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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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der Trauung schon so geweint. Ich bring dich auf jeden Fall nach Hause.“
    Brenda beugte sich zu ihm vor. „Nein, Richard, das musst du wirklich nicht tun. Außerdem sagte ich ja, ich will ein wenig für mich sein. Warum solltest du allein in deiner Wohnung herumsitzen und an die Decke starren, wenn du hier bei deiner Familie sein kannst?“
    „Wir könnten uns doch zusammen bei dir ins Wohnzimmer setzen. Ich werde auch mucksmäuschenstill sein und irgendetwas lesen; du wirst mich überhaupt nicht bemerken. Aber ich könnte den Gedanken nicht ertragen, hier zu sein, während du dich in deiner Erbsenkutte in der Sofaecke verkriechst und leise vor dich hinweinst.“
    „Oh, Richard.“ Brenda ließ sich wieder in den Liegestuhl fallen. „Du begreifst nicht, was ich mit ‚für mich sein‘ meine.“
    „Was Frauen wirklich meinen, wenn sie sagen, sie wollen ‚für sich sein‘, wird uns Männern wohl immer verborgen bleiben“, bemerkte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.
    „Oh, Vetter Michael, unser Frauenkenner“, rief Richard.
    „Spotte nicht“, entgegnete Michael MacAllister und hob scherzhaft mahnend einen Zeigefinger. „Vielleicht kannst du doch noch etwas von mir lernen.“ Er zog einen Stuhl heran und setzte sich zu ihnen.
    Brenda blinzelte ihn erwartungsvoll mit einem Auge an. „Da bin ich aber gespannt“, meinte sie.
    „Gut, also aufgepasst.“ Michael setzte eine bedeutungsvolle Miene auf. „Wenn eine Frau sagt, sie möchte allein sein, dann möchte sie wirklich allein sein.“
    „Sehr scharfsinnig“, warf Brenda ein.
    „Aber“, fuhr Michael fort, „das bedeutet keineswegs, dass der Mann jetzt beruhigt in die Kneipe oder zum Fußball gehen kann. Halt dich in Rufweite und sei bereit, jederzeit die gedanklichen Früchte des Alleinseins zu diskutieren. Bist du nicht zur Stelle, kannst du dich auf einigen Ärger gefasst machen.“
    „Du liebe Zeit, Michael!“ Brenda lachte. „Wenn man Sie so hört, könnte man meinen, wir Frauen wären alle nicht ganz dicht.“
    „Hab ich recht oder nicht?“, wollte Michael wissen.
    „In gewisser Weise schon“, gab Brenda zögernd zu. „Trotzdem, Sie gehen von sich und Jenny aus. Sie sind ein verheiratetes Paar. Richard und ich sind einfach nur gute Freunde. Das ist etwas völlig anderes. Richard braucht sich, um meine Marotten nicht zu kümmern, wenn er nicht will.“
    Michael stand auf. „Ich sehe da keinen so großen Unterschied“, erwiderte er. „Das eine schließt das andere nicht aus. Man kann verheiratet sein – auch schon eine ganze Weile so wie Jenny und ich – und gleichzeitig die besten Freunde sein. Denken Sie daran. Wir sehen uns später.“
    Brenda sah ihm nachdenklich hinterher. Dann wandte sie sich an Richard. „Wie hat er das gemeint?“, fragte sie.
    „Ich würde mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Michael hört sich nun mal gerne reden“, entgegnete Richard lachend. Wieder ernst fuhr er fort: „Aber um noch mal darauf zurückzukommen, ich fahr dich gern nach Hause, wenn du willst. Und wenn du es wirklich willst, lass ich dir auch deine Ruhe.“
    Brenda lächelte ihm dankbar zu. „Das ist nicht mehr nötig, Richard. Ich bleibe hier.“
    „Bist du sicher?“
    „Ganz bestimmt. Es ist alles in Ordnung, vielen Dank. Aber ich finde es sehr lieb von dir, dass du es mir noch mal angeboten hast.“
    „Dafür sind gute Freunde schließlich da“, sagte Richard. „Allerdings wohl weniger dafür, dem anderen ein Kind zu machen“, fügte er kleinlaut hinzu. „Brenda, ich glaube, ich muss dich für das, was ich getan habe, um Verzeihung bitten.“
    „Nein, Richard.“ Brenda nahm seine Hand und drückte sie leicht. „Daran waren wir beide beteiligt. Und jetzt komm. Wir hören für heute einfach auf, uns Sorgen zu machen und gehen schwimmen.“
    Stunden später wälzte Richard sich ruhelos in seinem Bett. Es war tief in der Nacht, trotzdem konnte er keinen Schlaf finden. Schließlich stand er auf, zog das zerwühlte Laken glatt und schüttelte das Kissen auf. Dann zwang er sich dazu, sich wieder hinzulegen.
    Es war hoffnungslos. Die Tatsache, dass er Vater wurde, hatte auf einmal eine Lawine von unbeantworteten Fragen in ihm ausgelöst, die ihn unter sich zu begraben schien und tonnenschwer auf ihm lastete.
    Würde er ein guter Vater sein? Er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte, schon gar nicht unter den gegebenen Umständen. Brenda würde eine fantastische Mutter sein – da war er sich vollkommen sicher.

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