Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Back to Blood

Back to Blood

Titel: Back to Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wolfe
Vom Netzwerk:
ich das Flugzeug aufhalten? Sag’s mir, irgendeine Idee? Diese Zeitungsbosse haben in ihrem ganzen Scheißleben noch nichts Vernünftiges auf die Reihe gebracht. Die sitzen bloß in Ausschüssen rum und überlegen sich, wie sie ihre Existenz rechtfertigen können.«
    Nestor konnte es nicht erwarten zu erfahren, worüber der Chief und Cat gesprochen hatten. Über allem leuchtete der Name Koroljow. Aber Nestor würde es nicht wagen, auch nur eine einzige Frage zu stellen. ::::::Äh, Chief, Entschuldigung, worüber Sie und Cat gerade gesprochen haben, war das vielleicht —« Kein Wort werde ich über diese Sache sagen — besonders über diese Sache — oder über sonst irgendwas, es sei denn, der Chief stellt mir eine konkrete Frage.::::::
    Der Chief setzte sich wieder an den Schreibtisch und ::::::Ich wusste es! Ich wusste es! Dieser zornige Blick, weil ihm dauernd im Kopf herumgeht, dass ihm dauernd alle Ärger machen …:::::: Der Chief schlug die Augen nieder und schüttelte den Kopf, als wollte er sagen, Verdammte ahnungslose Arschlöcher, dann hob er den Kopf, schaute Nestor mit einem Gesicht an, in dem immer noch groß und breit verdammte ahnungslose Arschlöcher geschrieben stand, und sagte, »Okay, wo waren wir?«
    ::::::Verdammt! Dieser zornige Blick! Er denkt, dass ich auch einer von denen bin, dass ich schuld daran bin, warum er vergessen hat, wo wir gerade waren.::::::
    »Ach ja, weiß schon«, sagte der Chief. »Ich habe da ein paar Sachen, die Ihnen gehören.«
    Dann beugte er sich auf einer Seite des Schreibtischs so weit nach unten, dass sogar sein massiger Körper fast völlig verschwand. Nestor hörte, wie er eine Schublade öffnete. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er etwas Sperriges in den Händen … zwei blassgraue eckige Behälter, einen kleinen und einen, der wesentlich größer war. Sie wurden zur Aufbewahrung von Beweismaterial benutzt. Der Chief stellte sie vor sich auf den Schreibtisch. Er öffnete den kleineren Behälter —
    — und das erste Zeichen des Himmels, das Nestor empfing, war ein goldenes Funkeln, als der Chief den Inhalt herausnahm. Aber erst als der Chief den Arm ausstreckte und ihm das Ding überreichte, konnte er es ganz sehen.
    »Ihre Dienstmarke.« Mehr sagte er nicht.
    Nestor schaute auf das Ding in der Hand des Chiefs, als hätte er noch nie zuvor einen solch wunderlichen Gegenstand gesehen. Inzwischen öffnete der Chief den anderen Behälter … und reichte ihm ein großes, klobiges Zingulum aus Leder und Metall über den Schreibtisch. Es war eine Glock 9 in einem Lederholster, das an einem Pistolengürtel befestigt war.
    »Ihre Dienstwaffe«, sagte der Chief — ausdruckslos.
    Nestor hielt nun die Dienstmarke in der einen Hand und die Glock samt Holster und Gürtel in der anderen. Er schaute sie an … wahrscheinlich länger, als angemessen gewesen wäre … schaute dann den Chief an … und sagte mit zitternder Stimme, »Heißt das …?«
    »Ja«, sagte der Chief. »Genau das heißt es. Sie sind wieder in den aktiven Dienst versetzt. Ihre nächste Schicht bei der Crime Suppression Unit beginnt morgen um 16 Uhr.«
    Nestor war so überwältigt von diesem Wunder, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Er versuchte es. »Danke — ähhh — ja —«
    Der Chief erlöste ihn. »Und jetzt noch ein guter Rat — nein, das nehme ich zurück. Das ist ein Befehl. Was ich hier gerade mache, das wird ziemlichen Wirbel verursachen. Ich will nicht hören müssen, dass Sie in welcher Form auch immer mit der Presse gesprochen haben. Haben Sie das kapiert?«
    Nestor nickte.
    »Und in der Presse, da können Sie sich drauf verlassen, werden Sie ab morgen sein. Sie verstehen? Der Staatsanwalt wird verkünden, dass er die Anklage gegen den Lehrer von der Lee de Forest — diesen Estevez — mangels Beweisen fallen lassen wird … Da wird auch Ihr Name auftauchen. Sie haben die Beweise als das entlarvt, was sie waren, das Komplott von ein paar eingeschüchterten Jungs, die diesen Dreckskerl und sogenannten Bandenchef Dubois schützen wollten. Das soll die Presse erfahren. Aber was ich gesagt habe, gilt trotzdem. Sie reden nicht mit der Presse. Sie bestätigen keine Informationen. Sie reagieren nicht auf Anfragen jeglicher Art. Und ich sage es noch einmal: Das … ist … ein Befehl! «
    »Ich verstehe, Chief.« Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er mit der Art, wie er das sagte — Ich verstehe, Chief — wieder in die Truppe aufgenommen war.
    Der Chief legte die Unterarme auf

Weitere Kostenlose Bücher