[Baccara] Zaertliche Beruehrungen
Kindersitzen zu befreien.
Die Kinder trugen ebenfalls rot-weiß gestreifte Shorts, dazu blaue Hemden mit weißen Sternen bedruckt, ein Feiertagsgeschenk von ihren Großeltem in Europa, die ganz vernarrt in die Kleinen waren.
Emily hatte eine rote Schleife in ihren ewig zerzausten, blonden Locken, ein Hauch von Weiblichkeit, um sie von ihren Brüdern zu unterscheiden. Alle drei Kinder bestanden nun darauf, lieber zu laufen, als getragen zu werden, so daß Tyler und sie sie bei den Händen nahmen.
Seite an Seite gingen sie auf den mit Säulen gestützten Eingang des Hauses zu.
Als die massive Vordertür von einem Butler in Uniform geöffnet wurde, mußte Carrie innerlich lachen. Dieser Mann besaß sogar den notwendigen britischen Akzent. Er entsprach genau dem Klischee eines Dieners der oberen Klasse. Doch ihr Lachen erstarb, als eine schöne blonde, ungefähr fünfzigjährige Dame am Arm eines großen, silberhaarigen Gentleman in dem geräumigen mit Marmor gefliesten Vestibül erschien.
Die Frau trug ein geschmackvolles, kostbares Abendkleid, der Mann einen Smoking.
„Hallo, Dad. Hallo, Nina”, begrüßte Tyler sie freundlich, doch zurückhaltend. „Darf ich euch die Familie Wilcox vorstellen, Carrie, Dylan, Emily und Franklin.”
Dabei deutete er nicht auf jeden einzelnen, doch sie war zu entsetzt über ihre unglaublich unpassende Kleidung, daß sie gar nicht darauf achtete. Inzwischen hatten sich noch weitere Damen und Herren - zweifellos die jungen Tremaines und ihre Ehefrauen - zu ihnen gesellt.
Alle Frauen trugen Kleider, die märchenhaft teuer gewesen sein mußten, und eindrucksvollen Schmuck. Die Herren waren ausnahmslos im Smoking.
Sie warf Tyler, der kurze Jeans und ein blau-weißes T-Shirt ohne Logo anhatte, das nicht im entferntesten einem Designerhemd ähnelte, einen entsetzten Blick zu. Tyler paßte genausowenig zu diesen elegant angezogenen Leuten wie sie.
„Mommy!” wimmerte Emily und klammerte sich an ihr Bein. Die vielen Fremden schienen sie zu ängstigen. Beruhigend faßte sie sie um. Die Kinder der Tremaines waren nirgends zu entdecken. Tyler hatte zwar gesagt, es würden eine Menge Kinder anwesend sein, doch ganz offensichtlich fand hier eine formelle Party nur für Erwachsene statt - und sie, Carrie, hatte ihre noch nicht den Windeln entwachsenen Drillinge dabei und war angezogen für ein Grillfest im Freien.
Erneut warf sie Tyler einen Blick zu, halb flehend, halb vorwurfsvoll. Wie hatte er ihr das nur antun können?! Doch er schien nicht die geringsten Gewissensbisse zu haben. Er legte lächelnd den Arm um ihre Schultern und fing an, ihr ein Meer von Gesichtern vorzustellen, die ihr vor den Augen verschwammen.
Cole, Chelsea, Connor, Courtney. Cristine… Es reichte nicht, daß die nicht enden wollende Anzahl der elegant gekleideten Leute sie einschüchterte und verwirrte, ihre Namen begannen auch noch alle mit dem Buchstaben „C”! War das ein Scherz? Im ersten Moment war sie erleichtert, als sie schließlich „Monica”, „Jeff”, „Tom” und „Nathaniel” hörte, doch sie war viel zu durcheinander, um sich alle Namen zu merken und sie den richtigen Gesichtern zuzuordnen.
Jeder setzte ein höfliches Lächeln auf, nur sie brachte keins zustande, nicht einmal ein falsches.
„Tyler, du hast Ninas Nichten aus Chicago noch nicht kennengelernt”, verkündete Richard Tremaine in zurückhaltendem, doch sehr bestimmtem Ton. Zwei großgewachsene Blondinen mit braunen Augen in kurzen, trägerlosen Kleidern traten vor. Tremaine senior stellte sie als Brooke und RaeAnn Raleigh vor.
Sie beobachtete, wie die beiden Frauen um „Onkel Richard” herumscharwenzelten, bevor sie sich an Tyler wandten. „Ich glaube, wir sind jetzt Cousin und Cousine”, äußerte die eine von beiden geziert. „Liebe Verwandte”, sagte die andere. Sie schaffen das Unmögliche, registrierte Carrie bitter. Neben diesen vor Zuvorkommenheit überströmenden Raleigh Schwestern wirkte Ben nahezu abweisend.
„Es ist wirklich wundervoll von Tante Nina und Onkel Richard, diesen Abendempfang zu geben, um uns in Maryland willkommen zu heißen”, hauchte Rae Ann Raleigh, während sie Tyler mit den Augen verschlang.
„Du und deine Schwester seid unsere entzückendsten Ehrengäste, meine Liebe”, sagte Tremaine senior galant.
„Die anderen Gäste sind alle auf der Terrasse”, mischte sich einer der männlichen Tremaines ein. In seinen Augen lag ein mutwilliges Glitzern. „Alle haben schon nach dir
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