Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
„Solange du der Chef des größten amerikanischen Eiskonzerns bist, kann ich mich ja wohl um meine Enkelin kümmern!“
„Ich bin nur deshalb noch Chef, weil ich mit Nicholas einen Stellvertreter habe, der mir die meiste Arbeit abnimmt. Meine Kinder sind endlich alle aus dem Haus, und ich finde, ich habe nun im Alter ein Recht auf die ungeteilte Aufmerksamkeit meiner Frau. Oder nicht?“ Es klang fordernd.
Nicholas verbiss sich ein Grinsen. Auch mit dreiundsechzig war seine Mutter noch immer der leuchtende Mittelpunkt im Leben seines Vaters. „Ich danke euch für eure Hilfe während der letzten zehn Tage. Aber ich habe mich an eine Vermittlungsagentur für Kindermädchen gewandt. Molly braucht jetzt jemanden ganz für sich allein, damit sie nach dem Tod ihrer Mutter wieder zur Ruhe kommt.“
„Wenn du meinst.“ Nicholas’ Mutter schien nicht ganz überzeugt.
„Ja, ich meine.“
„Es ist das Beste“, stimmte sein Vater zu. „Und das wird uns nicht daran hindern, gute Großeltern für Molly zu sein.“
„Kann ich sie jederzeit sehen?“, fragte Moira Barone.
„Komm hierher, wann immer dir danach ist.“ Nicholas lächelte. Seine Mutter hatte Molly spontan ins Herz geschlossen, obwohl das Kind, das oft Stunden am Stück weinte, nicht einfach war.
Versonnen nickte Moira Nicholas zu. „Sie ist so ein hübsches Kind, und sie sieht aus wie du früher. Die gleichen schwarzen Locken, die blauen Augen und das eigenwillige Kinn. Na ja, wie auch immer. Ich glaube, du wirst Molly ein guter Vater sein.“
Diese Aussage war Balsam auf seine Seele. Noch immer konnte er es nicht fassen, praktisch über Nacht und ohne Vorwarnung im Alter von fünfunddreißig Vater einer einjährigen Tochter geworden zu sein. Er musste viel lernen, und Vater-Crash-Kurse gab es nicht. „Danke, Mom“, sagte er, „ich werde mir alle Mühe geben.“
Sie küsste ihn auf die Wange. „Du schaffst es.“ Dann wandte sie sich an ihren Mann. „Ich hole schon mal meinen Mantel.“
„Ich komme gleich nach.“ Nicholas’ Vater räusperte sich, als er seiner Frau nachsah. Schließlich musterte er seinen Sohn. „Wenn du irgendetwas brauchst, lass es mich wissen.“
„Keine Sorge, ich komme schon klar.“
„Weiß ich. Du hast in deinem Leben alle deine Ziele erreicht. Ich wünschte, du würdest auch noch die große Liebe finden – wie deine Mutter und ich.“
„Ja, das fehlt mir wirklich. Alles was ich fand, war Danielle.“ Es klang bitter.
„Noch bist du ja jung. Du hast das Leben noch vor dir.“
„Möglich. Aber jetzt geht das Kind vor. Ich brauche ein Kindermädchen, für alles andere bleibt keine Zeit.“
„Ein Kindermädchen kann sich nicht um alle deine Bedürfnisse kümmern“, sagte Carlo Barone trocken.
„Für diese Bedürfnisse muss man nicht gleich heiraten“, gab Nicholas im selben Tonfall zurück.
Sein Vater hob den Zeigefinger. „Eines Tages wirst du erkennen, was dein Herz von dir verlangt. Aber jetzt geht deine Tochter vor.“ Er zögerte kurz, bevor er weitersprach. „Du wolltest Danielle damals am Valentinstag einen Antrag machen, richtig?“
Nicholas war klar, dass sein Vater auf den Fluch des Valentinstages anspielte, der seit Generationen über den Köpfen der Barones schwebte, was allerdings nur selten offen ausgesprochen wurde. „War ich“, bestätigte er knapp. „Wir haben uns gestritten, und sie hat die Stadt verlassen.“
Carlo Barone betrachtete seine Enkelin. „Wenn etwas an dem Fluch dran ist“, sagte er schließlich, „dann verdankst du ihm immerhin auch dieses wundervolle Geschenk.“
1. KAPITEL
Gail Fenton betrachtete die peinliche Laufmasche in ihrer Strumpfhose und versuchte unwillkürlich, ihr Kleid etwas nach unten zu ziehen.
Zu allem Übel ließ sich ihre wilde rote Mähne heute mal wieder überhaupt nicht bändigen. Nun, perfektes Äußeres gehörte nicht zu den Voraussetzungen für die Einstellung als Kindermädchen. Obwohl es sicher auch nicht geschadet hätte, etwas sorgfältiger gestylt zum Vorstellungsgespräch im luxuriösen Stadthaus von Signore Nicholas Barone zu erscheinen.
Zu spät. Jetzt saß sie schon seiner Assistentin Mrs Peabody gegenüber, deren Augen hinter den Designer-Brillengläsern zwischen Gail und ihrer Bewerbungsmappe hin und her wanderten. „Ich entnehme Ihren Unterlagen“, sagte die Assistentin, „dass Sie einen Abschluss als Informatikerin gemacht haben. Was bringt Sie dazu, sich nun als Kindermädchen zu bewerben?“
Übersetzt
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