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Bad Dad

Bad Dad

Titel: Bad Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Pramendorfer
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könnte ich einfach ausführlich schildern, wie das Baby gestern beim Wickeln, in hohem braunen Bogen (wirklich ein fingerdicker Strahl) über die Distanz von einem halben Meter, meiner Frau direkt ins Dekolletee des frisch gewaschenen Sommerkleides geschissen hat. Zielsicher ist er, der kleine Stinker und das Timing war auch perfekt, denn kaum hatte ich die glibbrige Substanz gleichmässig mit einem Taschentuch über die ganze Mutterbrust verteilt, läutete auch schon der Besuch an der Tür. Aber bloss über das soundsovielte Kack-Erlebnis zu schreiben ist ja auch nur ein fauler Trick, um schnell ein paar billige Lacher einzuheimsen. Deswegen erspare ich dem Leser die grausamen Details, wie z.B. die Durchfall-Pfütze am Boden, in die wir logischerweise natürlich beide traten. 
    Also schreibe ich heute mal nix zum Thema Gacksi, sondern über Popmusik und Fettleibigkeit. Beide Themenkreise liefern schon gegenwärtig brisanten Gesprächsstoff und werden in jener Zukunft, in der unser Davey mal aufwachsen wird, noch für allerlei kontroverse Diskussionen sorgen. Allerdings bin ich im Moment zu geschlaucht, um beide Konfliktherde getrennt voneinander zu analysieren und habe mich deswegen, nach kurzer Rücksprache mit mir selbst, darauf geeinigt, die Themen zu verbinden. Die heutige Frage - die sich auch ein grosser Teil meiner Leserschaft schon gestellt haben wird - lautet also: Wie würden Bands bzw. Musikinterpreten heissen, wären sie übergewichtig?

    Ich weiss, starker Tobak. Nach stundenlangem Grübeln hielt ich es für zwingend nötig, meinen Freund Bernd - Teufelsgeiger und wandelndes Musiklexikon - zu Rate zu ziehen. Mit seiner tatkräftigen Unterstützung gelang es mir, beziehungsweise uns, folgende Liste an fetten Bands zu erstellen:

    ▪ Fatboy Slim - Slimboy Fat
    ▪ John Cougar Mellencamp - John Nougat Elephant
    ▪ Fleetwood Mac - Fleetwood BigMac
    ▪ Foo Fighters - Food Fighters
    ▪ Bon Jovi - Bon Appetit
    ▪ James Brown - James Brownie
    ▪ TLC - BLT
    ▪ Metallica - Meatallica
    ▪ Midge Ure - Fridge Ure
    ▪ Ted Nugent - Ted "Chicken Mc" Nugent
    ▪ Abba - Jabba
    ▪ ZZ Top - XL Top
    ▪ Lil Kim - Big Kim
    ▪ Thin Lizzy - Fat Lizzy
    ▪ Cat Stevens - Fat Stevens
    ▪ Badly Drawn Boy - Fatty Prawn Boy
    ▪ Boney M. - Chubby M.
    ▪ Styx - Bread Styx
    ▪ Amy Winehouse - Amy Steakhouse
    ▪ The Beach Boys - The Beach Bears
    ▪ Simon & Garfunkel - Simon & Garfield
    ▪ Ian Brown - Ian Brown Sauce
    ▪ Cream - Cream & Sugar
    ▪ Weezer - Freezer
    ▪ Weezer - Wheezer
    ▪ Puff Daddy - Puffy Dad
    ▪ Duran Duran - Duran Duran Duran
    ▪ The Doors - The Refrigerator Doors
    ▪ Judas Priest - Judas Feast
    ▪ Willie Nelson - William Nelson
    ▪ UB40 - UB240
    ▪ Heart - Heart Attack
    ▪ Adam & the Ants - Adam & the Stretchypants
    ▪ Stereolab - Stereolard
    ▪ Lynyrd Skynyrd - Lynyrd Obeseyrd
    ▪ Sting - Poke
    ▪ Lambchop - Lambchops
    ▪ Spoon - Ladle
    ▪ Sugababes - Diabeticbabes
    ▪ New Order - Are you ready to order?
    ▪ Wham! - Thump!
    ▪ Meat Loaf - Meat Loaf

    Denjenigen, die in der Schule in Englisch nicht ganz so gut waren, sei gesagt, dass das alles wirklich Lustig ist und total Sinn macht, auch wenn man bei manchen Bandnamen nicht gleich draufkommt warum.  

26. TAG: PINK FLAMINGOS & MANGRIA

    Gestern Abend waren Onkel Daniel und Tante Andrea zu Besuch. Eigentlich sind die beiden ja in keiner Weise mit meinem Söhnchen verwandt, aber das ist halt, was alle Eltern machen, nicht wahr? Jeder Dahergelaufene ist plötzlich Onkel Soundso und Tante Irgendwer. Sogar mich nennt meine Frau schon Onkel Papi; dafür sag ich immer Omi zu ihr, um sie zu ärgern. - Jedenfalls wurde aus dem angebrochenen Abend dann eine feucht-fröhliche "Life Ball" Fernsehnacht. So sehr wir uns auch in der ersten Stunde der Eröffnung über die abgründig geschmacklosen Flamingo-Hüte und die verstörende Hodengrösse des ultra männlichen Primaballerinos erdreisteten, so ergriffen waren wir dann doch von Holly Johnsons Auftritt, der mit geschmackvoll hodialem Understatement und einer herzzerreissenden Live Version von "Power of Love" zu beeindrucken wusste. (Nicht zu verwechseln mit Jennifer Rushs Schmachtfetzen aus dem selben Jahrzehnt!) Die Rede ist hier von jener "Frankie Goes to Hollywood" Single, die hierzulande meist um die Weihnachtszeit aus dem Plattenregal gepfriemelt und totgespielt wird. Anschliessend an diese Power Performance bot sich dann noch ausreichend Gelegenheit, über die teils übertrieben

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