Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
an.“
„Und wann wird das sein?“, erkundigte sich Michael frostig.
„Bei dem Tempo, das ich vorlege?“ Entwaffnend lächelte Alex seinen Kontrahenten an. „Oh, so ungefähr Juni 2013.“
„Wissen Sie, Nina, ich wäre ja eifersüchtig, wenn er nicht so viel jünger wäre als Sie. Nett, dass Sie dem Jungen aushelfen.“
„Ja.“ Durch ihr geschicktes Ausweichmanöver landete sein feuchter Abschiedskuss auf ihrer Wange. „Ich bin eben der mütterliche Typ.“
Kaum befand Michael sich sicher auf der anderen Türseite, ging sie zu Alex und trat ihm gegen das Schienbein. „Autsch! Sei vorsichtig, Frau! Du könntest jemanden ernsthaft verletzen.“
„Kein Problem. Du bist Arzt. Du kannst den Schaden beheben. Wenn nicht, hast du ja immer noch dein Filmhochschuldiplom, auf das du zurückgreifen kannst.“
Alex murmelte etwas wenig Schmeichelhaftes von pseudointellektuellen Weichlingen.
Nina ignorierte ihn. „Hast du wirklich geglaubt, er kauft dir ab, dass irgendein Filmemacher den Weihnachtsmann bei Außerirdischen ansiedelt? Für wie dumm …“
Wie aufs Stichwort verkündete eine Hintergrundstimme: „Verehrte Zuschauer, freuen Sie sich nach der Werbepause auf den zweiten Teil von ‚Santa Claus auf dem Mars‘.“
„Ich sagte dir doch. Ein echter Klassiker.“ Alex klopfte neben sich auf den Fußboden. „Komm her, Schatz, und lerne, was wahre Filmkunst ausmacht. Aber zuerst hol die Schokokekse.“
Ihre Verärgerung verflog angesichts all der Freude in ihrem Leben, jetzt wo Fred und Alex ein Teil davon waren. Das Einzige, was ihr noch fehlte, war großartiger Sex. Leider stand außer Frage, dass Alex sich dafür zur Verfügung stellte, gleichgültig wie sehr er auch flirtete. Wieso sonst blieben ihre Filmnächte streng platonisch? Er wollte Freundschaft. Fein. Genau das wollte sie auch!
„Na, wie läuft’s mit der Frau, die über dir wohnt?“, erkundigte sich Max in der folgenden Woche. Die beiden ruhten sich im Aufenthaltsraum der Ärzte auf altersschwachen Sesseln von ihrem anstrengenden Dienst aus.
„Hey, ich gehe auch noch mit anderen Frauen aus! Einer Menge Frauen!“ Den Hauch von Abgeklärtheit ruinierte Alex sofort wieder, indem er hinzufügte: „Nicht, dass ich tatsächlich mit Nina ausgehe.“
„Wenn du nicht mit ihr ausgehst, was treibt ihr beide dann?“
„Fernsehen“, gestand Alex und schwang die Beine auf den zerkratzten Couchtisch. „Es ist eine verdammt gute Sache, dass es so viele Filme auf Video gibt. Selbst ich werde diesen Trott langsam leid, aber Videofilme und Jogging sind meine einzigen Aufhänger.“ Bei der Erinnerung schloss er die Augen. „Sie streckt sich hinter mir auf dem Sofa aus. Der Duft ihres Parfüms steigt mir in die Nase. Wenn sie lacht, kitzelt ihr Atem mein Ohr. Ich schwöre bei Gott, eines guten Tages falle ich über sie her, und dann wechselt sie nie wieder ein Wort mit mir.“
„Sei nicht so ein Angsthase! Tu’s einfach!“
„Nein. Ich will mehr als nur ein Gastspiel für eine Nacht. Ich will alles. Deshalb arbeite ich an einem Plan. Wenn er funktioniert, hält nicht mal Nina mich für einen unreifen Jungen.“
„Das dürfte spannend werden.“
„Ich hoffe es!“
6. KAPITEL
An einem Samstagnachmittag Ende Juni liefen Nina und Fred die Treppe hinauf, bereit für ihre Spaziergang-Belohnungsration von einem Schokokeks pro Person und wurden bereits von Charity erwartet.
„Es ist fast geschafft, Nina.“ Charity rappelte sich aus ihrer sitzenden Haltung auf und zupfte ihren blauen Vinylmini zurecht. „Fehlt nur noch das Schlusskapitel.“ Sie hielt Nina ein Bündel Manuskriptseiten hin. „Tag und Nacht habe ich daran gearbeitet, selbst in der Boutique. Möglicherweise fehlt mir deswegen die kritische Distanz, denn nach einer Weile klangen alle Kapitel irgendwie gleich.“
Dieses Problem war auch Nina aufgefallen. „Das ist erst der erste Entwurf. Wart’s ab, bei der Überarbeitung läuft es besser.“
Als Beweis seines moralischen Beistands rieb Fred seine feuchte Nase an Charitys schwarzen Seidenstrümpfen.
„Gibt es keine Antihistamine für Hunde? Und überhaupt, findest du nicht, du solltest deinen Autoren härter zusetzen?“
Nina merkte der Freundin die Nervosität an. Nie zuvor hatte sie Charity nervös erlebt. „Wenn du niederschmetternde Kritik hören willst, gut. Aber lass uns zuerst das Buch fertig haben. Später ist immer noch Zeit für Verbesserungsvorschläge.“
„Ich wünschte, ich wüsste noch jemanden, dem
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