die Tür und schaute durch das Fenster nach draußen.
Ein magerer getigerter Kater schaute sie an. Das eine Ohr war nur halb so groß wie das andere, und die eine Pfote hielt er sorgsam hoch. Er wirkte wie Sean Connery, etwas alt, aber attraktiv.
Hannah machte die Tür einladend auf. „Komm herein“, sagte sie. „Das Frühstück ist gleich fertig.“
Der Kater trat nur zögernd ein und ließ sie nicht aus den Augen. Jetzt fiel ihr auf, dass sein Schwanz offenbar gestutzt worden war.
„Du hast bestimmt Hunger“, sagte sie und runzelte die Stirn. Was konnte sie einer streunenden Katze so früh am Morgen anbieten? Als Kind hatte sie sich immer eine Katze gewünscht. Aber ihre Mutter war der Ansicht gewesen, sie seien zu schmutzig.
Diese Katze hier war sicherlich nicht zu schmutzig für dieses Haus.
„Ich weiß was.“ Hannah lächelte und hastete in die Küche, um das Kolostrum aus dem Kühlschrank zu holen. Kurz darauf stellte sie eine Schale auf den Boden, aber der Kater schaute nur misstrauisch drein.
Im Wohnzimmer hörte sie Daniel aufstehen. Sie ging hinüber, um ihn zu begrüßen, und nahm die Schale mit, sodass der Kater, wenn er den Mut gefunden hatte, davon trinken konnte.
„Einen kleinen Moment, Daniel“, sagte sie zu dem Kalb und kehrte in die Küche zurück, um noch etwas Milch zu erwärmen.
Ein wenig später hielt sie ihm die Flasche hin. Daniel stand auf, krümmte den Rücken und senkte den Kopf, ehe er die Flasche leerte.
„Brav“, lobte Hannah ihn.
In dem Moment ging die Tür auf. Ty kam herein. Hannah schaute sich nach ihm um und wollte den Erfolg mit ihm teilen. Doch da brach das Chaos aus.
Töpfe klapperten. Nate schrie auf, der Kater jaulte, und plötzlich roch es nach angesengtem Fell.
Hannah stürzte in die Küche und sah, wie der in Panik geratene Kater über den Kühlschrank rannte und in die Gardine sprang, von wo er mit ausgefahrenen Krallen einen Satz auf Nate zumachte, der gestürzt war.
Ty durchquerte langsam das Wohnzimmer. Seine Stiefel knarrten auf dem Boden.
„Sagen Sie, Ms. Nelson …“
Zögernd wandte sie sich um. Sie hatte gesehen, dass Nate auf dem
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