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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Dilemma. Ja, sie konnte alles mit ihm besprechen, nur das eine konnte sie ihm nicht sagen.
    „Meghan? Ich warte auf deine Antwort!“

12. KAPITEL
    Kyle trommelte leicht mit den Fingern auf die Anrichte. Er sah Meghan aufmerksam an. Seine Beobachtung von neulich traf also zu. Sie versuchte, etwas vor ihm zu verheimlichen.
    Weil Meghan ihm so wichtig war, wollte er unbedingt wissen, was sie bedrückte. Er war entschlossen, die Wahrheit zu erfahren, Ausflüchte würde er nicht hinnehmen. Meghan schaute ihn aus weit geöffneten Augen an. Ihre blonden Haare fielen ihr ins Gesicht. Sie wirkte unglaublich jung – und sehr verletzlich.
    Nervös spielte sie mit dem Gürtel ihres Morgenmantels. Kyle wartete. Offenbar brauchte er viel Geduld.
    Ein leichter Wind wehte, und Zweige schlugen gegen das Fenster. Man konnte die Uhr ticken hören. Die Spannung zwischen ihnen wuchs. Er sah, wie Meghan mit sich kämpfte. Sie würde ihm die Wahrheit sagen, das wusste er. Denn seit sie sich kannten, vertrauten sie einander und waren völlig aufrichtig miteinander.
    „Du wirst mich bald verlassen.“
    Ihre Antwort berührte ihn wie ein Schlag in der Magengegend. Sie hatte ihn mit ihrer kurzen ehrlichen Bemerkung mitten ins Herz getroffen. Das tat weh.
    Er hatte ihr Glück und Freude schenken wollen und eine neue Erfahrung zu Weihnachten. Aber jetzt drückte ihr Gesicht Angst und Trauer aus.
    Kyle musste sich selbst eingestehen, dass er versagt hatte.
    Es waren nur noch wenige Tage bis ins neue Jahr. Was sollte er tun? Er hatte seinem Vater versprochen, bis dahin zurück in Chicago zu sein und die Leitung der Firma zu übernehmen.
    Er sah, wie sehr Meghan sich um Haltung bemühte. Sie biss sich auf die Unterlippe, die leicht zitterte. Er stieß einen leisen Fluch aus. Es tat ihm so weh, zu sehen, wie sehr Meghan litt. Er hatte ihr helfen wollen, ihre Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen – mit der Verzweiflung und den Verletzungen. Aber was sie am nötigsten brauchte, das würde er ihr nicht geben können: eine gemeinsame Zukunft.
    Kyle wurde plötzlich bewusst, dass sein Motorradtrip quer durchs Land wohl ein Fehler gewesen war. Jetzt hatte er noch viel weniger Lust nach Hause zurückzukehren … Er wollte Meghan nicht verlieren.
    „Komm mit mir nach Chicago“, brach es plötzlich aus ihm heraus. Überrascht und erschrocken weiteten sich ihre Augen.
    Dieser Vorschlag, der sie völlig unvorbereitet traf, überraschte ihn genauso wie Meghan. Kyle war über seine eigenen Worte erschrocken. Aber sie waren ausgesprochen.
    Manchmal, wenn er nachts wach lag, hatte er über diese Möglichkeit nachgedacht. Zwar hatte er sich ganz fest vorgenommen, ihr diesen Vorschlag nicht zu machen. Aber jetzt schien es ihm, als ob es wichtig war, dass er Meghan fragte.
    Er wünschte sich so sehr, dass sie für immer bei ihm bliebe, an seiner Seite, als seine Frau. Er würde sie lieben und für sie sorgen. Solche Wünsche hatte er früher nicht gekannt.
    „Ich soll mit dir nach Chicago kommen?“
    Kyle nickte bestätigend. Sein Magen krampfte sich zusammen. Meghan blinzelte eine Träne weg, die in ihren Wimpern hing. Ganz langsam schüttelte sie verneinend den Kopf.
    „Das kann ich nicht. „Sie schluchzte leise auf. Auch Kyle spürte einen Kloß im Hals.
    „Mein Leben ist hier“, flüsterte sie leise. Schmerz durchfuhr Kyle bei ihren Worten. Sie legte eine Hand aufs Herz. „Ich kann in einer großen Stadt nicht leben. Ich habe das schon einmal versucht. Einmal habe ich das nur knapp überlebt …“ Sie schlug die Augen nieder. „Bitte, frage mich das nie mehr wieder.“
    Er hatte ihre Antwort geahnt. Es tat ihm sehr weh. Aber er hatte auch nicht das Recht, das von ihr zu verlangen.
    „Mach dir um mich keine Sorgen“, fuhr Meghan tapfer fort. Sie ging zu ihm und streichelte mit den Fingerspitzen zart sein Gesicht. „Schließlich hast du mir keine Versprechungen gemacht.“
    „Meghan, bitte …“
    Sie unterbrach ihn. „Alles ist gut so, wie es ist.“ Sie schluckte. „Wir waren eben beide sehr einsam und allein, da war es doch ganz natürlich, dass wir uns in dieses Abenteuer gestürzt haben …“
    „Sag das nicht noch einmal, Meghan.“ Sie spürte, wie ärgerlich er über ihre Worte war.
    Er umfasste ihr Handgelenk, die andere Hand legte er auf ihre Schulter. Seine Worte kamen kurz, fast wie ein Befehl. „Wage es nicht, unsere Beziehung herabzusetzen und sie ein Abenteuer zu nennen.“
    Sie

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