BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
einem Jahr nicht mehr in ihm geregt hatten. Es war die denkbar schlechteste Zeit dafür, denn gerade jetzt war das einzige weibliche Wesen, auf das er sich konzentrieren musste, seine Tochter. Für Frühlingsgefühle hatte sich seine Libido den denkbar schlechtesten Zeitpunkt und das unpassendste Objekt ausgesucht. Kirby Gordon war absolut die falsche Frau dafür.
Kirby legte das Baby zum Schlafen ins Bett und ging wieder auf die Veranda hinaus. Ihre Empfindungen glichen einem durcheinandergeschüttelten Puzzle, und sie war nicht einmal sicher, ob es auf die Fragen, die sie bewegten, überhaupt eine Antwort gab. Abgesehen davon, dass sie befürchtete, die Antworten könnten ihr nicht gefallen.
Das schreckliche Dilemma, in das sie geraten war, konnte nicht gelöst werden, ohne dass einer der Kontrahenten verletzt würde. Und sie hegte die Befürchtung, dass sie diejenige sein könnte, die unterlag.
Emma hatte vor ihrem Beet gekniet und beobachtet, wie Carl davongefahren war. Nun kam sie die Treppe zur Veranda hinauf und setzte sich neben ihre Nichte auf die Schaukel. Sie hatte ein Gespür für Kirbys Stimmungen und wusste, wann sie eine Schulter brauchte, an der sie sich ausweinen konnte.
Sie klopfte ihre Hose ab und fragte: „Schläft die Kleine?“
Kirby nickte. „Ich habe wahnsinnige Angst, Emma.“
„Ich weiß, mein Kind.“
„Das Schlimmste dabei ist, dass ich vollkommen verwirrt bin. Am liebsten würde ich Carl Tannon verachten und verabscheuen, aber ich kann nicht. Er ist so … ach, ich weiß nicht. Er hat so viel Ähnlichkeit mit Jodie, dass ich immer, wen ich ihn ansehe, weich werde.“
Emma streckte die Beine aus. „Vielleicht solltest du versuchen, ihn nicht mehr hassen zu wollen. Versuche ihn zu verstehen und warte ab, was passiert.“
„Ich fürchte, ich weiß schon, was passiert.“ Tränen standen Kirby in den Augen. „Er wird mir Jodie wegnehmen, Emma. Und ich weiß nicht, wie ich das verhindern könnte. Ich weiß es einfach nicht.“
5. KAPITEL
Dass Kirby keinen Termin bei ihm hatte, hielt Mr. Casey erwartungsgemäß nicht davon ab, sie in seiner Kanzlei zu empfangen.
„Sie können gleich hineingehen“, sagte seine Sekretärin.
Kirbys Handflächen wurden feucht, während sie über den weichen Teppichboden ging, der ihre Schritte dämpfte. Sie hatte nicht die besten Erinnerungen an diese Räume. Zuletzt hatte sie sie betreten, um die Liste der Hochzeitsgäste abzuholen, die Mr. und Mrs. Casey erstellt hatten.
Die Ereignisse von damals erschienen ihr jetzt wie ein Traum, so weit entfernt, dass sie nicht glauben konnte, die Zeit mit Johnny wirklich durchlebt zu haben. Sie hätte nie gedacht, dass sie noch jemals die Kraft besitzen würde, dem Mann, der ihr Schwiegervater hätte werden sollen, noch einmal gegenüberzutreten.
Fühle dich nicht zu sicher, Kirby, warnte eine innere Stimme. Wer weiß, wie weit deine Kraft reichen wird. Vielleicht wird sie dich verlassen, wenn das Urteil gesprochen ist.
Aber noch war es nicht so weit. Noch hatte sie sich in der Gewalt, und wenn sie die Fassung verlieren würde, dann sicher nicht wegen Johnny. Johnny und die Demütigung, die er ihr zugefügt hatte, war unbedeutend geworden. Darüber war sie längst hinweg.
Mr. Casey erhob sich von seinem Schreibtisch und kam auf sie zu, um sie zu begrüßen. Bevor sie begriff, wie ihr geschah, nahm er sie in die Arme und küsste sie auf die Stirn.
„Wir haben dich vermisst“, gestand er. „Du hast ja keine Ahnung, wie oft Doris von dir spricht. Entschuldige, ich bin unhöflich. Nimm bitte Platz. Kann ich dir einen Tee oder einen Kaffee bringen lassen?“
„Nein, vielen Dank.“ Kirby setzte sich in einen der tiefen Ledersessel und fingerte nervös an dem Verschluss ihrer Handtasche. In Mr. Caseys Büro roch es nach Pfeifenrauch und Leder. Eine Mischung, die sie, wo immer sie sie antraf, an Johnnys Vater erinnerte.
„Ich fühle mich nicht wohl dabei, Sie in Anspruch nehmen zu müssen“, sagte sie, weil sie ja irgendwie anfangen musste.
„Das ist Unsinn, Kind. Wir haben versäumt, miteinander zu reden, aber das ist kein Grund, dich befangen zu fühlen. Ich bin zwar Johnnys Vater und liebe meinen Sohn, aber leider kann ich nicht immer stolz auf seine Entscheidungen sein.“
Kirby studierte Mr. Caseys Gesicht und fragte sich, wie viel er eigentlich wusste. Sie hatte sich zu Johnnys Eltern hingezogen gefühlt, denn sie vermittelten ihr, dass sie sie mochten und gern als ihre Schwiegertochter
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