Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
gleich darauf steckt er lächelnd seinen Schlüssel in mein Schloss.“ Mikki war aufgebracht. „ Und dann geht er weg und lässt mich stehen, ohne dass wir unseren Preis abgeholt haben! Aber was soll’s?“ Sie klopfte auf ihre Abendtasche. „Ich werde mich in der Pension in Napa sehr viel wohler fühlen, wenn er nicht dabei ist.“
Rory versuchte ihr zu folgen. „Ihr seid noch verheiratet?“
„Aber nicht mehr lange. Ich werde dafür sorgen, dass wir sehr schnell geschieden werden. Verlass dich drauf.“
„Bevor du irgendetwas überstürzt, solltest du in Ruhe über alles nachdenken.“ Rory war nach wie vor überzeugt, dass Mikki zwar in ihrem Stolz verletzt sein mochte, Nolan aber immer noch liebte.
Allerdings war Rorys Schwester momentan nicht in der Verfassung, auf vernünftige Ratschläge zu hören. „Justin!“, rief Mikki. „Komm her! Ich möchte mich verabschieden.“
Er kam auf sie zu.
Super. Vielleicht wollte er ja jetzt seinen Schlüssel ausprobieren. Da würde er leider Pech haben, denn der Mann, mit dem er getauscht hatte, war so ziemlich bei jeder Frau außer Rory gewesen.
„Keine gefunden?“, fragte Mikki.
„Offenbar ist es nicht mein Abend.“
Mikki lächelte nachdenklich. „Rory ist noch ungebunden.“
Rory warf ihr einen strengen Blick zu, doch Mikki ließ sich nicht beirren. Vielleicht wollte sie sich dafür rächen, dass Rory ihr die Autoschlüssel abgenommen hatte, als Nolan aufkreuzte.
„Versuch’s mal“, forderte Mikki Justin auf. „Womöglich gehört ihr zwei zusammen.“
Justin sah Rory fragend an, die missmutig nickte und sich dem Unvermeidlichen fügte. Sie nahm die Kette und hielt sie ihm hin.
„Sehr gern“, sagte er und steckte seinen Schlüssel ins Schloss. Es klickte leise, und der winzige Koffer sprang auf. Darin lag ein Los mit der Nummer 178.
Rory starrte Justin an, der nicht im Mindesten überrascht wirkte. Was für ein Schauspieler!
Mikki applaudierte. „Ich wusste doch, dass ihr zwei füreinander bestimmt seid.“
Rory rang sich ein Lächeln ab. „Seit wann glaubst du an Schicksal?“
„Ich nicht, aber du“, konterte Mikki schlagfertig.
Damit hatte sie nicht ganz unrecht, denn Rory war unter dem Einfluss Emmas aufgewachsen, die an alles Mögliche glaubte – den Dalai Lama, die Bibel, Runen, Tarotkarten.
„Ich überlasse es euch zu klären, wer an was glaubt, und gehe mal unseren Preis holen“, sagte Justin.
Die restlichen Gäste im Clementine’s versammelten sich vor der Bühne, wo Maureen die Gewinner des ersten Preises auslosen wollte. Rory und Mikki applaudierten mit, als Maureen verlas, wie viel Geld die Wohltätigkeitsorganisation heute Abend eingenommen hatte. Es war eine beträchtliche Summe. Das Haus für die jungen Mädchen in Not konnte also fertiggestellt werden.
„Wir haben unsere Pflicht getan“, sagte Rory und fasste Mikkis Arm. „Lass uns verschwinden, bevor Justin wiederkommt.“
„Genau deshalb hast du nie einen Liebhaber“, protestierte Mikki. „Du gibst beim kleinsten Hindernis auf.“
„Im Gegensatz zu dir, denn du wälzt ja bekanntlich alles platt, was sich dir in den Weg stellt.“
In diesem Moment ertönte Justins Stimme. „Wo wollt ihr hin?“
„Nach Hause“, antwortete Rory und ging weiter Richtung Tür.
„Zur Toilette“, sagte Mikki, die stehen blieb und an ihrem Minirock zupfte. „Pass du so lange auf Rory auf.“
Widerwillig wandte Rory sich zu Justin um. Trotz der großen Ventilatoren an der Decke war es sehr heiß. Ihr Make-up war wahrscheinlich längst verlaufen.
„Ich habe unser Los in die Trommel geworfen.“ Justin hielt zwei Karten hoch. „Und wir haben zwei Kinokarten gewonnen.“
„Prima.“ Sie nahm eine der Karten. „Wir müssen nicht mal zusammensitzen.“
Er sah sie mit einem seltsamen Blick an. Bedauern? Auf jeden Fall raubte er ihr für einen Moment den Atem.
„Und nun findet die Auslosung des Hauptpreises statt“, verkündete Maureen von der Bühne. Sie zeigte in die Menge. „Du Hübscher da, komm rauf und dreh mich.“
Ein blonder Surfertyp kletterte auf die Bühne und wirbelte Maureen einmal herum. „Oh, mir ist auf einmal ganz schwindlig“, hauchte Maureen ins Mikrofon und fächelte sich Luft zu.
Die Leute lachten und klatschten, während der Blonde die Lostrommel drehte. Rory sah zum Toiletteneingang. Mikki würde doch nicht einfach verschwinden und sie mit Justin allein zurücklassen, oder?
Er legte eine Hand auf ihren Rücken.
„Der erste Preis
Weitere Kostenlose Bücher