Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
so zusetzen, fällt sie mir in den Schoß wie eine reife Frucht?“
Norma tätschelte seine Schulter. „Sie muss endlich aufwachen. Sie braucht nur einen kleinen Schubs.“
„Ich würde meine Schubse lieber selbst anbringen, Norma!“
„Dann tun Sie’s doch endlich!“ Rich stellte den letzten Stuhl fort. „Aber nein, Sie stehen einfach nur da, drehen Däumchen und warten auf ein Wunder!“ So viel Passivität überstieg seinen Horizont. „Sie müssen Ihre eigenen Wunder bei Frauen bewirken, mein Junge.“
Jetzt wurde auch noch seine Flirttechnik kritisiert! „Vielen Dank, Rich. Ich werd’s mir merken. Tatsächlich arbeite ich bereits an diesem Problem.“
„Sie arbeiten schon seit drei Monaten daran. Mich kostete es nur zwei Wochen, mein Herzblatt rumzukriegen.“
Norma erinnerte sich da etwas anders. „Das war meine Entscheidung, nicht deine“, verkündete sie kühl. „Genau wie es Ninas Entscheidung sein wird. Wir haben sie heute Abend lediglich ein wenig aufgerüttelt.“
„Tun Sie das bitte nie wieder. Wenn Sie sie in die Ecke drängen, ist bald Schluss mit unseren langen Filmnächten.“
Rich murmelte etwas Unverständliches und brachte das Gläsertablett in die Küche.
„Er hat irgendwo recht“, meinte Norma und streute damit Salz in die Wunde.
Alex gab auf und verzog sich in sein eigenes Apartment, wo niemand seine Verführungskünste infrage stellte. Gleichgültig, wie berechtigt die Manöverkritik auch sein mochte.
Charity rief Sonntagabend an. Nina räumte gerade die Küche auf. Eine Putzorgie war immer noch besser als diese ständigen erotischen Fantasien von Alex.
„Das war schon was, Freitagabend!“, meinte Charity statt einer Begrüßung.
„Lass dich bloß nicht entmutigen.“ Nina klemmte den Telefonhörer zwischen Kinn und Schulter und stellte die Milch in den Kühlschrank. „Ich habe das Buch gestern Abend nochmals durchgesehen. So viele Änderungen braucht es gar nicht.“
„Ich weiß. Darum rufe ich auch nicht an. Ich habe nachgedacht. Norma hat recht – bei uns allen beiden.“
„Uns?“Versehentlich fasste Nina in die Butter.
„Ja, uns! Keiner von uns glaubt an vorbehaltlose Liebe. Mich beherrscht der Irrglaube, ich müsse ständig irgendwelchen Fantasievorstellungen entsprechen. Und das Ergebnis? Ich werde wütend, weil ich niemals ich selbst bin. Insgeheim suche ich nach Fehlern an meinem jeweiligen Partner, die ich dann hochstilisiere und als Ausrede benutze, um aus der Beziehung auszubrechen, damit ich eine Weile ganz für mich sein kann. Über kurz oder lang überfällt mich die Einsamkeit, ich begebe mich auf Männerfang, und das ganze Spiel geht wieder von vorne los.“
„Das stimmt doch nicht.“ Nina balancierte eine Schüssel Käsemakkaroni. „Schau dir einige deiner Exfreunde an – sie haben dich betrogen, litten unter einem Mutterkomplex oder …“
„Zugegeben, einige von ihnen verdienten eine Abfuhr. Andere nicht. Wie Alex.“
Kraftvoll knallte Nina die Kühlschanktür zu. „Wie kommt Alex in dein Buch?“
„Der einzige Fehler dieses Adonis ist sein Alter. Das ist ein dummer Grund, ihn nicht zu lieben, Nina.“
„Daneben gibt es noch jede Menge weiterer triftiger Gründe. Alex ist unreif und ziellos und …“
„Du erfindest Entschuldigungen! Das wahre Problem ist dein Minderwertigkeitskomplex. Alex kann dich also nicht lieben, weil du vierzig Jahre alt bist und dein Gesicht einige Fältchen aufweist? Norma hat den Punkt getroffen. Du glaubst nicht an vorbehaltlose Liebe.“
„So einfach ist das nicht …“
„Dass du nicht an dich glaubst, ist noch längst kein Grund, dass Alex nicht an dich glaubt! Aber du gibst ihm nicht mal eine Chance!“
„Er will keine Chance. Er …“
„Vertrau mir. Ich habe euch beide zusammen erlebt. Er will eine Chance.“
„Charity, du bist unheilbar romantisch. Das hier ist die raue Wirklichkeit.“
„Und die siehst du viel zu pessimistisch. Es muss nicht immer alles schiefgehen. Und so werde ich jetzt auch dieses Buch anlegen. Ich habe ein gutes Gefühl dabei, Nina. Die Dinge werden sich für uns zum Guten wenden, wenn wir nur an uns glauben!“ Nach diesen salbungsvollen Worten beendete die Freundin das Gespräch.
Es klang ja so einfach.
Gib Alex eine Chance.
Alex hatte Dutzende Chancen gehabt und nicht eine davon ergriffen! Zugegeben, sie hatte ihm nicht gerade den roten Teppich ausgerollt, doch er hatte seine Chancen gehabt.
Er hatte sie bloß nicht gewollt.
Nina nahm ein Glas
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