Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
anzunehmen?“
„Das spielt keine Rolle. Wichtig ist, wie Sie und Molly darüber denken.“
Nicolas nickte. „Sind Sie verlobt, oder leben Sie in einer festen Beziehung?“
„Das ist eine ziemlich persönliche Frage.“
„Ja, aber ich muss Sie das fragen. Ich habe gerade das Sorgerecht für ein Kind erlangt, von dessen Existenz ich vor einigen Wochen nicht einmal etwas geahnt habe. Wenn ich jemanden einstelle, dann nur für längerfristig. Deshalb diese Frage.“
„Was verstehen Sie unter längerfristig?“
„Siebzehn Jahre!“, erwiderte er mit ausdrucksloser Miene und studierte Gails Reaktion, bevor er lächelnd hinzusetzte: „Sollte ein Scherz sein. Dreißig Tage Probezeit und danach einen Einjahresvertrag.“
„Ein Jahr würde mir gut passen.“ Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl dabei. Von Mrs Peabody kannte sie die Geschichte, wie Nicholas von Mollys Existenz erfahren hatte. „Molly hat Ihr Leben bestimmt ziemlich auf den Kopf gestellt.“
Sein Tonfall blieb sachlich, obwohl es in seinen Augen hintergründig blitzte. „Ich musste meinen Lebensstil überdenken. Molly ein verlässliches Zuhause zu bieten hat nun absolute Priorität. Deshalb also meine Frage: Leben Sie in einer festen Beziehung, die Ihre dauernde Anwesenheit hier beeinträchtigen würde?“
Gail hätte am liebsten losgekichert. In Gedanken ging sie ihre männlichen Freunde durch, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, es gibt nur Freundschaften in meinem Leben. Die meisten meiner männlichen Freunde sind Volleyballer, denn ich spiele in einem ziemlich erfolgreichen Bostoner Mixed-Team in der Freizeitliga mit.“
„Volleyball.“ Wieder musterte er sie schweigend. „Wenn Sie Mollys Kindermädchen werden, muss ich mich auf Sie verlassen können. Deshalb verlange ich vollkommene Aufrichtigkeit von Ihnen.“ Sein Ton war auf einmal beinahe hart und geschäftsmäßig.
Gail nickte. „Das ist mir klar, Sie können sich auf mich verlassen.“
„Gut. Und da wir beide viel miteinander reden müssen, sollten wir von Anfang an auf allzu große Förmlichkeiten verzichten. Nennen Sie mich Nicholas.“
Was er sagte, leuchtete ihr zwar ein, aber sie konnte die aufsteigenden Zweifel nicht unterdrücken. Der Mann war umwerfend, wirkte, als könne er mit seinem Charme eine wütende Bärin zum Schoßtier machen. Andererseits vermutete Gail, dass er von seinen Angestellten erwartete, dass sie sich widerspruchslos allen seinen Anordnungen fügten. Es war wichtig herauszufinden, ob er wenigstens hin und wieder auch einmal auf sie hörte.
Das musste sie unbedingt klären, bevor sie zusagte, und deshalb fragte sie ihn.
Ein langer, abschätzender Blick von ihm folgte. „Ich habe gern das letzte Wort, weil ich mich nicht um meine Verantwortung drücken möchte. Aber im Umgang mit kleinen Mädchen bin ich leider noch kein Experte, und bis dahin werde ich Ihre Ratschläge zu schätzen wissen.“
Eine klare, vernünftige Aussage.
„Wann können Sie anfangen?“
„Wann wäre es Ihnen recht?“
Draußen wurde Mollys Weinen lauter.
„Gestern.“
Zwei Tage später sank Nicholas erschöpft ins Bett. Seit Mollys Ankunft hatte er nicht mehr gut geschlafen und oft stundenlang wach gelegen und über seine plötzliche Vaterrolle gegrübelt.
Heute würde das anders sein. Molly schlief friedlich, und er hatte das beruhigende Gefühl, dass sie bei Gail in den besten Händen war.
Durch die Wand hindurch hörte er, wie nebenan im Badezimmer das Wasser abgedreht wurde. Eine weibliche Singstimme drang an sein Ohr. Das war für ihn, den Junggesellen, der kaum einmal über Nacht bei einer Frau blieb, völlig ungewohnt.
Er lauschte. Bruchstücke eines Kinderliedes drangen an sein Ohr, bevor die Stimme jäh abbrach. Es folgten ein spitzer Aufschrei, ein dumpfer Schlag und ein kurzes Stöhnen. Dann hörte er nichts mehr.
Er stand auf und ging nach nebenan. „Gail?“, rief er unterdrückt vor ihrer Tür. „Gail? Alles in Ordnung?“
Nichts. Vorsichtig drehte er den Türknauf herum und trat ins Zimmer. Als er niemanden sah, bewegte er sich in Richtung des angrenzenden Bades.
Dort stand Gail Fenton mit einem knappen Handtuch um den Körper gewickelt und rieb sich unter Stöhnen das Schienbein. „Ah, verdammt!“, presste sie hervor.
Nicholas hätte schon blind sein müssen, um ihre langen, perfekt geformten Beine zu übersehen. Ganz zu schweigen von den weiteren, gerade noch so bedeckten Kurven. Unter anderen Umständen hätte er sie binnen kurzer
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