Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
dem Massagetisch zu lieben.
Sie beobachtete ihn, als er auf das Laufband stieg. „Du musst doch inzwischen schon ganz wild darauf sein, wieder richtig zur Arbeit gehen zu können, jetzt da du wieder so fit bist“, meinte sie.
„Manchmal“, gab er zu. Aber nicht aus den Gründen, die du annimmst, Rebecca, fügte er im Stillen hinzu. Manchmal wünschte ich, ich wäre wieder hinter meinem Schreibtisch, weil mein anstrengender Job mich zumindest von dir ablenken würde.
„Nun, es wird nicht mehr lange dauern. Dir geht es jeden Tag besser.“
Er schaute sie an. Sie machte sich an dem Gerät zu schaffen, und er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht sehen.
Ihre Stimme hatte so kühl und unpersönlich geklungen, dass man den Eindruck bekommen konnte, die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, bedeutete ihr wenig. Doch das glaubte er nicht. Eher vermutete er, dass sie genauso unter der Situation litt wie er. Zeitweilig hatte er sogar das Gefühl, dass sie wütend auf ihn war, weil er sie in jener Nacht so nahe an sich herangelassen und sich dann wieder zurückgezogen hatte. Vielleicht fühlte sie sich von ihm zurückgestoßen und erkannte nicht, dass er Distanz wahrte, weil es der einzige Weg war, den er kannte, um sie davor zu bewahren, noch mehr verletzt zu werden.
„Übrigens, ich werde dich heute testen, um zu sehen, wie weit du bist. Dann kann ich dir vielleicht auch ein ungefähres Datum nennen, wann du ins Büro zurückkehren kannst.“
Sie wirkte ruhig und gelassen, doch in ihren Augen sah Grant Traurigkeit und Bedauern. Er sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen und ihre verführerischen Lippen zu küssen. Ihr zu versprechen, dass er sie niemals verlassen würde, wenn es das war, was sie sich wünschte.
Doch natürlich konnte er das nicht tun. Er wandte sich ab und umklammerte die Haltegriffe. „Das klingt gut“, erwiderte er.
Sie überzeugte sich davon, dass er bereit war, stellte das Gerät dann ein und notierte sich die Daten. Den Rest des Trainingsprogramms absolvierten sie ohne viele Worte.
Zum Abschluss, nach weiteren Dehnübungen, prüfte Rebecca sorgfältig die Flexibilität von Grants verletztem Bein. Für ihn war es die reinste Qual, still zu sitzen und entspannt zu bleiben, während sie seinen Körper mit ihren sanften Händen berührte.
Doch viel zu schnell war die süße Folter vorbei, und Grant trank einen großen Schluck Wasser, während er Rebecca dabei beobachtete, wie sie ihre Notizen durchsah. Er hätte ihr stundenlang zusehen können.
Schließlich blickte sie auf und stellte fest, dass er lächelte.
„Was ist so lustig?“, wollte sie wissen.
„Nichts.“ Er zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Schluck Wasser. „Ich sehe dir nur gern dabei zu, wie du versuchst, mich abzuschätzen und aus mir schlau zu werden.“
„Aus dir könnte ich niemals schlau werden“, versicherte sie ihm. „Ich werde auch nicht meine Zeit damit verschwenden, es zu versuchen.“
Er lachte. „Oh, ich denke, du bist besser, als du selbst glaubst, Rebecca“, entgegnete er grinsend. „Viel besser, als die meisten Frauen, die ich kenne.“
„Danke schön. Aber das sagt wohl nicht viel aus“, murmelte sie und schaute wieder auf ihre Notizen.
„Und? Wie mache ich mich? Bin ich reif für die Olympiade?“
„Natürlich. Für den Wettbewerb der Sprücheklopfer. Ich bin sicher, du wirst die Kampfrichter verblüffen“, erwiderte sie trocken.
Er lachte und kämpfte erneut mit dem Bedürfnis, sie in die Arme zu ziehen. „Nein, jetzt ernsthaft, Rebecca. Wie sieht es aus?“
„Ich muss mir die Daten noch genauer anschauen, aber es sieht ganz gut aus. Ich glaube, wenn es in den nächsten Wochen keine Rückschläge gibt, kannst du wohl Mitte September wieder zur Arbeit gehen.“
Ein leichtes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel, doch es erreichte nicht ihre Augen. Die Freude, diese Neuigkeiten zu überbringen, war leicht getrübt, das konnte er erkennen. Er wusste, wie sie sich fühlte, denn ihm erging es genauso. Er saß ruhig da und verinnerlichte das alles, dann bemerkte er, dass seine mangelnde Begeisterung sie irritierte.
„Bist du nicht froh darüber?“, fragte sie. „Im Mai hast du doch gesagt, dass es dein Ziel sei, am Ende des Sommers wieder zu arbeiten.“
„Ja, ich erinnere mich. Ich vermute, es ist eine Art Schock zu hören, dass es jetzt tatsächlich bald soweit ist. Vielleicht bin ich faul geworden und genieße das ruhige Leben hier draußen zu sehr“, fügte
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