Baccara Extra Band 01
Countryband mit karierten Hemden, die auf Banjos spielte? Stattdessen war der Samstagabend, an dem sie mit Jack auf den „Clancy City Gala Ball“ ging, eine einzige große Überraschung.
Clancy war eine kleine Kreisstadt tief im Westen von Queensland mit den typischen kleinen Sehenswürdigkeiten, doch diese außergewöhnliche Veranstaltung wirkte hier wie eine Oase in der Wüste. Maddy fühlte sich, als sei sie endlich wieder in Sydney.
Leise Musik untermalte den Empfang vor dem Dinner, und uniformierte Kellner eilten durch den Raum, dessen Holztäfelung mit Blattgold verziert war, und üppige Blumenarrangements schmückten den Saal. Beim Anblick der übrigen Gäste verflogen Maddys Zweifel, sie könne zu feierlich gekleidet sein.
Um nicht auf das schmale Angebot in der einzigen Boutique vor Ort angewiesen zu sein, hatte sie sich von ihrer Assistentin per Kurier ein Kleid und die passenden Accessoires schicken lassen. In dem Schlauchkleid aus rotem Chiffon fühlte sie sich wie eine Königin.
An den Schultern war der Stoff gerafft, die Taille des eng anliegenden Oberteils war hoch angesetzt, und der Rock fiel elegant bis hinunter zu den silberfarbenen Sandaletten. Die edlen Kristallohrringe machten ihr Outfit perfekt. Und Jack Prescott war der perfekte Begleiter an ihrer Seite.
Als er sie durch die elegant gekleidete Gästeschar geleitete, schlug Maddys Herz vor Stolz schneller. Jack trug einen eleganten Smoking, der seine breiten Schultern betonte. Mit seinem makellosen Aussehen und seiner selbstbewussten, lässigen Ausstrahlung hätte er leicht als Filmstar durchgehen können.
Das fiel offensichtlich auch anderen Gästen auf. Die Frauen musterten ihn sehr interessiert über die Ränder ihrer Champagnerflöten hinweg, und die Männer traten unwillkürlich einen Schritt zur Seite, um ihm Platz zu machen.
Noch nie im Leben hatte Maddy sich so beneidet, aus der Masse herausragend und einzigartig gefühlt. Dabei war diese Gala nur der Anfang des gemeinsamen Abends. Jack hatte veranlasst, dass ihr Gepäck vom Flugplatz direkt in die Suite gebracht wurde, die er für die kommende Nacht reserviert hatte.
Sie freute sich unbändig darauf, doch sie hatte auch ein wenig Angst davor. Maddy war nicht prüde, aber Sexualität war für sie mehr als nur ein vergnüglicher Zeitvertreib.
Wann immer Jack sie ansah, spürte sie seinen lustvollen Blick wie eine Liebkosung. Und wenn er lächelte, sehnte sie sich nach nichts mehr, als ihn zu küssen. Seit sie am Dienstagabend vereinbart hatten, Abstand zueinander zu wahren, hatte ihr Verlangen sich gesteigert, und heute Abend war Maddys Lust kurz davor zu explodieren.
Mit einem Arm hatte sie sich bei Jack eingehakt, in der anderen Hand hielt sie ihre kleine, mit Perlen besetzte Handtasche. In den vergangenen Nächten hatte sie sich oft ausgemalt, wie es sein mochte, mit Jack zu schlafen, und heute Nacht war es so weit.
Sie war sich sicher, dass Jack ein fantastischer Liebhaber war. Für ihn war der Akt bestimmt eine Kunstform, die er meisterhaft beherrschte. Maddy dagegen gehörte nicht zu den Frauen, die zu den ausgefallensten Turnübungen bereit waren. Ihr war es lieber, wenn das Licht dabei gelöscht wurde.
Würde Jack von ihr enttäuscht sein?
Vom Tablett eines Kellners nahm Jack zwei Gläser Champagner und reichte eines davon an sie weiter.
Sie trank einen Schluck und seufzte glücklich.
Jack lächelte. „Du magst Champagner?“
„Ich fürchte, das ist eine meiner größten Schwächen.“
„Mal nachrechnen: Du bist ein Fan von Schokolade, verbringst Regentage gern im Bett, und obendrein begeisterst du dich für Champagner.“
Sie lachte. Beim tiefen Klang seiner Stimme fühlte sie sich schwach. „Bücher mag ich auch gern, vergiss das nicht.“
Langsam ließ er seinen Blick über ihre Lippen gleiten. „Ich vergesse nicht das Geringste, was dich betrifft.“
„Jack, wie schön, dich zu sehen.“
Maddy wurde aus ihrer sinnlichen Trance gerissen, als ein Mann mit eisgrauem Haar Jack die Hand entgegenstreckte.
Herzlich lächelnd schlug Jack ein. „Charlie Pelzer! Wie geht’s dir?“ Er legte eine Hand auf Maddys Rücken. „Darf ich dir mein Date vorstellen?“
Maddy lächelte weiter, obwohl sie nicht sicher war, dass es ihr gefiel, als Jacks Date bezeichnet zu werden. Vielleicht gefiel es ihr auch ein bisschen zu gut. „Madison Tyler“, stellte sie sich freundlich vor.
„Maddy ist aus Sydney zu Besuch“, erklärte Jack. „Sie ist in der
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