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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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die Männer stehen, wandten sich um.
    Wie eine Drohung ragte der steinerne Klotz hinter ihnen auf.
    Aber nicht mehr lange...
     
     
    Heaven erwachte – und zweifelte im gleichen Moment daran, dass sie wirklich die Besinnung verloren gehabt hatte. Der Zustand war mit keiner normalen Bewusstlosigkeit vergleichbar gewesen.
    Sie hob den Blick, erwartete, wieder in die Gesichter fremder Männer zu sehen, die im Kreis um sie herumstanden.
    Doch da war niemand.
    Was immer sie gepackt und durch das Tor gebracht hatte, es hatte sie nicht losgelassen. Es hatte sie weitergetragen. Dorthin, wo es begonnen hatte.
    Es...
    Heaven wusste nicht, was
es
war, was es zu bedeuten hatte. Und doch erinnerte sie sich an jedes Detail, hörte noch die zornige Stimme Gottes, der ihr Versagen vorgeworfen hatte; spürte, was Sardon mit ihr getan hatte; erbebte unter dem Gefühl, eine von
ihnen
werden zu müssen...
    Ihre schlimmsten Ängste waren allesamt wahr geworden.
    In einer anderen Wirklichkeit. Einer anderen Welt.
    Eine Welt, die Raphael Baldacci zerstört hatte, mit aller Kraft, die er im Moment seines Todes noch freigesetzt hatte.
    Aber – war er wirklich tot?
    Heaven wusste es nicht, und sie war nicht einmal sicher, ob sie wollte, dass er noch lebte. Denn wenn die Welt um ihn herum vergangen war – musste er dann nicht gefangen sein in ihren Trümmern? In dem, was – jenseits des Tores lag?
    Heaven zitterte.
    Nein, der Boden unter ihr zitterte. Und die Wände um sie herum!
    Und stürzten im nächsten Moment donnernd in sich zusammen.
    Ein steinerner Hagel aus Trümmerstücken regnete auf sie herab.
    Heaven schrie auf. Und aus dem Schrei wurde ein schrilles Kreischen.
     
     
    Shaun McLaughlin reichte Garry Troake die Whiskyflasche, während weit vor und über ihnen ein Inferno losbrach.
    Der ganze Berg schien unter der Gewalt der Explosionen zu erbeben, die Kilchrenan Castle zerstörten und in ein Chaos aus wirbelnden Steinen, Staub und Lärm verwandelten.
    "Verdammt, ist kein gutes Gefühl, auf dem Zeug zu sitzen." McLaughlin sah unbehaglich auf die Holzkiste hinab, auf der sie beide Platz genommen haben.
    "Kann nichts passieren", behauptete Troake und nahm einen Schluck, während das gewaltigste Feuerwerk, das über Meat Cove je abgebrannt worden war, seinem Höhepunkt zustrebte.
    "Wusste gar nicht, dass Clarence Mirvish Dynamit besaß", sagte McLaughlin.
    "Ich hab's auch erst heute Morgen gefunden, als ich ihn suchte", erwiderte Troake. "War wohl heimlicher Dynamitfischer, der alte Gauner."
    "Scheint so. Passt gar nicht zu ihm, weil er immer einen auf naturverbunden gemacht hat."
    Troake zuckte die Schultern. "Was soll's? Immerhin erfüllt das Zeug jetzt noch einen guten Zweck."
    McLaughlin nickte. Dann verfielen sie beide in Schweigen.
    Donnernd rollten die Trümmer von Kilchrenan Castle über den Hang. Bis irgendwann Totenstille eintrat, die nur noch einmal gestört wurde.
    Vom schrillen Kreischen einer Fledermaus, die in die Nacht floh.
     
     
     

Die Verlorenen, Teil 1
    Der Vollmond starrte auf das Sumpfland herab wie das aufgedunsene Gesicht eines fetten Weißen. Eines
toten
fetten Weißen...
    Der schwarze Junge lächelte leise bei dem Gedanken, der so oder ähnlich auch seinen Vorvätern schon in den Sinn gekommen sein mochte. Auch wenn er in deren Köpfen mit tieferen Empfindungen wie Hass, Zorn und Schmerz einhergegangen war. Die leidvolle Historie der Schwarzen war mit Blut und Tränen geschrieben worden. Dennoch konnte Levar nicht genug davon hören. Weil die Geschichten nicht allein von Knechtschaft kündeten, sondern auch von der Kraft und dem Stolz seines Volkes...
    Immer tiefer drang der Knabe ins Herz der Sümpfe vor. Dorthin, wo die Hütte des alten Zefrem stand. Sie war Levars Ziel. Denn Zefrem wusste die alten Geschichten zu erzählen, als wäre er selbst dabei gewesen.
     
    Der Mond verwandelte das Sumpfland in eine Welt aus bizarren Formen in Silber und Schwarz, ohne jede Zwischenschattierung. Was von seinem Licht berührt wurde, glitzerte wie aus purem Metall, die Schatten indes waren so finster, dass Levar glaubte, hineingreifen zu können wie in tiefe Löcher und Schlünde, die die Wirklichkeit zerklüfteten – und in denen
Dinge
lauerten, die nur darauf warteten, dass sich ihnen jemand unbedacht näherte.
    Ein paar dieser
Dinge
schienen die lichtlosen Abgründe bereits verlassen zu haben. Levar glaubte aus den Augenwinkeln zu bemerken, wie sie umher huschten und immer dann zurück in die Schwärze

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