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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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Blake Fielder-Civil, dem »Daily Star« Anfang August 2011, »und, nein, Blake hatte zuerst wirklich keine Ahnung, wer sie war.«
    Die beiden jungen Männer hatten Blakes glücklichen Sportwetten-Gewinn feiern wollen und waren im Frühjahr 2005 auf ihrer Kneipentour in dem Pub gelandet, in dem sich auch Amy sporadisch die Kante gab – wenn zum Beispiel der Billardtisch in ihrem »Wohnzimmer«, dem »Hawley Arms«, besetzt war.
    »Wir haben Pool gespielt, und Amy kam rein. Da flogen die Blicke der beiden über den Billardtisch und trafen sich wie zwei Kometen. Auf jeden Fall waren sie augenblicklich ineinander verknallt.«
    Hier allerdings wich Brydons Schilderung von den Beobachtungen anderer Zeugen dieser schicksalhaften Begegnung ab, die übereinstimmend aussagten, dass Amy bereits Billard gespielt hätte, als Blake den Pub betrat, sich ihre Blicke kreuzten und er sie daraufhin zu einem Drink einlud, den sie sich widerspruchslos bezahlen ließ, was ungewöhnlich war.

    Peter Brydon war damals Mitte 20 und wie sein Kumpel Blake einer der vielen jungen Leute, die mit mehreren Jobs gleichzeitig versuchten, in London zu überleben, irgendwie. Und wie Blake war auch Peter Drogen nicht abgeneigt.
    Er hatte Amy in der Boutique eines Bekannten in Camden kennengelernt, für den er jobbte.
    »Ich traf Amy, da war ihre erste Platte schon länger draußen, und sie kam rein und kaufte einen Kaschmirpulli – in Kirschrot, das weiß ich noch. Sie war total höflich und cool, kaufte nur diesen einen Pulli, aber die ganze Aktion war sehr lustig«, erinnerte sich Peter. »Also ging ich eines Abends los, um sie singen zu hören, und verliebte mich dermaßen in ihre Stimme, dass ich mir sogar ein Poster von der Show kaufte und es an die Wand pinnte.«
    Danach begegneten sich Amy und Peter immer mal wieder zufällig in ihrem Viertel, in dem Amy zu diesem Zeitpunkt noch relativ unerkannt und von Paparazzi unbehelligt durch die Straßen schlendern konnte.
    »In der Nacht, als sie Blake begegnete, waren wir später noch in Amys Wohnung. Dort holte sie eine große Tasche voll von extrem starkem Stoff hervor«, berichtete Peter. »Das waren zwar definitiv keine harten Drogen, aber sie rauchte unheimlich viel. Ich hatte bis dahin noch nie jemanden getroffen, der so viel Gras auf einmal rauchte. Das musste so ein Popstar-Ding sein.«
    Seit jener Nacht waren Amy und Blake nicht nur ständig zusammen, sondern fummelten und zupften auch ununterbrochen aneinander herum, gaben sich Küsschen oder knutschten wild. Wer das Paar zusammen traf, konnte
sehen, dass Amy ihren »Mister Right« gefunden hatte. Auch die Pressefotos aus dieser Zeit zeigten ein Paar, das offensichtlich über eine extrem starke, gegenseitige Anziehungskraft verfügte. Die Körperlichkeit und der Wunsch nach Nähe war bei den beiden enorm und förmlich spürbar , während Amy mit all ihren späteren Eroberungen (von Alex Clare über Josh Bowman bis hin zu Reg Traviss) eher stocksteif Händchen hielt und auf Abstand bedacht war. Blake jedoch hatte Amys Herz im Sturm erobert, und nach nur einem Monat an seiner Seite war »Blake« über ihrem Herzen zu lesen – sie hatte sich seinen Namen über die linke Brust tätowieren lassen. Ihre Liebe war von Anfang an wild und impulsiv. Hinzu kamen die »Abenteuerreisen«, die sie mit Blake unternahm. Beide begaben sich immer häufiger zusammen auf den Trip. Es waren gefährliche Tauchurlaube, in denen sich beide gegenseitig in die Tiefe zogen.
    »Es wäre sicher leicht, Blake für Amys Verfall anzuklagen, aber es war nicht nur seine Schuld«, meinte Peter, »andererseits gibt es natürlich keinen Zweifel, dass Blake ihren Abstieg beschleunigt hat. Doch ich glaube, dieser Weg war für sie vorgezeichnet. Denn sie hatte ja eine Neigung zu Alkohol, Gras und übermäßigem Genuss im Allgemeinen, doch beide zusammen konnten jetzt leicht an einem Tag 1000 Pfund für Drogen rausschmeißen. Ich kannte Blake ja schon viele Jahre, und was Drogen anging, war er immer schon ein bisschen bescheuert gewesen, aber so etwas Exzessives wie mit Amy hatte er davor nie durchgezogen.«
    Alles zusammen ergab eine verhängnisvolle und vielschichtige Liebesbeziehung von zwei liebeshungrigen
Protagonisten, die sich im wahrsten Sinne des Wortes »gefunden« hatten. Beide waren Scheidungskinder, und beide hatten offensichtlich erhebliche emotionale Probleme mit ihren Müttern. Blake war (nach eigenen Angaben und den Schilderungen seiner späteren Lebensgefährtin

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