Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
noch einmal begleitet hätte, an diesem Abend nicht. Abgesehen vom fehlenden Abendkleid konnte sie mit Opern nichts anfangen.
„Du machst mir viel mehr Freude als jede Oper dieser Welt“, sagte sie zu Molly und schob der Kleinen den nächsten Löffel Spaghetti in den Mund.
Molly öffnete den Mund zu einem roten Pasta-Lächeln.
Gail schnitt eine Grimasse. „Ich fürchte“, sagte sie augenzwinkernd, „wir werden demnächst an deinen Tischmanieren arbeiten müssen.“
In diesem Moment ertönte die Türglocke. Von draußen rief die Haushälterin, dass sie öffnen würde. Kurz darauf waren mehrere weibliche Stimmen vom Gang her zu vernehmen. „Wer das wohl ist?“, sagte Gail zu Molly.
Sie sollte es sofort erfahren. Vier Frauen erschienen im Blickfeld der offenen Küchentür. Obwohl sie von ziemlich unterschiedlichem Typ waren, gab es doch eine nicht zu leugnende Gemeinsamkeit zwischen ihnen: die unverkennbaren Gesichtszüge des Barone-Clans.
„Wir sind hier, um unsere Kleine zu sehen, und wir werden uns auf keinen Fall abwimmeln lassen“, erklärte die kleinste der Frauen, eine dunkelhaarige Schönheit mit leuchtend braunen Augen.
„Maria!“, sagte Gina Barone streng, „lass das! Du schüchterst Gail ein. In deinem Alter solltest du Anstand genug haben, dich erst einmal vorzustellen.“
Die anderen lachten, und die Frau trat vor und streckte Gail die Hand entgegen. „Ich bin Maria Barone, die Jüngste. Wir waren einfach zu neugierig, nachdem Gina uns von Mollys ersten Schritten erzählt hatte. Wir hatten so gehofft, uns einmal mit Molly auf ein Eis zu treffen.“
„Eigentlich wollten wir das gestern auch. Aber ich hatte frei, und heute ist Nicholas in der Oper.“
„Oh, er ist ausgegangen“, sagte eine der anderen Frauen erfreut, „da kann er uns wenigstens nicht sofort wieder aus dem Haus vertreiben. Ich bin übrigens Rita, Nummer sieben in der Altersrangfolge. Gina, Maria und ich teilen uns ein Reihenhaus, und weil wir heute zufällig alle nichts vorhatten, haben wir beschlossen, endlich einmal spontan hier vorbeizuschauen.“
Nach Rita stellte sich nun auch noch die vierte Frau vor. „Hi, ich bin Colleen. Meine Mutter schwärmt von Ihnen und meint, Sie hätten ein Wunder mit Molly vollbracht.“
„Danke“, gab Gail zurück. Sie freute sich, Nicholas’ Schwestern kennenzulernen. Und ihr unerwartetes Auftauchen kam ihr eigentlich sehr gelegen, denn so würde sie keine Gelegenheit haben, allzu viel über Nicholas und die unbekannte Schönheit an seiner Seite nachzudenken. „Ich freue mich, dass Sie einmal vorbeikommen. Und Molly und ich hatten außer Spaghetti essen und baden nichts geplant.“
„Darf ich Molly zu Ende füttern?“, fragte Maria.
Bereitwillig überließ Gail ihr Löffel und Platz.
Gina lächelte Gail an. „Ich sehe schon, Sie waren bei Henri. Die Frisur steht Ihnen gut.“
„Danke. Aber mit meinem Göttinnensein ist es noch nicht weit. Sonst wäre meine Verabredung gestern nicht so ein totaler Reinfall gewesen.“
„Es ist Ihnen doch nichts passiert?“, fragte Gina besorgt.
„Nichts außer einem halbstündigen Fußmarsch durch den Regen, weil kein Taxi zu bekommen war. Ihr Bruder hat sich dann wirklich nett um mich gekümmert. Er war sehr besorgt um mich.“
Der letzte Satz rief Stöhnen und Gelächter unter den Schwestern hervor. „Das kennen wir nun wirklich alle zur Genüge!“, sagte Rita. „Als wir damals zu dritt in unser neues Haus zogen, wollten Nick und unser Vater uns eine Art Anstandsdame ins Haus setzen.“
„Ehrlich? Es war bestimmt gut gemeint. Eigentlich muss es doch nett sein, eine so große Familie zu haben, wo jeder für den anderen da ist.“ Gail konnte ihre geheime Sehnsucht nicht ganz unterdrücken.
„Hat alles seine Vor- und Nachteile“, meinte Colleen trocken. „Und wie ist das bei Ihnen?“
„Ich habe nicht mehr viel Familie. Meine Eltern sind tot, und es gibt nur noch meinen Bruder und mich.“
„Das tut mir leid“, erwiderte Colleen ernst. „Wir könnten Sie ja adoptieren“, schlug sie dann lächelnd vor.
„Aber sicher“, stimmte Gina zu, „Sie hätten Ihre helle Freude an uns. Wir mischen uns in sämtliche Angelegenheiten ein, kreuzen zu jeder Tages- und Nachtzeit auf und erklären Ihnen, wie Sie Ihr Leben am besten führen. Darin sind wir echte Expertinnen.“
„Hört sich gut an“, gab Gail zurück.
„Nicht wahr?“ Rita strahlte. „Da bekäme unser Bruder auch etwas ab, denn ich wette, Sie haben großen
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