Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
Alex, der mit großen Schritten neben der Trage hereilte und in einem ruhigen, befehlsgewohnten Tonfall Anordnungen erteilte, die wie Griechisch klangen. Er war ruhig, konzentriert, vollkommen Herr der Situation. Kommentarlos verstreuten sich seine Mitarbeiter. Die ganze Zeit sprach er tröstend auf das verletzte Mädchen ein. „Wir bringen dich schon wieder auf die Beine“, versprach er, während die Trage an Ninas Tür vorbeirollte. „Ich weiß, dass du Angst hast, aber du wirst wieder gesund. Es wird alles wieder gut.“
Als der Menschenpulk aus Ninas Sichtweite entschwand, hatte das Mädchen aufgehört zu weinen. Nina wollte am liebsten anfangen.
Bis ins Innerste aufgewühlt sank sie in den Rollstuhl und kämpfte mit den Tränen. Alex war so wundervoll. Zuerst zu ihr und jetzt zu dem Mädchen. Was war sie doch dumm gewesen! Alles, was sie bislang in ihm gesehen hatte, war ein netter Junge und ein Traumkörper. Sie war ebenso schlimm wie Tricia. Norma hatte recht; sie war blind gewesen. Sie mochte vielleicht zu alt für Alex sein. Aber Alex war ganz bestimmt nicht zu jung für sie.
Wenige Minuten später kehrte Zandy mit Verbandsmaterial und einem grünen Kleiderbündel zurück.
„Wird das Mädchen wieder gesund?“, fragte Nina besorgt.
„Sicher.“ Zandy ergriff Ninas Hand, tupfte die Blutflecken ab und legte geschickt die Mullbinde an. „Sie ist auf dem Weg in den OP. Dort flicken sie sie wieder zusammen.“
Nina schluckte. „Alex ist gut, nicht wahr?“
„Der Beste! Sind Sie okay?“
„Nur ein wenig durcheinander. Es war ein anstrengender Abend.“
„Ich habe Ihnen etwas zum Anziehen mitgebracht. Alex hat recht. Sobald dieses T-Shirt Geschichte ist, fühlen Sie sich wie ein neuer Mensch.“
Nina betrachtete die Blutlache. Nein, nach diesem Ausflug in Alex’ Domäne würde rein gar nichts mehr so sein wie vorher.
Norma wäre begeistert.
8. KAPITEL
„Ich will sie für den Rest meines Lebens, und sie spielt die Unnahbare!“ Nach Dienstschluss saß Alex mit Max in seinem Apartment. „Ich komme gestern in dieses Untersuchungszimmer und sehe nur literweise Blut. Fast hätte ich den Verstand verloren! Da wusste ich, das ist sie. Die Eine. Die große Liebe.“ Himmel, klang er pathetisch! „Ich bin vollkommen verrückt nach ihr, aber für Nina bin ich ein Kind.“ Dankbar nahm er von Max einen Drink entgegen und sank in die Couchpolster. Obwohl er abgesehen von seinen Shorts nackt war, brauchte er dringend eine Abkühlung von der Hitze des Juliabends und der Hitze, die allein die Gedanken an Nina in ihm erzeugten. Die zweite Sorte Hitze war die schlimmste.
Max löste eine weitere Dose aus dem Sechserpack. „Wenn du mich fragst, bist du ein Kind. Nimm nur diese Shorts!“
„Was hast du gegen Daffy-Duck-Shorts? Sie sind übrigens ein Geschenk deiner Mutter.“
„Das ist natürlich besser! Junior trägt Mommys Daffy-Duck-Shorts! Du bist ein großer Junge, Alex! Sieh den Tatsachen ins Auge!“
„Danke, du bist mir wirklich eine große Hilfe.“
„Okay, lass mich nachdenken. Du kannst Nina auf kein Rendezvous einladen, weil du ein jämmerlicher Feigling bist. Das heißt, wir müssen die Prozedur abkürzen. Hast du je versucht, sie einfach in dein Bett zu locken?“
„Damit sie mir ins Gesicht springt?“
„Damit sie dir in die Arme sinkt, du Schwachkopf! Na schön, es ist natürlich nicht mein Stil, aber vielleicht funktionieren ja feine Andeutungen.“
„Falls ich noch mehr andeute, ende ich wie diese schmierigen Draufgänger, die nach jedem Satz ein ‚Heh, heh, heh‘ anbringen. Sie treibt mich noch in den Wahnsinn!“
Max schob seinem Bruder den Viererpack über den Couchtisch zu. „Nimm ein Bier.“
„Ich habe ein Bier.“ Mit Befremden starrte Alex auf die Dose in seiner Hand. Obwohl sie noch halb voll war, setzte er sie ab. „In Anbetracht unserer genetischen Veranlagung sollte eigentlich keiner von uns trinken.“
„Ich habe meinen Alkoholkonsum unter Kontrolle.“ Genüsslich ließ Max die eiskalte Flüssigkeit durch seine Kehle rinnen.
„Max …“
Seine Gegenargumente zählte Max an den Fingern ab. „Ich trinke nie vor der Arbeit. Ich trinke nie in der Öffentlichkeit. Ich trinke nie allein. Ein paarmal die Woche kaufe ich einen Sechserpack und besuche meinen Lieblingsbruder. Hier kann ich mich entspannen. Kein Stress, keine Hektik, keine mittelschweren Katastrophen. Und nach meiner obligatorischen Ration von drei Bieren ist Schluss.“
„Das ist alles?
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