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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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seinen Zügen, was auch ihre eigenen verzerren musste.
    Wut, Hass – Bösartigkeit...
    Wie im Zeitraffer veränderte sich das Aussehen des Alten. Seine Gestalt straffte sich, als schlafende Kräfte erwachten und ihn durchflossen. Er duckte sich wie zum Angriff und starrte Heaven mit aufgerissenem Maul entgegen.
    Aber es war noch etwas anderes im Ausdruck seines monströs verzerrten Gesichtes.
    Unverständnis. Weil ein Vampir, ein Angehöriger seines eigenen Volkes, sich ihm entgegenstellte. Denn der
Kodex
der Alten Rasse verbot, dass Vampire untereinander sich bekämpften.
    Doch seine Verwirrung wich in dem Moment, als Heaven sich ihm von neuem entgegenwarf. Sie wollte ihn packen, um ihn gleich richtig in den Griff zu bekommen, denn einen langen Kampf traute sie sich nicht zu.
    Aber der andere entwand sich mit unvermuteter Geschmeidigkeit ihren Armen und wich zur Seite. Heaven folgte der Bewegung, setzte ihm nach und brachte den Vampir zu Fall.
    Mit einem Aufschrei stürzte er, kam auf dem Tisch zu liegen, der knirschend unter seinem Gewicht nachgab. In den Trümmern drehte sich der Alte auf den Rücken, und da war Heaven auch schon über ihm.
    Wie das Raubtier, das sie im Augenblick fast war, fauchte sie ihm ihren heißen Atem ins Gesicht, während sie ihn so zu halten bekam, dass er fast reglos liegenbleiben musste.
    »Warum?«, presste er hervor. Wie resignierend veränderten sich seine Züge, und er wurde wieder zu jenem alten Mann, als den ihn die Menschen in Salem's Lot kennen mochten. Ein letztes Mal...
    Denn da stieß Heavens Mund auch schon seiner Kehle entgegen!
     
     
    Raphael Baldaccis Atem ging kaum schneller, als er das Haus auf dem Hügel über der Stadt erreichte. Konditionsfördernde Lektionen waren Teil seiner Ausbildung gewesen, und überdies vermochte er kraft seines Geistes mit seinen körperlichen Kräften hauszuhalten und sie aus Quellen zu regenerieren, die zwar jeder Mensch in sich trug, aus denen sich aber nicht so ohne weiteres schöpfen ließ.
    Als ihm klargeworden war, dass dieses Haus das Ziel der jungen Malerin war, hatte er gewusst, dass er auf der richtigen Spur war. Immerhin war ihm das Haus schon zuvor auf sonderbare Weise aufgefallen, und nun schien ein Kreis sich zu schließen, auch wenn Baldacci noch nicht wusste, was er
in
diesem Kreis finden würde.
    Die junge Frau hatte das Haus betreten, nachdem sie von einem alten Mann hineingebeten worden war. Eine ganze Weile beschränkte Baldacci sich auf das Beobachten, doch schließlich fasste er den Entschluss, selbst dort vorstellig zu werden.
    Wieder war es nur eine Art Instinkt, der ihn dazu verleitete, aber er erkannte, dass es dieser Instinkt war, dem er vertrauen musste, wenn er seinen Weg mit Erfolg beschreiten wollte.
    Er ging durch den Garten zur Haustür und klopfte.
    Nichts regte sich. Auch nach dem zweiten Klopfen nicht. So drückte er die Klinke, und die Tür schwang auf. Mit einem raschen Schritt, als fürchtete er, er könnte es sich noch anders überlegen, trat Baldacci über die Schwelle – und die Atmosphäre des Hauses schlug wie die Wellen eines sturmgepeitschten Meeres über ihm zusammen!
    Fast hätte er sich unter diesem Ansturm gekrümmt. Schmerz und Empfindungen, die er bisher nie erlebt hatte, wüteten plötzlich in ihm. Doch er schaffte es, sie zurückzudrängen, als er Geräusche vernahm –
    – die ihn sofort an Kampf denken ließen!
    Baldacci rannte den Flur hinab, betrat den Raum, aus dem die Geräusche drangen – und erstarrte!
    Was er sah, konnte,
durfte
nicht sein!
    Aber das Bild war keine Täuschung, war ebenso wenig ein Traum, wie es die vergangene Nacht gewesen war.
    Und so stürzte Raphael Baldacci sich mit einem Schrei auf die Frau, in die er sich verliebt zu haben glaubte.
    Um sie zu töten.
     
     
    Heaven fühlte sich wie von einem Vorschlaghammer getroffen.
    Etwas Hartes drosch geradezu gegen ihre Rippen und trieb sie zur Seite, weg von dem Vampir.
    Brüllend hob sie den Blick – und verstummte, als sie Raphael Baldacci erkannte.
    Mit hängenden Armen, aber doch sichtbar angespannt stand er vor ihr und blickte auf sie herab. Sein Gesicht war eine Maske unterschiedlichster Emotionen. Eine aber überlagerte alle anderen fast: Bedauern.
    »Warum?«, fragte er. »Warum nur?«
    Heaven spürte, wie ihre Zügen sich veränderten. Das Monströse wich daraus, als das Dunkle sich zurückzog und das Menschliche wieder an seine Stelle trat.
    »Du verstehst nicht...«, begann sie.
    »Oh, doch, das tue

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