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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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gescheitert sind, heißt nicht, dass auch wir dem Einfluss des Bösen über kurz oder lang erliegen müssen.«
    Chiyoda hatte auch ihnen seine Lehre nahe gebracht, um ihnen ein Mittel an die Hand zu geben, den Verlust ihrer Seelentiere auszugleichen.
    Ihre Adler waren tot, diese lebendigen Totems, mit deren reinen Seelen sie einst verschmolzen und so die eigene Abkehr von der Finsternis geschafft hatten, die der Lilienkelch bei ihrer Taufe in sie gepflanzt hatte.
    »Trotzdem ist ihr Versagen ein Indiz dafür, wie stark die Mächte der Hölle sind«, erwiderte Hidden Moon.
    Sein Ziehvater schwieg. Von allen Arapaho-Vampiren hatte Makootemane zweifellos die größte Reife errungen, die größte geistige Entwicklung durchgemacht, und er war immer noch
die
Autorität für Hidden Moon – wahrscheinlich die einzige, die er überhaupt akzeptierte.
    »Sie bleiben zusammen wie ein Rudel echter Wölfe. Wie viele sind es – und wohin werden sie sich wenden?«
    Eine Weile sah es aus, als wollte niemand auf die Fragen Esben Storms eingehen. Und als hätte der Aboriginal ohnehin nur laut Gedanken ausgesprochen, auf die er keine Antworten erwartete.
    Dann sagte Makootemane mit unheilschwangerer Stimme: »Wir können nicht tun, als gingen sie uns nichts mehr an. Sind wir Chiyoda nicht jede Hilfe schuldig?«
    Hidden Moon nickte. Für ihn stand dies außer Frage.
    Und Esben Storm?
    Wie versteinert stand der Aboriginal am Rand des Hügelkamms. Die Hand immer noch erhoben, spähte er ins Tal, als wäre er ein Teil des Bodens, ein Teil des Felsens, auf dem er sich befand.
    Als sich die letzte der Gestalten aus dem Schatten der Gebäude gelöst und zum Rest des Rudels aufgeschlossen hatte, drang seine Stimme unvermittelt wie leiser, beschwörender Sprechgesang an die Ohren der anderen. Es waren nur wenige Sätze. Aber sie drückten alles aus, was in diesem Moment zu sagen war.
    »Folgen wir ihnen. Gehen wir, wohin sie gehen. Bis sich die Gelegenheit ergibt, zu helfen.«
    Nicht nur Hidden Moon fand diese Worte aus dem Mund ausgerechnet des Mannes, der gern von sich behauptete,
niemandes
Freund
zu sein, ganz und gar staunenswert...
     
     
    Jerusalem
    Ein Universum im kleinen hatte sich ihrem Geist geöffnet. Ein karmesinfarbener Mikrokosmos, dessen Zusammensetzung Heaven unbegreiflich war und in dem verschieden helle Lichter funkelten, manchmal auch nur glommen.
    Neben den sichtbaren schien es auch unsichtbare »Gestirne« – Kraftquellen – zu geben. Der stärkste Quell von allen pochte weit vor ihr, eruptierte und pulsierte, als wäre es ein tatsächliches Herz, nur nicht von Blut, sondern... ja, von
was
durchflossen?
    Heaven war ergriffen und beinahe paralysiert von den Dimensionen, die sich ihr geöffnet hatten.
    Die Vorstellung, solche Weite und Größe könnte sich in einem so begrenzten Gefäß wie dem Lilienkelch erstrecken, kratzte an ihrem Selbstbewusstsein. Weil ihr plötzlich klar wurde, womit sie es nicht erst jetzt, sondern auch schon in der Vergangenheit zu tun gehabt hatte.
    Die wahre Beschaffenheit des Kelches, den die Lilith ihren Kindern in die Hand gegeben hatte, warf auch ein bezeichnendes Licht auf deren unerhörte Macht und Stärke...
    Gott hätte gut daran getan, sie nicht nur einzukerkern, sondern die Keimzelle, in der sich schon damals das Urböse eingenistet hatte, auszumerzen,
rumorte es in Heavens wie gläsern gewordenem Hirn.
    Wie eine Kette nackter Gedanken reiste sie durch dieses Wunder aus Magie, dessen Größe nur Illusion sein
konnte
.
    Wirklich?
    Der lautlos pulsierende Quell ewiger Kraft kam näher –
sie
kam ihm näher.
    – Was ist schon ewig?
brachte sich Anum mit einer Frage in Erinnerung. Seine Präsenz war plötzlich so intensiv, als befände er sich nicht nur nah bei, sondern
in
ihr.
    Wie Beth. Nur noch sehr viel klarer. Und dominanter.
    – Ein netter Ausflug
,
um den ich jedoch nicht gebeten hatte,
versuchte sie ihre wahren Gefühle und Gedanken zu verheimlichen, schon aus Gründen der Scham
. Du magst dich hier wohlfühlen – ich mich nicht. Außerdem weiß ich nicht –
    – Gleich. Wir sind gleich da. Dann
wirst
du verstehen.
    Er schien unbeirrbar in seinem Glauben.
    Heaven ertappte sich dabei, wie sie ihn darum beneidete. Ganz offenbar
hatte
er etwas, woran er glaubte. Und das, obwohl auch er vor den Trümmern seiner Zukunft gestanden hatte, als er außerplanmäßig im Dunklen Dom des Ararat erwacht war. Wie niederschmetternd hatte es für
ihn
sein müssen, eine Welt und Situation

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