Baccara Exklusiv Band 99
hoch“, sagte sie und sah Brenda ernst an. „Wie steht es mit der Diät, die ich verordnet habe? Halten Sie sich daran?“
„Ich schwöre, das tue ich“, erwiderte Brenda und hob zur Bekräftigung die Hand hoch. „Obwohl salzlose Kost, wie ich festgestellt habe, nicht gerade mein Fall ist.“
„Das glaube ich Ihnen gern. Aber auch wenn jetzt die Feiertage kommen, müssen Sie weiter tapfer durchhalten. Selbst wenn das bedeutet: keinen Kuchen, kein Gebäck, keinen Braten. Was mir nicht gefällt, ist das viele Wasser in Ihren Beinen. Sie merken es daran, dass die Fesseln dicker geworden sind. Sie sollten etwas kürzertreten und ruhig mal häufiger die Füße hochlegen.“
Brenda sah sie ungläubig an. „Die Füße hochlegen? Wie stellen Sie sich das vor, Kara? Ich habe so wahnsinnig viel zu tun. Jetzt kommen auch noch die Weihnachtseinkäufe dazu.“
Kara runzelte die Stirn. „Dann bestellen Sie Ihre Geschenke aus dem Katalog oder aus dem Internet. Denken Sie sich was aus. Ich meine es ernst, Brenda. Sie können so nicht weitermachen, von der Arbeit nach Hause kommen, im Stehen etwas essen und sich gleich anschließend wieder ins Getümmel stürzen. Sie müssen jetzt kürzertreten.“
„Okay.“ Brenda nickte. Sie sah Kara forschend an. „Kara, sagen Sie mir bitte ehrlich, gibt es etwas, worum ich mir Sorgen machen müsste? Ist mit dem Baby alles in Ordnung?“
„Sorgen wäre zu viel gesagt“, antwortete Kara und lehnte sich in ihrem Schreibtischsessel zurück. „Tatsache ist, dass das Baby bereits begonnen hat, sich zu drehen, und dafür ist es eigentlich noch zu früh. Sie müssen alles vermeiden, was Sie in die Gefahr bringt, dass Ihre Wehen vorzeitig einsetzen. Ich denke, es wäre gut, wenn wir uns ab jetzt jede Woche sehen. Anfang Februar ist es so weit, und ich denke auch, dass Sie bis dahin durchhalten. Aber wir sollten kein Risiko eingehen.“
„Sie machen mir Angst, Kara“, erwiderte Brenda und war ganz blass geworden.
„Es tut mir leid, das will ich nicht. Aber ich muss Ihnen das sagen, Brenda. Ich will es nicht so weit kommen lassen, dass ich Ihnen strikte Bettruhe verordnen muss. Deshalb seien Sie darauf gefasst, dass ich Ihnen nächstens rate, nur noch halbtags zu arbeiten. Seien wir lieber etwas übervorsichtig, bevor die Kleine früher kommt, als ihr guttut.“
„Ja, ja, natürlich, ich verstehe“, pflichtete Brenda ihr eifrig bei.
„Richard wohnt doch direkt nebenan von Ihnen. Könnte er Sie denn nicht unterstützen?“, fragte Kara.
„Richard ist augenblicklich sehr damit beschäftigt, seine neue Firma aufzubauen. Er hat eine Anzeigenkampagne geschaltet und muss Kunden werben. Außerdem ist er noch dabei, sein Team zu vervollständigen und …“
„Meine Güte“, unterbrach Kara sie. „Er wird aber auch Vater und hat eine Verantwortung. Soll ich mal mit ihm reden?“
„Nein, das mach ich schon selbst“, beeilte Brenda sich zu versichern. „Er freut sich ja selbst auf das Kind, dass das gar kein Problem ist. Ich brauche nur ein Wort zu sagen. Er sorgt sich wirklich rührend um mich …“, Brenda stockte und legte die Hand auf ihren Bauch, „… um uns, wollte ich sagen. Er ist mein …“
„Ich weiß, er ist Ihr bester Freund.“ Kara schüttelte nachsichtig lächelnd den Kopf. „Soll ich Ihnen mal was erzählen? Die Drillinge haben neulich Jillian und Forrest gefragt, warum sie nicht zur Hochzeit von Onkel Richard und Tante Brenda eingeladen waren.“
„Was für eine Hochzeit?“ Brenda war sichtlich verwirrt.
„Die Mädchen sind fest davon überzeugt, dass es eine Hochzeit gegeben hat und sie nicht eingeladen waren. Sie sind deshalb richtig ein wenig beleidigt. Und als Jillian nachfragte, wie sie darauf kämen, sagte Jessica: ‚Weil Onkel Richard und Tante Brenda sich immer so lieb ansehen, wie Daddy und Mommy das auch immer machen.‘ Das war kurz nach Thanksgiving.“
Brenda strich verlegen das Umstandskleid über ihrem Bauch glatt. „Kinder sind doch zu süß“, murmelte sie. „Weil sie sich immer so lieb ansehen, sagen sie. Auf welche Ideen sie kommen … Aber was verstehen die Kleinen schon von dem Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft?“
„Mal mit allem Respekt gefragt, Brenda, was verstehen Sie denn davon?“, warf Kara ein.
„Nun, zugegeben, ich bin nicht gerade Expertin auf diesem Gebiet. Aber was Freundschaft ist und was Liebe ist glaube ich immer noch auseinanderhalten zu können.“
Kara stützte die Ellenbogen auf den
Weitere Kostenlose Bücher