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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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»seinem« Mädchen mit einer beiläufigen Bewegung das Gesicht auf den Rücken und kleidete sich an.
    »Es sind kaum vierundzwanzig Stunden vergangen, seit –«, er zögerte kurz, »– Timot mit dem Kelch aufbrach. Es kann noch Nächte dauern, ehe er das Geheimnis des Grals enträtselt. Was immer darin steckt, es muss immens sein. Bedenke, was es anzurichten imstande war...«
    »Genau das ist es ja, was mich beunruhigt«, sagte Sardon. Wie ein gereizter Tiger im Käfig lief er in dem finsteren Gewölbe unter der Moschee hin und her. »Vielleicht war es ein Fehler, jemanden wie deinen »Erwecker« mit dieser Aufgabe zu betrauen. Er scheiterte, wie du gesagt hast, bereits daran, den Schlangenstab zu untersuchen. Wie könnte er es da mit der Macht aufnehmen, die dem Kelch innewohnt?«
    Tanor schnaubte abfällig.
    »Ich darf dich daran erinnern, dass es deine Idee war.
Du
bist mit dem Vorschlag zu mir gekommen, ihm den Kelch zu Forschungszwecken auszuhändigen, und
du
hast es schließlich getan. Ich hätte vermutlich einwenden können, was ich wollte – du hättest dich nicht von deinem Plan abbringen lassen. Die Zweifel daran, die dich nun plagen, teilte ich übrigens schon zuvor«, merkte er an.
    »Klugschwätzer«, knurrte Sardon, und dann ergänzte er, versöhnlicher: »Das Ganze glich jener Euphorie, die mich damals beseelte, nachdem ich den Kelch endlich wieder in Händen hielt. Ich dachte nicht darüber nach, tat nur, was wie eingeflüstert in meinen Gedanken war.«
    »Was meinst du damit?«, argwöhnte Tanor.
    »Dass ich nicht sicher bin, ob es wirklich
meine
Idee war, den Kelch zur Untersuchung an Patnaik zu geben«, erklärte der Hüter. Er ballte die Fäuste, dass die Knöchel knackten.
    »Verflucht sei Er«, zischte er ins Nichts. Und dann, an Tanor gewandt: »Bring mich zu Patnaiks Haus! Los!«
    Der andere hob beschwichtigend die Hände.
    »Ruhig Blut«, sagte er. »Wir sollten nichts überstürzen...«
    »Führ mich hin!«
    »Ich fürchte...« Der Rest seiner Worte blieb Tanor förmlich im Halse stecken. Eine unsichtbare Riesenfaust schloss sich um seine Kehle und drückte unbarmherzig zu. Sardons Blick flammte.
    »Fürchtet euch nicht!«, donnerte er. Dann stieß er Tanor von sich und entließ ihn aus seinem geistigen Griff.
    »Nun gut«, krächzte Tanor. »Wie du wünschst. Aber sage hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    »Schweig!«
    »Schon gut, schon gut.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stiegen sie aus den Gewölben in die Moschee hinauf. Wenig später flatterten zwei pechschwarze Schatten über das nächtliche Delhi hinweg. In der Grand Trunk Road gingen sie nieder.
    »Das ist es«, erklärte Tanor und wies auf den dunklen Klotz, der wie ein kantiges Geschwür inmitten eines verwilderten Gartens aus dem Boden wuchs.
    »Komm mit«, befahl Sardon.
    Ohne Widerwort eilte Tanor dem Hüter nach.
    Der Gestank, der ihnen entgegenschlug, kaum dass sie die Eingangstür geöffnet hatten, nahm selbst ihnen, die den Tod als steten Begleiter in sich trugen, den Atem.
    »Was ist das hier?«, fragte Sardon angewidert. »Ein riesiges Mausoleum?«
    »Irgendwas Schlimmeres«, sagte Tanor.
    Sardon sah sich in der kleinen Halle um. Das wenige Licht der Kerzen und Fackeln genügte ihm, um wie bei Tage zu sehen. Sein vampirischer Blick überzog alles wie mit rötlich fluoreszierendem Anstrich.
    Nichts regte sich, nichts war zu spüren.
    Stumm tastete er kraft seines Geistes nach dem Unheiligtum. Doch es reagierte nicht, so wie es seine Versuche der Kontaktaufnahme schon zuvor nicht beantwortet hatte.
    »Wo kann er stecken?«, wollte er von Tanor wissen.
    Der deutete schweigend auf ein dunkelrotes Viereck unterhalb des Treppenaufgangs in das obere Stockwerk. »Patnaik war stets im Keller zugange. Das wird sich mit dem Körperwechsel kaum geändert haben.«
    »Dann los!«
    Sardon ging vor, Tanor folgte ihm wie ein Schattenersatz.
    Unten zweigten etliche Türen von einem schlauchartigen Gang ab. Hinter den ersten dreien fanden sie nichts. Nichts jedenfalls, was sie weitergebracht hätten. Erst hinter der vierten wurden sie fündig.
    Doch Sardon fand keine Gelegenheit, das Szenario jenseits der Schwelle auch nur mit Blicken wirklich zu erfassen.
    Etwas anderes lenkte ihn ab.
    Tanor war durch einen übereilten Schritt an ihm vorbeigestürzt.
    Und starb.
     
     
    Womöglich war es auch etwas viel Schlimmeres, das Tanor widerfuhr. Seine fürchterlichen Schreie jedenfalls legten den Schluss nahe.
    Aber es

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