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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Begegnung bedeutet deinen Tod", brachte er dann endlich hervor – und begann lauthals zu brüllen!
    Die Zeit genügte kaum, sie zurückzucken zu lassen. Fauchend wollte sie von dem jungen Burschen lassen, als hinter ihr auch schon die Tür zur Kammer aufflog und krachend gegen die Wand schlug. Bewegung entstand in der Öffnung, Schatten quollen herein. So schien es bis zu dem Moment, da die ersten Fackeln geschwungen wurden und die Kammer mit rötlichem Flackern füllten.
    Rötlich wie Blut fast...
    Die Frau kreischte auf.
    Nicht weil der Gedanke an das entgangene Mahl ihre Gier in Irrsinn umschlagen ließ.
    Sondern weil die Kreuze, die ihr in einem halben Dutzend Fäusten entgegen gereckt wurden, den Schmerz in ihr hochschlagen ließen, wie ein Sturm die Wogen der See auftürmte.
    Justus rollte sich derweil auf der anderen Seite vom Bett, raffte seine dort abgelegten Kleider zusammen und schlüpfte rasch in eine Ecke der Kammer, die das Fackellicht aussparte. Dort kleidete er sich hastig an. Die anderen mussten nicht sehen, in welchem Maße er der Blutsaugerin verfallen war, was ihre spürbare Leidenschaft in und vor allem
an
ihm bewirkt hatte...
    Dabei ließ er das Geschehen jedoch nicht aus dem Blick.
    Sechs dunkel gekleidete Männer bannten die Vampirin mit Kruzifixen. Es zischte auf, als einer von ihnen die Nackte unversehens damit berührte. Ihre Schreie erreichten eine neue, noch furchtbarere Qualität. Schwach lag der Geruch verbrannten Fleisches in der Luft.
    Justus wollte die Augen schließen, als ihm ein Gefühl erwuchs, das er nicht haben durfte. Mitleid verdienten Bestien wie sie nicht. Mitleid würde ihn untauglich machen für die Aufgabe, die er dereinst übernehmen sollte. Wenn er nicht mehr nur Gehilfe des Meisters sein würde...
    So hielt er die Augen weiter geöffnet, starrte hin zu der Vampirin und zu den anderen. Deren Halbkreis teilte sich jetzt wie auf ein geheimes Kommando hin. Sie machten einer weiteren Gestalt Platz, ebenso dunkel gekleidet. Auch dieser Mann hielt ein Kreuz in der Hand, in der anderen jedoch keine Fackel, sondern ein Glasfläschchen. Vor der noch immer fauchenden und keifenden Vampirin blieb er stehen.
    "Fein bist du mir in die Falle gegangen", sagte er, weder triumphierend noch sonst von irgendeiner Regung geprägt. "Mag dein Tod deiner Rasse eine Lehre sein."
    "Die meinen werden mich rächen", zischte die Blutsaugerin hasserfüllt.
    "Unsinn", erwiderte der Mann, "vorsichtig werden sie sein, wenn sie so klug sind, wie ich meine. Für eine Weile zumindest..."
    Mit einem Wink befahl er zwei seiner Vasallen die Vampirin zu packen. Sie ergriffen sie an den Armen, eine Faust wühlte sich in ihr langes, schwarzes Haar und riss ihr den Kopf in den Nacken. Mehr vor Wut denn vor Schmerz schrie sie auf.
    Darauf hatte der Mann nur gewartet. Blitzschnell hielt er ihr das Fläschchen über den geöffneten Mund und kippte es. Eine farblose Flüssigkeit netzte ihre Lippen und traf schließlich das dunkle Rund ihres Mundes, in das zwei elfenbeinerne Fangzähne hineinragten. Im Reflex schluckte die Blutsaugerin, was ihr da eingeflößt wurde.
    Jetzt kerbte doch ein zufriedenes Grinsen die Lippen des anderen, für einen Moment jedenfalls.
    "Nun versuche uns zu entkommen", forderte er sie auf, "indem du dich –", er bewegte die angewinkelten Arme wie verkrüppelte Flügel, "– verwandelst."
    Sie erstarrte im Griff der Häscher. Ihr Blick schien sich nach innen zu kehren, ihre Konzentration war fast spürbar.
    Doch nichts geschah.
    Sah man davon ab, dass die Vampirin sich wie toll gebärdete, als die Reglosigkeit der Anspannung schließlich von ihr abfiel.
    "Was hast du getan, du elender Wurm?“, brüllte sie.
    Der Mann hielt das Fläschchen ins Fackellicht.
    "Ein wahrhaft edles Tröpfchen, das mir da gelungen ist", sagte er mit stillem Lächeln. Dann wandte er sich und hieß Justus mit einem Wink zu sich.
    "Komm, mein Junge!“, rief er ihm zu.
    Justus ging zur Tür, ohne den Blick von der Vampirin abzuwenden. Ihr Anblick berührte etwas in ihm, erweckte, was eben wieder eingeschlafen war. Seine Gedanken bewegten sich von selbst an einen Punkt der Zeit, den sie beide nicht erreicht hatten.
    Der junge Bursche erschrak regelrecht, als er feststellte, dass es vages Bedauern war, was er empfand. Obwohl er doch wusste, dass es seinen Tod bedeutet hätte, wenn sie weitergegangen wären. Oder zumindest das Ende des Lebens, wie er es kannte...
    Als er Matthäus Wenzel, dem Meister, aus der Kammer

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