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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Weise, die Heaven schon viel zu oft hatte erfahren müssen...
    Nein, es war der im Moment schmerzlichere, aber auf längere Sicht hin doch bessere, ja, einzig richtige Weg gewesen, den Heaven mit ihrer Entscheidung eingeschlagen hatte. Und es war auch richtig gewesen, es heimlich zu tun. Denn jedes Wort der Erklärung, das sie Raphael hätte geben können, hätte den Entschluss vielleicht nur ins Wanken gebracht.
    Aus der Deckung eines dichten Gesträuchs, welches das alte Haus auf dem Hügel von dem dahinter beginnenden Wäldchen abgrenzte, beobachtete Heaven das Gebäude schon seit geraumer Zeit. Nichts regte sich dort hinter den dunklen Fenstern, und schließlich schlich sie näher, jeden Busch als Deckung nutzend. Sie erreichte eine schmale Hintertür, fand sie unverschlossen und schlüpfte hindurch.
    Noch immer fühlte sie sich nicht wirklich kräftig. Aber doch kräftig genug, um sich auf eine Auseinandersetzung mit dem Vampir einzulassen. Vielleicht ruhte er ja gerade, und sie konnte ihn möglicherweise im Schlaf überraschen...
    Auf dem Weg hierher und während des Beobachtens hatte sie sich natürlich Gedanken über den Alten gemacht. Er war offenbar ausgenommen von jener mysteriösen Seuche, die die Vampire, denen sie in den vergangenen Tagen und Wochen begegnet war, befallen hatte. Sie alle waren aus irgendeinem Grund dem Tode geweiht, und nur die Führer der Sippen schienen gegen diesen tödlichen Keim immun.
    War der Alte, der sie am gestrigen Morgen als Fledermaus gefunden und zu sich genommen hatte, ein solches Sippenoberhaupt und deshalb von der Seuche verschont geblieben?
    Ohne sagen zu können, weshalb, glaubte Heaven das nicht so recht. Irgendwie fehlten dem Alten die Ausstrahlung und das Wesen eines Führers. Er schien ihr vielmehr – nun, sonderbar eben. Er kam ihr vor wie ein Einzelgänger, der sich von seiner Sippe getrennt haben mochte, aus welchem Grund auch immer.
    Heaven zwang sich dazu, nicht weiter darüber nachzudenken. Sie durfte den Vampir einzig als Opfer sehen. Wer er war, sein Leben – was zählte das für sie?
    Sie schauderte bei dem Gedanken, sein schwarzes Blut trinken zu müssen. Obschon es lebensnotwendig für sie war, würde sie sich nie daran gewöhnen, und sie würde das dunkle Elixier vor allem nie mit Genuss zu sich nehmen. Der Akt würde immer mit Ekel behaftet bleiben, und er würde nie zu dem werden, was es ihr früher bedeutet hatte, menschliches Blut trinken zu dürfen. Heute graute ihr auch vor diesem Gedanken, aber sie erinnerte sich zumindest an das Wohlgefühl, das es ihr einst bereitet hatte...
    Selbst nur ein Schemen, huschte Heaven durch die Schatten, die das Haus wie stumme Wesen bevölkerten. Sie verhielt sich absolut still und lauschte nur auf fremde Geräusche, während sie durch die Räume des Hauses schlich, die zum größten Teil aussahen, als hätte sie seit ewig langer Zeit niemand mehr betreten. Nicht etwa unbewohnt, sondern so, als hätte jemand sie irgendwann nur kurz verlassen wollen, um dann aber nie mehr wiederzukehren.
    Heaven wusste nicht, wie nahe sie der Wahrheit damit kam.
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Suche nach dem Vampir, und sie ließ Vorsicht walten. Wenn sie das Überraschungsmoment nicht auf ihrer Seite hatte, musste es in ihrer Verfassung selbst jenem alten Vampir ein Leichtes sein, sie zu überwältigen.
    Heaven ließ erst dann alle Vorsicht fahren, als sie die Stimmen hörte.
    Und als sie die Worte schließlich auch
verstand
, schien es schon zu spät, um noch irgendetwas tun zu können!
     
     
    Heaven brauchte weniger als eine Sekunde, um die Situation zu überblicken und zu begreifen.
    Und doch kam ihr diese winzige Spanne wie eine Ewigkeit vor.
    Eine Ewigkeit, die Leben und Tod bedeuten konnte für die junge Frau, die dort, nur wenige Schritte entfernt, in der Mitte des Zimmers stand. Mit zurückgelegtem Kopf, so dass die Haut ihres Halses sich straff den Blicken des Vampirs darbot.
    Seinen Blicken – und seinen Zähnen, deren Spitzen sie schon berührten und gleich durchdringen mussten!
    Etwas in Heaven schien zu explodieren! Ein dunkles Etwas, das augenblicklich die Kontrolle über ihren Geist und Körper an sich riss. Das Vampirische in ihr jagte das Menschliche hinab in jene Winkel ihres Seins, in denen es selbst bis dahin genistet hatte.
    Im Sprung gestreckt prallte Heaven gegen den Alten und stieß ihn von seinem Opfer weg.
    Haltlos taumelte der Vampir gegen die Wand, und als er sich fasste und umdrehte, sah Heaven in

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