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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Schatten eines Vordachs liegende Veranda.
    Moses Pray folgte ihm. Nach einer Weile. Als er sich soweit beruhigt hatte, dass seine Beine ihn wieder anstandslos und ohne zu zittern trugen. Er trat neben den Mann in der Westernkluft und suchte nebenher mit Blicken nach dem Fahrzeug, mit dem der andere gekommen sein musste. Er hätte sich auch nicht gewundert, wenn er ein angeleintes Pferd entdeckt hätte. Nicht sehr zumindest...
    Aber er sah weder das eine noch das andere.
    »Sind Sie... sind Sie der Sheriff dieses Countys?«, fragte Pray dann endlich.
    »Deadhorse ist meine Stadt«, erwiderte der Duke-Verschnitt mit knarzender Stimme, während er seinen Blick über die umliegenden Gebäude wandern ließ.
    »Dann sind Sie der Sheriff von Deadhorse?«, hakte Pray ungläubig nach. »Sie...
leben
hier?«
    Moses Pray hatte kaum einen Zweifel, dass er es mit einem zumindest latent Verrückten zu tun hatte. Jemand, der diese Stadt als die seine bezeichnete, konnte nicht richtig ticken. Und schon gar nicht, wenn er es in solch einem Aufzug tat!
    Wo war er da nur hineingeraten?
    »Was... was war das für ein Wesen da drin? Gab es noch mehr von der Art?«, fragte er weiter, das Beben in seiner Stimme mühsam unterdrückend.
    »Es wird einsam werden ohne sie«, sagte der andere rau.
    »Einsam? Ohne sie? Wer sind... oder wer
waren
sie?«
    Endlich wandte sich der Hüne um. Sein Blick begegnete dem Prays, und fast übergangslos hatte der Bibelverkäufer den Eindruck, die Temperatur würde um ein paar Grad fallen, ohne dass sich jedoch ein Lüftchen regte oder eine Wolke die Sonne verdunkelte.
    Es geschah einfach, als der andere ihn ansah.
    »Wer sie waren?«, echote er. »Sie waren – meine Kinder.«
    »Ihre Kinder?«, kam es lahm über Moses Prays Lippen. Seine Zunge schien ihm kaum noch gehorchen zu wollen. Wie auch der Rest seines Körpers. Er stellte es fest, als er einen Schritt zurücktreten wollte und es nicht konnte.
    »Etwas hat sie mir genommen. Ein schrecklicher Fluch...«
    Wieder ließ der andere den Blick schweifen, und Pray folgte ihm, wenn auch nur aus den Augenwinkeln, weil er seinen Kopf nicht mehr willentlich drehen konnte. Und er sah überall entlang der Main Street und auf den hölzernen Sidewalks weitere Kleiderbündel liegen, von denen ein kaum spürbarer Luftzug flockigen Staub wehte und ins Nichts trug.
    »Es wird einsam werden in Deadhorse. Ich muss mich wohl nach neuer Gesellschaft umtun«, meinte der Hüne.
    Er grinste breit – und Moses Pray wäre wohl in die Knie gebrochen, wenn er nur noch ein bisschen Herr seines Körpers gewesen wäre.
    Denn der Anblick der beiden spitzen Augzähne, die sich unter der Oberlippe seines Gegenübers hervorschoben, riss alle Schleier, unter denen vorhandenes Wissen in Moses Pray bisher verhüllt gelegen hatte, entzwei. Und eine wahre Flut von Bildern und Eindrücken ergoss sich in sein Bewusstsein, mit solcher Macht, dass er sich lange Sekunden nichts anderes wünschte, als darunter zusammenbrechen zu dürfen.
    Die Erinnerung an etwas, das nicht wirklich passiert war, geißelte ihn mit Schmerz, mit Panik; mit dem Gefühl, dass das Leben förmlich aus ihm herausströmte – aus ihm herausgesogen wurde...!
    Und diese Zähne, diese langen spitzen Zähne... sie waren Moses Pray Zeichen dafür, dass er all dies, allen Schrecken, den er bislang nur geträumt hatte, gleich wirklich erleben würde! Als Gefangener in seinem eigenen Körper, der unter dem Blick des Vampirs zu einem Käfig aus Fleisch und Blut erstarrt war.
    Fleisch und Blut...
    Bald nur noch Fleisch. Blutleeres, ausgezehrtes Fleisch...
    Und dann? Was würde dann mit ihm geschehen? Würde er auch zu einem Blutsauger werden? Um dem anderen Gesellschaft zu leisten bis in alle Ewigkeit?
    Moses Pray verfluchte, was auch immer seine Gedanken in grausamer Bewegung hielt. Jeder einzelne davon bereitete ihm Qual, und nichts stoppte den rotierenden Apparat zwischen seinen Schläfen, der das einzige an und in ihm war, das sich noch rührte.
    Und es hörte auch nicht auf, als das zerfurchte Gesicht des Vampirs näherkam und dann aus Prays starrem Blickfeld verschwand, als der andere den Kopf neigte und sich ein wenig vorbeugte.
    Irgendwie brachte Moses Pray den Kraftakt zustande, die Lider zu schließen.
    Wenn er schon dazu verdammt war, das Ende dieses Lebens spüren zu müssen, so wollte er es wenigstens nicht sehen.
     
     
    Salem's Lot
    Diesmal musste Heavens Bewusstsein sich nicht mühsam hochzerren aus dem dunklen

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