Baccara Exklusiv Band 99
Konstruktion, dass seine Eltern zwar Tür an Tür, aber in zwei verschiedenen Wohnungen hausen?“
Brenda seufzte vernehmlich. „Richard, ich bin gerade mal in der vierten Wochen schwanger. Bis unser Sohn oder unsere Tochter uns Fragen stellt, warum wir so und nicht anders zusammenleben, wird noch eine ganze Weile dauern. Eines nach dem anderen. Fürs Erste muss ich mich selbst an den Gedanken gewöhnen, dass ich ein Kind bekomme. Und zuallererst müssen wir uns jetzt auf den Weg zu Kara und Andrew machen, sonst kommen wir zu spät.“
„Vielleicht kann man mit dem Standesbeamten einen Gruppentarif vereinbaren? Zwei Trauungen zum Preis von einer oder so etwas Ähnliches?“
„Richard, wir heiraten nicht – nicht jetzt und nicht später. Schlag dir das aus dem Kopf“, erklärte Brenda mit allem Nachdruck.
Richard murmelte etwas vor sich hin und schob die Hände in die Hosentaschen.
„Eine Bitte hab ich noch, bevor wir gehen“, erklärte Brenda. „Kein Wort darüber, und zwar zu niemandem! Der Frosch und ich brauchen noch etwas Zeit für uns allein, um uns aneinander zu gewöhnen. Deine Schwester Kara weiß natürlich Bescheid. Sie hat mich ja untersucht. Aber dass sie nichts verrät, weiß ich hundertprozentig. Also, benimm dich so normal wie möglich. Deine Leute haben einen verdammt guten Riecher dafür, wenn etwas im Busch ist. Die merken sofort, wenn du verändert bist.“
„Natürlich bin ich verändert“, antwortete Richard und grinste schon wieder. „Ich bin bald Daddy.“
„Und ich bin verändert, weil mir fast jeden Morgen übel ist, und dieser Zustand hält den ganzen Tag an.“
Richard trat zu ihr und nahm sie in die Arme. Brenda wollte ihn zuerst abwehren. Aber dann gab sie ihren Widerstand auf und genoss den Augenblick, in dem sie seine Wärme und seine Stärke spüren und sich geborgen fühlen konnte.
„Du Arme. Es tut mit leid, dass es dir so schlecht geht“, sagte er, während sie den Kopf an seine breite Brust legte. „Hat Kara nichts, womit sie dir helfen kann?“
„Sie hat mir Salzstangen verordnet.“
„Dann halten wir unterwegs bei einer Tankstelle und kaufen welche“, meinte er entschlossen. „Zwanzig Tüten, wenn du willst.“
„Nein danke, Richard. Das hab ich auch schon probiert. Ich hoffe bloß, es stimmt, dass diese Übelkeit nur in der ersten Phase der Schwangerschaft so ausgeprägt ist. Und jetzt müssen wir los, sonst kommen wir wirklich zu spät.“
„Ja, es wird Zeit“, pflichtete Richard ihr bei, doch sie rührten sich nicht von der Stelle.
Aneinander geschmiegt hielten sie sich in den Armen. Jeder hing seinen Gedanken nach, die sich bei beiden um das Gleiche drehten: um das Baby und um die Nacht, in der es entstanden war. Und damit regte sich noch etwas anderes in ihnen, ein Verlangen, das keine Ruhe geben wollte, eine Sehnsucht, die sich nicht unterdrücken ließ; und es dauerte eine Weile, bis sie ihre Gefühle – zumindest vorerst – wieder unter Kontrolle hatten.
Brenda stieß einen tiefen Seufzer aus. Richard schob sie behutsam ein Stück von sich weg, und als er ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Stirn gab, hatte sie das sichere Gefühl, dass er viel lieber etwas anderes getan hätte.
„Wir müssen los“, meinte er.
Brenda nickte zustimmend.
„Aber vorher muss ich dir noch etwas sagen, Brenda“, fügte er hinzu, und seine Stimme klang eigenartig gepresst. „Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Es klingt sicherlich merkwürdig, aber ich danke dir, Brenda. Ich danke dir wirklich. Du machst mir das größte und schönste Geschenk, das ein Mensch mir überhaupt machen kann. Sicher war das nicht so geplant, aber … danke, Brenda.“
Brenda nickte nur stumm. Sie konnte jetzt nicht sprechen, denn sie hatte einen dicken Kloß in der Kehle.
„Hey, Brenda!“ Brenda wäre fast zusammengezuckt, als sie die Kinderstimme hörte. „Was ist? Kommst du gar nicht mit uns ins Wasser?“
Sie hob den Kopf vom Liegestuhl und öffnete die Augen. Vor ihr standen in regenbogenfarbenen Badeanzügen drei kleine Mädchen, die kaum voneinander zu unterscheiden waren. Es waren die sechsjährigen Drillinge von Forrest und Jillian.
„Hallo, ihr drei. Ihr seht ja süß aus in euren bunten Badeanzügen.“
„Und wo ist dein Badeanzug, Brenda?“, fragte eines der Mädchen.
„Den habe ich hier drunter an“, antwortete Brenda. „Aber ich bin so faul heute. Ich weiß gar nicht, ob ich in den Pool gehen möchte. Eigentlich möchte ich
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