Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
seine Großmutter noch seine arme, irregeleitete erste Frau. Und Linnea auch nicht. Sie alle waren von Umständen getrieben worden, die sie nicht unter Kontrolle hatten. Er bedauerte die Worte, die er Linnea an den Kopf geworfen hatte, und würde es ihr auch sagen. Aber nicht jetzt. Später.
„Meine wunderschöne Prinzessin“, murmelte er.
„Obwohl ich keine blauen Augen und keine goldenen Locken habe?“, fragte sie lächelnd.
„Deine braunen Augen haben es mir von Anfang an angetan.“
Zärtlich küsste er sie. Ihre Reaktion auf seinen Kuss war so leidenschaftlich, dass es um seine Beherrschung geschehen war. Ihr lieblicher Duft und Geschmack, ihre seidige Haut berauschten ihn mehr als eine Droge.
Linnea warf schwer atmend den Kopf zurück. Sie bäumte sich Talal entgegen, als sie sich zusammenfanden zu einer Feier des Lebens selbst. Hemmungslos ließen sie sich auf den Wogen höchster Lust dahingleiten.
So wundervoll der Sex mit ihm war, so sehr genoss Linnea auch die Minuten danach. Talal gab ihr das Gefühl, auf eine Art und Weise mit ihr eins zu sein, die jedes Liebesspiel überdauerte. Und ein Leben lang hielt.
Irgendjemand klopfte an die Tür.
„Später!“, rief Talal.
Es klopfte erneut. Eine Männerstimme rief aufgeregt etwas auf Arabisch. Das einzige Wort, das Linnea verstand, war Hakeem. Der König.
Sie geriet in Panik. Ängstlich beobachtete sie, wie Talal aus dem Bett sprang, an die Tür lief, sie aufriss und ein schnurloses Telefon entgegen nahm. Er begann zu sprechen, noch bevor er die Tür wieder geschlossen hatte. Auf Arabisch.
Linnea setzte sich auf, den Blick auf Talals Gesicht gerichtet. Wenn es der König war, der anrief, dann handelte es sich sicherlich um schlechte Nachrichten. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Talal endlich das Gespräch beendete.
„Wir müssen uns anziehen“, sagte er, ohne sie anzusehen.
„Was ist los?“
„Wir müssen Kholi so schnell wie möglich verlassen. Mein Großonkel hat uns seinen Privatjet angeboten.“
„Was ist passiert?“
„Basheem Khaldun ist tot. Der König fürchtet nun, ich könnte Ziel eines Racheakts werden. Er glaubt, dass ich in Amerika sicherer bin.“
„Besteht die Gefahr, dass du ermordet wirst?“, fragte Linnea bestürzt.
„In Kholi ja, in Amerika nicht.“
Sie spürte, dass er ihr noch etwas verheimlichte. „Hat Basheem etwas gesagt, bevor er starb?“
Talal zog sie in seine Arme. „Ich konnte mit ihm sprechen, als ich bei ihm war.“
„Warum hast du es mir nicht früher erzählt?“, rief sie. „Hat er gesagt, wo meine Tochter ist?“
„Das wollte ich erst morgen mit dir besprechen. Zuerst wollte ich dich hierher bringen, wo wir allein sind, und dir noch ein paar unbeschwerte Stunden schenken. Aber jetzt bleibt mir nichts anderes übrig.“
Talal holte tief Luft. „Basheem war an der Entführung deiner Tochter nicht beteiligt. Aber er holte Malik und einen anderen Cousin vom Flughafen ab, als sie mit Yasmin aus Amerika kamen. Linnea …“ Er verstummte und nahm ihre Hand.
„Malik hatte das Baby trotz der Hitze in eine dicke Decke gewickelt. Basheem erkannte ziemlich schnell, dass die Decke dazu diente, die Wahrheit zu verbergen. Deine Tochter ist auf dem Flug nach Kholi gestorben – wahrscheinlich an Herzversagen. Sie war tot, als Malik mit ihr aus dem Flugzeug stieg.“
Linnea brach in Tränen aus und klammerte sich an Talal. „Was … was hat Malik dann getan?“, schluchzte sie.
„Nachdem er seinen Cousins das Versprechen abgenommen hatte, die Wahrheit geheim zu halten, brachten sie das Baby in die Wüste und begruben es dort. Nie hat irgendjemand gefragt, was aus dem Kind geworden ist.“
Tränen strömten über Linneas Wangen. „Mein Baby ist schon all die Jahre tot? Die ganze Zeit habe ich nach meiner Tochter gesucht, und sie war bereits tot? Ich werde nie erfahren, wo ihr Grab ist.“
Talal wollte sie noch enger an sich ziehen, doch sie wehrte sich. „Das ist noch nicht alles, oder?“
Er schüttelte den Kopf. „Drei Jahre später, als der König verlangte, dass Maliks Tochter zu ihm gebracht wurde, bekam Basheem es mit der Angst zu tun. Malik und der andere Cousin waren tot, und Basheem fürchtete, dass der Zorn des Königs ihn treffen würde, wenn er Maliks Tochter nicht vorzeigen könnte. Also suchte er in den Waisenhäusern, bis er ein Mädchen im richtigen Alter fand und mit der Augenfarbe, die Malik beschrieben hatte. Den Rest kennst du.“
„Widads Tochter“,
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