Baccara Exklusiv Band 99
der Zeit ausgelöscht werden.
Ihre Arbeit war fast fertig. Sie musste nur noch den Engel mit ihrem Namen signieren und ihm selbst einen Namen geben: „Dein Schutzengel“.
Kyle kam die Treppe hoch. Schnell bedeckte Meghan ihr Werk mit einem Tuch, ging zu ihm hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Kyle sah sie überrascht an. „Ich habe ein paar Nudeln gekocht. Ich dachte, du hättest vielleicht Hunger.“
„Ja, das stimmt. Ich danke dir.“
Sie aßen schweigend. Meghan hatte wenig Appetit.
Morgen war der erste Weihnachtstag, der Tag, an dem ihr bis jetzt immer so viel Schmerz zugefügt worden war. Kyle würde bald nicht mehr bei ihr sein. Sie hatte von Weitem die Schneepflüge gehört, die die Straßen räumten. Bald würde er abfahren.
Während Kyle nach dem Essen aufräumte und den Abwasch machte, nahm Meghan ein Bad und hoffte, das warme Wasser würde die Kälte aus ihren Gliedern vertreiben.
Als sie sich herrlich entspannt hatte, zog sie nur den warmen weichen Bademantel über. Mehr anzuziehen war sowieso sinnlos, denn es würde nicht lange dauern, dann hätte Kyle sie wieder ausgezogen.
Sie ging ins Wohnzimmer. Kyle kniete vor dem Kamin.
„Komm her zu mir, Meghan.“ Er streckte ihr die Hand entgegen, und sie kniete sich neben ihn. Das Holz knisterte und duftete und verbreitete ein unwirkliches Licht im Raum. Kyle begann, ihr viele kleine Küsse zu geben und streifte ihr den Bademantel von den Schultern. Sie sah, wie seine Augen vor Leidenschaft leuchteten. Er warf ein paar Kissen auf den Teppich und legte Meghan zärtlich darauf.
Sie berührte ihn und sah, dass er bereits aufs Äußerste erregt war. Dann umfasste sie ihn und wollte, dass er allein durch ihre Zärtlichkeiten zum Höhepunkt kam.
„Meghan“, warnte er sie. Aber sie ließ sich nicht beirren und fuhr fort, ihn zu erregen. Kyle legte seine Hand auf ihre und griff nach dem Schutz.
„Darf ich das dieses Mal machen, Kyle?“
„Selbstverständlich, Meghan.“ Sie streifte ihm das Kondom über, und er glitt in Meghan hinein und erlebte sofort den Höhepunkt.
Nach einigen Minuten des Entspannens, meldete sich Kyle: „So, Meghan, nun bist du dran. Jetzt will ich dich verwöhnen.“ Er streichelte und küsste sie ausdauernd und gekonnt, und er hielt sein Versprechen. Sie erlebte die größte Lust und den Höhepunkt durch ihn, wie nie zuvor mit einem anderen Mann.
Erschöpft und glücklich lag Meghan in seinen Armen. Sie musste wohl eingeschlafen sein, obwohl sie wusste, dass dieser Morgen unweigerlich die Trennung mit sich bringen würde. Sie war durch ein ungewohntes Geräusch wach geworden.
„Das ist die Heizung“, flüsterte Kyle und zog Meghan noch näher an sein Herz.
Sie blinzelte. „Haben wir wieder Strom?“
Er nickte.
Meghan fühlte, wie die Traurigkeit von ihr Besitz ergriff. Sie holte tief Luft. Die gemeinsame Zeit mit Kyle ging dem Ende zu. Sie wollte ihn nicht verlieren. Und sie wünschte sich, dass er nicht am ersten Weihnachtstag abreisen würde. Es schien ihr plötzlich wichtig.
Schneeflocke war schon wach und ging seiner Lieblingsbeschäftigung in der Küche nach. Er räumte alle Dosen mit Futter aus dem Schrank. Meghan stand leise auf, griff nach ihrem Bademantel und ging hinüber in die Küche.
Der Abschied von Kyle lag ihr schwer auf der Seele. Am liebsten wäre sie ganz allein gewesen mit ihrem Schmerz.
Kyle kam ihr nach. Seine Jeans stand noch offen. Er blickte sie fragend an. „Ist alles in Ordnung, Meghan?“
„Ja, mir geht es gut. Ich habe gedacht, ich stehe auf und füttere schon einmal Schneeflocke.“
„Meghan, wir wollten ehrlich miteinander sein. Bitte, keine Ausflüchte mehr. Sag mir die Wahrheit.“
Sie konnte ihn nicht anlügen, da er sie inzwischen schon zu gut kannte. Nachdenklich sah sie ihn an und überlegte, was sie sagen sollte. Kyle war offensichtlich entschlossen, die Wahrheit zu erfahren. Er würde sich von ihr nicht täuschen lassen.
„Du bist schon wieder geflohen, Meghan. Es gibt doch nichts, worüber wir nicht sprechen könnten.“
Sie konnte ihm wohl kaum die Wahrheit sagen. Es war unmöglich, ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte. Und sie konnte ihm auch nicht mitteilen, wie sehr sie darunter litt, dass er bald gehen würde. Immerhin war seine Zukunft für ihn doch festgelegt.
„War unsere letzte Nacht nicht wunderbar?“, fragte er leise.
„Ja.“ Sie wurde rot. „Das war sie wirklich.“
„Dann erklär mir doch, was mit dir ist.“
Sie nickte und suchte
Weitere Kostenlose Bücher