Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
nicht, was in ihnen vorging.
Vielleicht nahm Rory ihnen ihre „künstlerische Distanz“ ab, er jedenfalls tat es nicht. Kein Mann konnte einen solchen Körper betrachten, ohne dabei in Erregung zu geraten. Rorys Nacktheit war atemberaubend sinnlich.
Auf einmal wurde Justin eifersüchtig. Am liebsten wollte er jetzt den Bademantel über Rory werfen.
„Die Zeit ist um“, verkündete die Lehrerin. Sie wanderte von einer Staffelei zur nächsten und gab Kommentare ab.
Rory schwang die Beine von der Bank, und Justin holte eilig den Bademantel, um ihn ihr hinzuhalten.
Sie stieg vom Podest, bedeckte sich jedoch nicht gleich, sondern blieb vor Justin stehen. Er fragte sich, ob ihre bisherige Schüchternheit nur gespielt gewesen war und sie es in Wahrheit genoss, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen. Vielleicht war sie eine überzeugte Nudistin. Immerhin war sie recht unkonventionell erzogen worden.
Er selbst kam aus einem konservativen, katholischen Elternhaus, auch wenn niemand in San Francisco leben konnte, ohne sich mit den extravaganten Lebensstilen anderer abzufinden.
Rory war ihm ein Rätsel, aber zum Glück hatte er ja drei Tage lang Zeit, einige ihrer Geheimnisse zu lüften – und all ihre geheimen Stellen zu entdecken.
„Hallo, Justin“, sagte sie. Ihre Augen waren etwas zu weit aufgerissen und ihre Wangen gerötet. Sie war also doch verlegen.
Er wedelte mit dem Bademantel.
Lächelnd schlüpfte sie hinein. „Du überraschst mich.“
„ Ich überrasche dich ?“
Sie lachte. „Na, deshalb hatte ich doch gesagt, dass du draußen auf mich warten sollst.“
Hastig schnürte er den Bademantel zu und zog an dem Gürtel, um sicherzustellen, dass er auch wirklich hielt. „Ich hatte keine Lust mehr zu warten.“
Sie zuckte mit den Schultern, worauf ihre Brüste unter dem dünnen Stoff wippten. Lange hielt Justin das nicht mehr aus.
„Tut mir leid, dass ich hier so reingeplatzt bin“, sagte er, auch wenn es ihm eigentlich nicht leidtat.
„Ach ja? Aber bei ‚Aktzeichnen‘ muss dir doch klar gewesen sein, was dich erwartet.“
„Nein, ehrlich gesagt nicht. Es sollte besser ‚Nacktzeichnen‘ heißen, damit auch Laien verstehen, was gemeint ist.“ Er hatte Mühe, dem Drang zu widerstehen, sie zu berühren.
Die Teilnehmer packten ihre Sachen zusammen, bedankten sich bei der Lehrerin und Rory und verabschiedeten sich. Eine der Frauen scherzte, sie müsste dringend ins Fitnesscenter, ehe sie dran war.
„Oder ‚Körperkunst‘“, fügte Justin hinzu. „Die Menschen müssen doch gewarnt werden.“
Rory zog sich ein paar flache Sandalen an und richtete sich wieder auf. „Du hättest dich auch wie ein Gentleman verhalten und umdrehen können, als du merktest, dass ich das Modell war.“
„Darauf bin ich gar nicht gekommen.“ Er strich den Kragen des Bademantels glatt und strich dabei mit einem Finger über ihr Dekolleté.
Sie ergriff seine Hand und hielt sie direkt über ihrem Busen fest. Ihr Herzschlag war ein weiteres Indiz dafür, dass sie weniger ruhig war, als sie vorgab. „Machst du dich über mich lustig?“
Er beugte sich zu ihr und flüsterte: „Das war ein Kompliment.“
„Ich weiß.“ Ihr Stimme klang so tief, dass er noch erregter wurde. Rory brauchte nur einen Schritt zu machen, dann würde sie fühlen, wie sehr sie ihn faszinierte. Und damit hätte sie einen handfesten Beweis, dass ihr Versuch, vor allem Freunde zu sein, kläglich gescheitert war.
„Warum sitzt du Modell?“, fragte er. „Ich dachte, du bist eine der Teilnehmerinnen.“
Sie wurde rot. „Aktmodelle sind teuer. Deshalb wechseln wir uns ab.“
Er sah sich zu den letzten Kursteilnehmern um. „Alle? Ist das nicht irgendwie anstößig?“
„Überhaupt nicht. Wir sind Künstler. Wir sehen Schatten, Konturen und Formen, keine Körperteile.“
„Das glaube ich nicht. Du kannst mir doch nicht weismachen, dass die Männer keinerlei Regung zeigen, wenn du dich nackt vor ihnen hinlegst.“
„Zugegeben, zuerst war es ein bisschen komisch. Aber wir versuchen, mit dem nötigen Ernst bei der Sache zu sein, und ich selbst bin viel zu sehr damit beschäftigt, cool zu bleiben, um darüber nachzudenken, was in den anderen vorgeht.“
„Cool bleiben“, wiederholte er. „Heißt das, dich erregt es, in der Öffentlichkeit nackt zu sein?“
Sie schüttelte energisch den Kopf. „Wie kommst du denn darauf? Du kennst mich wirklich schlecht.“
„Ich dachte, ich würde dich kennen. Dann komm ich hierher
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