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Back to Blood

Back to Blood

Titel: Back to Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wolfe
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albern ist, aber es gibt albern alberne Shows, und es gibt albern lustige … wie die Simpsons und alles mit Will Ferrell, und Loboloco ist auch so eine, eine albern lustige, und manchmal ist er wirklich —«
    ::::::Loboloco, was für ein Scheißthema!«:::::: »Moment mal, was hast du gerade gesagt?«
    »Wie, was gesagt? Hab ich schon wieder vergessen«, sagte Amélia.
    »Wir hatten über Spinning gesprochen«, sagte Magdalena. »Wie du drauf gekommen bist …«
    »Weiß nicht mehr, was ich gesagt habe«, sagte Amélia. »Na ja … egal … jedenfalls habe ich heute gemerkt, dass du nicht wirklich hart trainieren und dabei irgendwas anderes denken kannst als Oh Mann, wie stehe ich das bloß durch! Du kannst nicht gleichzeitig über deine Probleme nachgrübeln. Solltest du auch mal probieren, Magdalena. Ich garantiere dir, du kannst nicht auf diesem Rad sitzen, wirklich hart trainieren und gleichzeitig … an irgendwas denken. Du musst total abschalten! Weißt du, was ich meine? Aber wie geht’s dir heute? Scheinst ein bisschen besser drauf zu sein …«
    »Ein bisschen, ja«, sagte Magdalena. »Habe ich dir eigentlich erzählt, dass ich gestern Nestor getroffen habe?«
    »Was?! Hmm … nein! Hast du wahrscheinlich vergessen … Warum?«
    »Na ja, ich habe einfach …«
    »Du hast einfach was? «, sagte Amélia. »Na los, spuck’s aus!«
    Kleinlaut sagte Magdalena, »Ich habe ihn angerufen.«
    »Du hast ihn angerufen? Du hast ihm wahrscheinlich das Jahrzehnt gerettet hahahah! Oh Mann, wahrscheinlich kommt er sich vor, als wären Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen.«
    »Weiß ich nicht. Ich hab ihn angerufen, weil er Polizist ist. Na ja, ich hab mir gedacht, vielleicht kann er mir helfen, bei der Sache mit Sergej.«
    »Du hast ihm das erzählt? «, sagte Amélia.
    »Na ja, nicht genau. Ich habe ihm nicht gesagt, dass Sergej mich einfach in seinem Bett hat liegen lassen. Ich habe überhaupt nichts von Sergejs Bett erzählt oder davon, wie genau ich Sergej gekannt habe, nur dass ich ihn besucht habe — ich hab ihm nicht mal erzählt, zu welcher Tageszeit das alles passiert ist. Ich habe ihm nur die ganze Szene beschrieben, die mir so eine Höllenangst eingejagt hat, dass Sergej seine Leute wie ein Mafiaboss rumkommandiert hat, als wäre er der Pate von der Pizzo-Familie oder so, und dann, wie er diesem riesigen glatzköpfigen Robotergorilla befohlen hat, mich nach Hause zu fahren — ich dachte, vielleicht kann Nestor mir sagen, was ich tun kann, außer zur Polizei zu gehen, das hätte Sergej nämlich sicher rausbekommen, und dann hätte er mir seine Gorillas wirklich auf den Hals gehetzt.«
    »Ich dachte, bei der Polizei haben sie ihn rausgeschmissen?«, sagte Amélia. »Ist er überhaupt noch Cop?«
    »Das weiß ich auch nicht genau. Dauernd stand was über ihn in der Zeitung, und anscheinend ging es dabei auch um ein paar ziemlich üble Geschichten, aber trotzdem ist er fast eine Berühmtheit.«
    »Ja, ja, der Junge aus Hialeah, den du gar nicht schnell genug abservieren konntest.« Amélia lächelte, es war ziemlich offensichtlich, dass sie das alles ziemlich amüsierte, was Magdalena ihr aber nicht übel nahm. Die einfache Tatsache, dass sie mit jemandem reden konnte, verhalf ihr schon zu einer etwas klareren Sicht der Dinge und obendrein zu einer besseren Einschätzung von Nestors Stellung in der Welt.
    »Ich war selbst überrascht«, sagte sie. »Als ich gestern mit ihm gesprochen habe, kam er mir irgendwie verändert vor. Er wirkte irgendwie größer auf mich, ich weiß nicht —«
    »Vielleicht weil er jetzt einfach mehr Zeit fürs Fitnesscenter hat …«
    »Nicht so. Nicht, dass er mehr Muskeln hätte. Wüsste auch gar nicht, wo die noch hinsollten«, sagte Magdalena. »Ich meine nicht physisch größer. Ich wusste nicht, an wen ich mich sonst hätten wenden sollen, und als ich ihn dann gesehen habe, dachte ich, ›Das ist der gleiche alte Nestor wie immer‹,aber als ich dann anfing, ihm die Geschichte zu erzählen, da war er … so reif, so besorgt, als würde er mir wirklich zuhören, als wäre er wirklich interessiert, verstehst du?«
    »Ja«, sagte Amélia, »weil er dich immer noch rasend liebt.«
    »Das war es nicht. Es war, als wäre er auf einmal so männlich und würde die Sache in die Hand nehmen. Er hat nicht nur zugehört, damit ich mich besser fühlte. Er hat gleich angefangen tausend Fragen zu stellen, ganz spezielle Polizistenfragen, als wüsste er was über die Sache und wüsste

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