BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
Wäsche zu waschen, die Socken zu stopfen, sein Studium zu finanzieren?
Was hatte sie nicht alles für Johnny getan, damit er sie liebte? Sie hatte ihn in ihrem Haus aufgenommen, damit er die Miete für seine Wohnung sparte, hatte ihm gestattet, den Herrn in diesem Haus zu spielen, das er schon bald als sein Eigentum betrachtete. Sie hatte ihm die Freiheit gelassen zu tun, was immer er wollte, und er tat es auch. Er betrog sie mit einer rothaarigen Kommilitonin.
„Sie könnten sich nützlich machen und Tomaten und Gurken schneiden“, sagte sie kühl. „Das Messer ist in der zweiten Schublade von oben, hier in diesem Schrank.“
Dies war der Auftakt zu einem hauswirtschaftlichen Programm, mit dem sie ihn für die folgende Viertelstunde beschäftigte. Anstatt jedoch auf ihre unverbindlichen Kommandos mit bissigen Kommentaren zu reagieren, war Carl offensichtlich bemüht, ihr alles recht zu machen. Was er damit erreichte, war allerdings eher das Gegenteil. Kirby wurde ärgerlich.
Als die improvisierte Mahlzeit schließlich auf dem Tisch stand, machte Carl sich heißhungrig darüber her. Kirby hatte das Baby in einen Hochstuhl gesetzt und fütterte es mit Brei.
„Was geben Sie ihr da?“, wollte Carl wissen.
„Hühnchen mit Kartoffelbrei“, entgegnete Kirby abweisend.
„Sieht appetitlich aus. Mjam, mjam“, machte Carl, und das Baby lachte so heftig, dass der gelbliche Brei auf sein Lätzchen spritzte.
„Was machen Sie eigentlich beruflich, Mr. Tannon?“
„Import-Export. Ich verschiffe Waren, oder besser gesagt, ich sorge dafür, dass sie aus- und eingeführt werden.“
„Welche Art von Waren?“
„Alles, von Baustoffen über Elektronik bis hin zu billigem Nippes.“
„Heißt das, Sie haben eine eigene Firma?“
„Ja“, sagte er, und in diesem einen Wort lag unverhohlener Stolz. „Am Anfang war es nicht ganz einfach, aber jetzt ist die Firma auf dem aufsteigenden Ast.“ Womit zum Ausdruck gebracht war, dass Susie wahrscheinlich recht hatte. Mittellos war Carl Tannon bestimmt nicht.
Kirby biss lustlos in ihr Sandwich. Aus irgendeinem Grunde missfiel es ihr, dass er Geld hatte. Vielleicht, weil sie befürchtete, sein Rechtsanwalt könnte dies zu seinen Gunsten ins Feld führen. „Leben Ihre Eltern noch?“
„Ja.“
Kirby sah ihn über den Rand ihres Saftglases hinweg nachdenklich an. „Und sie freuen sich natürlich auch darauf, ihr Enkelkind endlich zu sehen?“
Carl blickte ihr nicht in die Augen, sondern stand auf und trug seinen leeren Teller zum Spülbecken. „Natürlich.“
Kirby hätte gern sein Gesicht gesehen, doch er blieb an der Spüle stehen und schaute zum Fenster hinaus.
„Ihr Anwalt, Howard Tannon, ist das Ihr Vater?“
„Nein, mein Onkel.“
Etwas in der knappen Art, mit der er das Thema Familie abhandelte, kam ihr vertraut vor. Sie empfand ein diffuses Mitgefühl, denn schließlich war sie eine Expertin. Niemand konnte schneller als sie das Thema wechseln, wenn es um die Eltern ging.
„Emma ist Ihre Tante, nicht wahr? Ist sie auch Jodies Großtante?“
„Nein, sie ist nur mit mir verwandt, nicht mit Shannon.“
„Trotzdem scheint sie das Kind sehr zu lieben. Sie hätten sie sehen sollen, als ich versuchte, mit Jodie vor die Tür zu treten und mich auf die Veranda zu setzen.“
„Ich kann es mir vorstellen“, sagte Kirby und lächelte. „Manchmal übertreibt sie ihre Fürsorge vielleicht ein bisschen, aber ich weiß nicht, was ich ohne sie machen würde, wenn wir ein Gastspiel haben und ich über Nacht fortbleiben muss.“
„Sind Sie oft unterwegs?“ Etwas wie Argwohn in seiner Stimme ließ Kirby aufhorchen und mahnte sie zur Vorsicht.
„Nein, nur sehr selten. Inzwischen eigentlich überhaupt nicht mehr.“
Die Wahrheit war, dass Kirby vier Wochen nachdem man ihr Jodie gebracht hatte, ihre Teilnahme an Gastspielen abgesagt hatte. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass die Gruppe sich nach einer anderen Leadsängerin umsehen würde, doch es gab genug Engagements in Houston, und deshalb bestand keine Notwendigkeit, sich zu trennen. Kirby hätte Carl das alles erzählen können, aber sie hatte keine Lust dazu. Vielleicht ärgerte sie auch nur die Art, wie er sie ausfragte.
„Ist Emma denn überhaupt in der Lage, so ein kleines Kind zu hüten?“
„Aber selbstverständlich! Glauben Sie vielleicht, ich würde ihr das Kind sonst überlassen?“
„Das hängt davon ab, wie nötig Sie einen Babysitter brauchen.“
„Wenn es um Jodie geht, mache
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