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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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in die Höhe, der uns wie schwacher Nebel umhüllte. Meine Worte wehten als unmögliche Echos umher.
    Bei mir... bei mir... bei mir...
    »Bei dir?«, Als der Nazarener seine Stimme erhob, erstarben die wispernden Echos abrupt. »Was heißt das?«, wollte er wissen.
    »Dies ist –«, antwortete ich, zögerte aber, weil es das wirklich passende Wort, nach dem ich suchte, nicht gab; also sagte ich, »– der
Ort
, von dem ich stamme.«
    »Deine Heimat?«
    »So könnte man sagen. Und zugleich die Quelle meiner Kraft und meines Geistes.«
    »Aber... wo liegt dieser Ort? Und wie sind wir hier hergelangt?«, Der Nazarener drehte sich um die eigene Achse, sah in jede Richtung, ohne auch nur den Schatten meines Hauses zu entdecken. Wie auch? Es war nicht von dieser –
Welt
...
    »Komm, lass uns gehen«, forderte ich ihn auf und schritt selbst schon los.
    »Wohin?«, rief er, noch ohne mir zu folgen.
    »Ich zeige dir, was dieser Ort für dich hat.«
    »Für mich? Was soll das sein?«
    »Ein Königreich... vielleicht.«
    Endlich kam er mir nach. Aber ich spürte, dass er weit davon entfernt war, mir zu erliegen.
     
     
    ...
und er war in der Wüste vierzig Tage
    und wurde versucht von dem Satan...
    Markus, Kap 1, Vers 13
     
    Zeit war ohne Bedeutung, wo wir waren. Für mich jedenfalls.
    Dem Menschensohn aber musste es vorkommen, als wanderten wir schon seit Tagen durch die staubige Wüste, in der nichts existierte, das eine Schätzung von Entfernung ermöglicht hätte. Alles schien endlos, es gab weder hell noch dunkel, und ich hielt nicht einmal an.
    Fast bewunderte ich meinen Begleiter für seine Ausdauer, obwohl ich sah, wie Hunger und Durst ihn quälten. Aber kein Wort der Klage kam aus seinem Munde. Nur Fragen, auf die ich ihm Antworten gab, die ebenso gut unausgesprochen hätten bleiben können, weil sie nichts verrieten.
    Hätte ich ihm denn sagen sollen,
wo
wir wirklich waren? Dass ich ihn geradewegs durch die
Hölle
führte? Durch eine jener Unzahl von Welten, die Luzifer in der Einsamkeit der Verbannung ersonnen, denen er kraft seines Geistes Gestalt gegeben hatte und die nur ein Gedanke voneinander trennte –
    – einen Teufel würde ich tun!
    Schließlich hatte ich ihn aus ganz bestimmtem Grunde hier her gelotst.
    Ich leitete den Nazarener so lange durch die Wüstenei, bis er kaum noch die Kraft aufbrachte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Trotzdem zeigte er weder Erleichterung noch Dankbarkeit, als ich endlich anhielt und mich niederließ. Wortlos nahm er neben mir Platz.
    »Hunger?«, fragte ich.
    »Natürlich.« Seine Stimme war rau.
    Meine Hand tauchte in den Staub und förderte einen Stein zutage.
    »Hier«, sagte ich und reichte ihm den Stein. »Nimm das Brot.« Mein Blick fing den seinen ein. Doch er
ver
fing nicht...
    Der Nazarener schüttelte den Kopf und lächelte. »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein«, sagte er, »sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«
    »Weise Worte«, meinte ich. »Ob sie aber auch klug sind?«, Ich zuckte die Schultern – und biss ein Stück von dem Stein ab, den anderen nicht aus den Augen lassend.
    Er verzog keine Miene, zeigte weder Erstaunen noch ein Anzeichen, mein Angebot insgeheim doch annehmen zu wollen. So blieb ich selbst darüber im unklaren, ob meine Täuschung gelungen war; die Versuchung jedenfalls war sozusagen im Sande verlaufen...
    Nun, es war mir gleich. Mit diesem Versuch hatte ich ihn ohnedies nur ködern wollen, eine kleine Demonstration meiner Macht hatte es sein sollen, nicht mehr.
    Den wahren Grund, aus dem ich ihn die Hölle sehen ließ, erreichten wir nach weiterem langen Fußmarsch.
    Die Wüste endete nicht, sie wich, verschwand einfach –
    – und an ihrer Stelle erwuchs eine Stadt, für die jeder irdische König mit Freuden sein Reich gegeben hätte.
     
     
    Das alles will ich dir geben,
    wenn du niederfällst und mich anbetest.
    Matthäus, Kap 4, Vers 9
     
    Die Bauten der Stadt waren aus edelstem Stein, und die seltensten Metalle zierten sie. Ihre Türme ragten so hoch, dass sie den pastellfarbenen Himmel berührten. Sphärenklänge umwehten sie wie der Gesang eines unsichtbaren Chores. Und ihre Größe war nicht zu ermessen.
    Diese Stadt war eine Welt für sich. Eine weitere unter so vielen, dass die Ewigkeit nicht reichte, sie zu zählen.
    Ihre Bewohner waren samt und sonders von schönster Gestalt. Feingliedrig und schlank, und auf einen Menschen aus der Zeit und dem Land des Nazareners mussten sie geradezu

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