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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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eigenwillige Name des Ladens:
Jennifer paints
.
    Jennifer malt...
    Dann war also diese Jennifer die Malerin der Bilder, die Baldacci eher einem Hieronymus Bosch zugeordnet hätte...
    Jennifer war vielleicht eine weitere Spur. Sie konnte ihn womöglich zu Heaven führen, deren Verschwinden plötzlich ein bisschen Sinn zu ergeben schien.
    Baldacci drückte das Gesicht gegen das Glas der Tür und sah sich so in dem Geschäft um. An der Wand unmittelbar neben der Tür sah er ein Pinboard, und darauf entdeckte er eine Reihe von Zeitungsausschnitten. Auf den Fotos war neben wechselnden Personen immer ein- und dieselbe junge Frau zu sehen. Sie hatte langes dunkles Haar, war hübsch, und ein klein wenig erinnerte sie ihn sogar an Heaven...
    ... und sie fuhr in eben diesem Moment auf einem Fahrrad hinter ihm vorüber!
    Raphael erkannte sie in einer Reflexion auf der Scheibe und wirbelte herum. Doch da hatte sie sich schon einige Meter von ihm entfernt. Sie fuhr in Richtung des nordwestlichen Sektors der Stadt, und auf dem Gepäckträger ihres Fahrrads befand sich in einer speziellen Halterung etwas Großes, Rechteckiges, das in Papier eingeschlagen war.
    Ein Bild, wie Baldacci vermutete, das sie wohl an einen Kunden liefern würde.
    In leichten Trab fallend, nahm er die Verfolgung auf.
     
     
    Jennifer Sebree legte den Pinsel zur Seite, und während sie sich die Finger mit einem terpentingetränkten Lappen säuberte, besah sie sich ihr jüngstes Werk.
    Ihr bisher vielleicht gelungenstes, auch wenn es sich vom Motiv her völlig von denen unterschied, die sie für gewöhnlich malte – Landschaftsausschnitte der Gegend ringsum, romantisch verklärt. Bilder eben, die sich verkaufen ließen.
    Aber dieses hier war tausendmal schöner. Und es wäre nirgends besser aufgehoben als im Haus des alten Barlow...
    Etwas wollte in Jennifer hochdrängen, etwas wie Empörung, die diesen Gedanken zunichtemachen wollte. Doch etwas anderes, etwas Stärkeres und etwas, das ihre Hand in den vergangenen Stunden geführt und sie mit regelrechter Besessenheit hatte arbeiten lassen, erstickte dieses Andere, noch lange bevor es tatsächlich in Jennifers Bewusstsein treten konnte.
    Sie empfand nichts Unangenehmes mehr bei dem Gedanken daran, dass der alte Mann ein Aktgemälde von ihr kaufen würde. Er würde sich nicht an ihrer Nacktheit ergötzen, ihm gefiel das Bild als solches.
    Aber es konnte ihm nicht in der Weise gefallen, wie es Jennifer gefiel – denn Barlow konnte nicht die Beziehung zu der anderen Figur auf dem Gemälde haben, wie Jennifer sie hatte.
    Der Widderköpfige war ein stummer Zeuge ihrer Träume, und er war es, der ihr in den vergangenen Tagen Inspiration und Kraft in einem gewesen war. Ohne ihn hätte sie nicht all jene wundervollen Bilder schaffen können, die sie voller Stolz im Schaufenster ausstellte.
    Bilder, die ausdrückten, was sie in ihren Träumen gesehen hatte. Und ihr war auf eigenartige Weise, als hätte das wunderbare Wesen, dem sie dieses jüngste Werk gewidmet hatte, ihr diese Träume gebracht. Und nun hatte sie in diesem Bild endlich zum Ausdruck gebracht, was sie für ihn empfand. Er war ihre Erfüllung und ihr Halt, und sie fühlte sich sicher und beschützt an seiner Seite...
    Während die Farbe trocknete, räumte Jennifer die Malutensilien beiseite und säuberte die Pinsel. Dann packte sie das Bild in Papier und befestigte es auf dem Gepäckträger ihres Fahrrades, das hinter dem Haus stand. Mister Barlow würde hocherfreut sein, wenn sie ihm das Gemälde schon heute vorbeibrachte.
    Sie fuhr die Brock Street hinauf, die immer steiler werdend den Marstenhügel emporführet. Schweiß lief Jennifer in feinen Rinnsalen von der hohen Stirn, als sie endlich am Tor des Zaunes anlangte, der das weitläufige Grundstück des alten Hauses umfriedete. Es stand einen Spaltweit offen, und sie fuhr hindurch.
    Und dann, auf halbem Weg zum Haus hin, blieb sie plötzlich stehen.
    Was tue ich hier eigentlich?
    Die Frage tauchte wie aus Nebeln in ihr auf. Und zugleich spürte sie sich ergriffen von der alten Furcht, die sie immer schon verspürt hatte, wenn sie an diesem Haus vorbeigekommen war.
    Wie immer kam es ihr auch jetzt viel weniger wie ein altes Gebäude vor, das dringend der Renovierung bedurfte, sondern mehr wie etwas Lebendes, das von einer finsteren Seele erfüllt war. Etwas, das durch die Risse des Verputzes stinkenden Atem ausstieß, der einen vergiften konnte, wenn man dem Haus auch nur nahekam. Und die ewig

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