Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
und …“ Er gestikulierte, weil ihm die Worte fehlten.
„Rory?“, rief die Lehrerin. „Ich habe nicht mehr viel Zeit. Mein Kabbala-Kurs fängt bald an.“
Rory blickte sich im leeren Studio um. „Ach ja, entschuldige, Sukie. Ich war abgelenkt.“ Sie lächelte Justin an. „Wir gehen. Ich hole nur schnell meine Sachen, dann ziehe ich mich im Waschraum um.“
„Kann ich dir helfen?“, fragte er.
Sie nahm ihre sauber zusammengelegten Sachen und ihre große Designerhandtasche von einem Stuhl. „Du kannst meinen Zeichenblock und meine Stiftetasche zum Auto bringen. Ich bin in einer Minute bei dir.“
Sie verließen den Saal, und Sukie schloss hinter ihnen ab. Dann verschwand Rory in der Damentoilette. Er mochte kein Gentleman sein, wenn es darum ging, bei halb öffentlich ausgestellten Brüsten wegzusehen, aber er würde geduldig im Flur auf sie warten.
Er lehnte sich gegen die Wand und blätterte zerstreut den Zeichenblock durch. Rory hatte die Wahrheit gesagt: Der Block war voller Zeichnungen von den anderen Kursteilnehmern, mal mehr, mal weniger bekleidet. Merkwürdigerweise erregte ihn kein einziges dieser Bilder, nicht einmal das von einer sehr gut gebauten Latina, die als Xena posierte.
Der Anblick von Rory hingegen wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ihr nackter Körper musste also eine besondere Bedeutung für ihn haben.
Er war schon hoffnungslos hinüber, ehe er sie überhaupt verführt hatte.
Rory kam wenige Minuten später mit einem geflochtenen Lederband im Mund aus der Damentoilette und strich sich das Haar nach hinten. Sie nahm das Lederband und wickelte es um ihren Pferdeschwanz. „Du bist ja noch da.“
Justin klemmte sich den Zeichenblock unter den Arm und sah sie genauer an. Sie trug ein enges Top und darüber eine offene Jacke. „Ich wollte auf dich warten. Angezogen siehst du auch nicht schlecht aus.“
Verdammt. Er hatte gedacht, die paar Minuten würden ihm helfen, aber jetzt hatte er wieder das Bild von ihrem nackten Körper vor Augen. Wahrscheinlich konnte er sie nie wieder ansehen, ohne daran zu denken.
Aber das war es wert gewesen, denn damit war er in ein ganz besonderes Geheimnis eingeweiht: Im Gegensatz zu den meisten Menschen sah Rory Constable nackt am besten aus.
Sie rümpfte die Nase. „Danke.“
„Das war auch ein Kompliment.“
Sie zurrte am Band ihrer Hose. „Komische Situation.“
„Warum? Weil ich dich nackt gesehen habe?“
Sie stöhnte.
„Du kannst mich auch nackt sehen, wenn du willst. Dann wären wir quitt.“
„Bitte?“
„Ich würde sogar für dich Modell sitzen.“
„Vorsicht, ich könnte dich beim Wort nehmen.“
„Sehr gern“, sagte er lächelnd und überlegte, wie er es schaffte, dass sie beide zur gleichen Zeit ausgezogen wären. „Fahren wir lieber. Ich kann es auf einmal nicht abwarten zu sehen, was Painter’s Cove uns zu bieten hat.“
6. KAPITEL
„Erklär mir das mit dem Modellsitzen noch mal.“
„Nicht schon wieder! Wieso beschäftigt dich das so?“
„Ich kriege es einfach nicht aus dem Kopf.“
Es? Er meinte wohl eher sie. Aber war das gut oder schlecht?
„Du versuchst es ja nicht mal“, sagte sie.
„Warum sollte ich?“ Er warf ihr ein teuflisches Lächeln zu und knüllte die Doritos-Tüte zusammen, die Rory als Wegzehrung mitgenommen hatte. Dann warf er sie nach hinten auf die Rückbank und rutschte tiefer in den Beifahrersitz. Seine Augen waren von einer dunklen Sonnenbrille verdeckt. „Stell dir vor, ich bin ein Kunstkenner.“
Ah. Er ist wohl eher ein Kenner der weiblichen Anatomie, dachte Rory, behielt es jedoch für sich. Sie wollte das Gespräch lieber in eine andere – weniger körpernahe – Richtung lenken.
Das war allerdings nicht so leicht. Sie fuhren zweihundert Meilen nördlich von San Francisco auf dem Highway 101, und auch Rory musste immer noch an den Vorfall im Kunstsaal denken. Obwohl sie sich gern eingeredet hätte, dass Justin ihren Körper für bestenfalls durchschnittlich hielt, wollte sie nicht wieder in die Selbstzweifelfalle tappen.
Außerdem hatte der Ausdruck seiner Augen keinen Zweifel daran gelassen, dass er sie sehr attraktiv fand. Nun, vielleicht gefiel ihm die üppige Schönheit, wie sie auf Rubens- oder Renoirbildern zu sehen war. Und was war verkehrt daran, dass sie nicht so hager war wie andere Frauen? Viele Männer mochten vollschlanke Frauen.
Vollschlank? Das klang ja grässlich.
Kurvenreich dann eben. Sie war eine Frau mit reichlich Kurven.
Rory wollte zu ihm
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