Baccara Extra Band 01
ganz gewöhnliche Erkältung zugezogen hatte.
„Geben Sie ihm ausreichend Flüssigkeit. Zwischen den Mahlzeiten immer wieder ein bisschen abgekochtes Wasser, und alle vier Stunden die Medizin. Er wird noch eine ganze Weile häufig quengeln und öfter aufwachen, aber bald geht es ihm wieder besser.“ Dann wandte er sich an Jack. „Wenn Sie sich aus irgendeinem Grund Sorgen um ihn machen, rufen Sie mich an.“ Er nahm den Motorradhelm vom Boden. „Und ich komme so schnell ich kann.“
Jack begleitete den Arzt nach draußen, und Maddy hörte, wie das Motorrad davonraste, während sie Beaus Stirn mit einem feuchten Tuch kühlte. Als sie mit den Fingern seine gerötete Wange berührte, empfand sie tiefe Liebe für den kleinen Kerl. Sie lächelte.
Jack kehrte zurück und betrachtete mit Maddy das einschlafende Baby. „Anscheinend geht es ihm besser.“
Erleichtert atmete sie aus. „Ein Glück. Allerdings stehen uns ein paar schlaflose Nächte bevor.“
Er schob die Hand auf dem Bettgitter näher zu ihrer.
Beim Kontakt mit seinen Fingern fühlte sie genau das Prickeln, das sie so verzweifelt zu vergessen versucht hatte. Sie wollte einen kleinen Schritt zur Seite und von Jack weg gehen, doch ihre Füße gehorchten ihr nicht. Im Gegenteil: Nur mit größter Selbstbeherrschung gelang es ihr, nicht unwillkürlich näher zu Jack zu rücken.
Gerade als Maddy Beau die Decke wieder über die kleine Schulter zog, strich Jack ihm eine Strähne aus der Stirn. Ihre Finger berührten sich, und einen Moment hielten sie beide inne, bevor sie die Hände zurückzogen.
„Du hast deinen Flug verpasst“, stellte er leise fest.
„Wahrscheinlich.“
Im Moment wollte sie nicht über die Kampagne für Pompadour Shoes nachdenken oder über die Enttäuschung ihres Vaters. Sie wollte nur den Anblick des ruhig schlafenden Babys genießen und das beruhigende Wissen, dass er nicht ernsthaft krank war. Mit Grauen stellte sie sich vor, wie sie in einer vergleichbaren Situation in Sydney erst stundenlang im Warteraum eines Krankenhauses hätten sitzen müssen.
Mit dem Daumen tippte Jack auf das Bettgitter. „Willst du nicht lieber deinen Vater anrufen?“
„Gleich.“
„Und was wirst du ihm sagen?“
„Dass ich nicht weg konnte.“ Nach kurzem Zögern zuckte sie mit den Schultern. „Er wird das Projekt an jemand anderen übergeben.“
Jack lockerte die Schultern. „Ich könnte dich hinbringen. Das wären höchstens …“
„Nein, ich bleibe.“ Überrascht über die eigene Entschlossenheit lächelte sie. „Keine Widerrede.“ Und bevor er seine Frage stellen konnte, beantwortete sie sie: „Ja, ich bin mir ganz sicher.“
Nach drei Tagen und Nächten, in denen Jack und Maddy nur wenig Schlaf bekommen hatten, war Beaus Temperatur wieder normal. Er konnte wieder frei atmen, und seine zufriedenen Laute und sein Lachen klangen durchs Haus. Als Maddy es zum ersten Mal wieder hörte, erkannte sie überglücklich, wie wertvoll es war, wenn man wusste, dass die, die man liebte, gesund waren.
Am Donnerstagabend, als Maddy Beau gerade badete, dachte sie an die große Präsentation der Kampagne, die am nächsten Tag stattfinden würde.
War sie traurig, wütend oder enttäuscht, weil sie selbst nicht dabei war? Letztlich war sie nur stolz darauf, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Während der letzten Tage war ihr Platz hier bei dem Baby gewesen. Nichts war wichtiger als seine Gesundheit und sein Glück.
Als Cait ins Bad kam, strampelte Beau gerade und spritzte dabei Wasser in alle Richtungen. Leise lachend zog sie ein Handtuch hervor. „Er ist wieder bei Kräften, wie es scheint.“
Maddy hob ihn aus der Babywanne, und Cait trocknete ihn sorgfältig ab. Während Maddy begann, ihn liebevoll einzupudern, fragte Cait leise: „Hast du was von deinem Vater gehört?“
Seufzend schüttelte sie den Kopf.
Mittlerweile hatte sie sich mit der Haushälterin angefreundet, und sie wusste schon jetzt, dass sie auch Caits Gefühlswärme vermissen würde, wenn sie von der Ranch abreiste.
Cait holte eine frische Windel hervor. „Jedenfalls sind wir dir alle drei dankbar dafür, dass du noch geblieben bist. Es war ein ziemlich mutiger Schritt. Wenn du deinem Vater etwas Zeit gibst, wird er das genauso sehen.“
Auf Socken kam Jack ins Bad, und als er sah, dass Beau wach und bereit für ein bisschen Spaß war, kam er zu ihm und bewegte seine kleinen Beinchen hin und her, bis er kicherte.
Maddy trat zur Seite und ließ Jack Beau
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