Bad Fucking
wäre alles viel zu aufwändig, aber die Erdäpfel kannst einpacken.« Wellisch war sich sicher, dass die in Blut getränkten Kartoffeln den Aalen besonders gut schmecken würden.
Stallinger nahm eine Gabel vom Tisch und spießte vorsichtig eine Kartoffel nach der anderen auf. Er ließ sie in die Plastiktasche fallen, die Bartl bei seinem Besuch am Nachmittag liegen gelassen hatte.
»Und was passiert jetzt mit der Leiche?«, fragte Hintersteiner gereizt.
Wellisch überlegte und massierte seine Beule auf der Stirn. »Ja, das ist ein Problem. Mit dem Traktor kann derPamminger nicht herfahren, und das einzige Fahrzeug, das man herschieben könnte, wäre das Dienstmoped.«
Stallinger schaute verdutzt. »Mit dem Moped willst du eine Leiche transportieren? Wie soll denn das gehen? Sollen wir den Vitus mit einem Strick auf den Rücksitz binden? Da werden die Leute aber schön schauen, wenn ich ihn so zur Aufbahrungshalle fahre.«
»Ja, du hast Recht, das geht nicht. Außerdem können wir den Vitus ja gar nicht in die Aufbahrungshalle bringen, weil dort die Kühlung ausgefallen ist. Das hat mir der Schreckenschlager gestern am Stammtisch erzählt.«
Der Zahnarzt glaubte, sich verhört zu haben. »Was heißt das, die Kühlung ist ausgefallen? Bei der extremen Hitze kann man eine Leiche doch nicht einfach irgendwo hinlegen. Die beginnt ja sofort zu stinken.«
Wellisch überlegte. »Was wäre, wenn wir den Vitus einfach beim Pamminger im Kühlraum zwischenlagern würden? So lange, bis die Kühlung von der Aufbahrungshalle wieder funktioniert. Das muss ja keiner wissen.«
Auch wenn Wellischs Vorschlag absurd klang, fiel keinem etwas Besseres ein.
»Da sind noch ein paar andere Dinge zu klären. Wer zieht denn eigentlich den Vitus für das Begräbnis an? Das machen ja üblicherweise die Angehörigen.«
Obwohl es in der Höhle nicht sehr hell war, spürte Wellisch, wie ihn Hintersteiners Blick förmlich durchbohrte. »Kümmere du dich um deine Angelegenheiten, ich kümmere mich um meine. Meiner Frau sage ich es schon selbst. Und wehe, wenn von euch jemand vorher bei ihr anruft, der kann was erleben.«
»Lois, das ist sowieso klar, dass wir uns da nicht einmischen. Das ist sicher eine schwierige Situation für deine Frau. Aber trotzdem müssen wir jetzt endlichklären, was wir den Leuten sagen.« Wellisch wandte sich an den Zahnarzt. »Es ist jetzt also offiziell, dass der Schallmoser an den Folgen eines Sturzes gestorben ist.«
»Ja, verdammt noch einmal«, antwortete Dr. Ulrich genervt.
»Und der Hund?«, fragte Bartl vorsichtig.
Wellisch, dessen ganzes Sinnen und Trachten auf die Rückkehr der Aale gerichtet war, wurde schlagartig klar, dass er die Untersuchungen so schnell wie möglich zu einem Ende bringen musste. Jede Stunde, die er verlor, fehlte ihm bei seinen Vorbereitungen, und bis zur Ankunft der Aale waren es nur noch drei Tage. »Bartl, wir sind hier im Wald und da gibt es viele wilde Tiere. Der Hund vom Schallmoser wird halt mit irgendeinem Bären oder einem Dachs gerauft haben.«
Obwohl jeder wusste, dass es im Kalteiswald keine Bären gab, widersprach niemand.
›Die Existenz des Sparbuchs wirft sowieso kein gutes Licht auf mich, also ist es besser, ich halte den Mund‹, dachte Bartl.
Dr. Ulrich konnte sich auf das alles keinen Reim machen. Dass Kilian seinen Vater umgebracht haben könnte, erschien ihm unwahrscheinlich. Aber möglicherweise war Kilian ja hier gewesen, und die beiden sind in Streit geraten und –. Nein, irgendwie ergab das alles keinen Sinn. Dr. Ulrich hoffte inständig, dass er Kilian so weit bringen konnte, ihm seine fünftausend Euro sofort zurückzubezahlen.
Stopp, stopp, die Geschichte funktioniert so nicht. Ich frage mich schon die ganze Zeit, weshalb ich als Zahnarzt fünftausend Euro in das windige Projekt eines Typen investieren sollte, der
(Hier fehlt ein Teil des Manuskripts.)
»Gut, dann ist ja alles in bester Ordnung«, sagte Wellisch und spuckte in die Hände. »Stallinger, du nimmst den linken Fuß, Bartl, du den rechten. Herr Doktor und Lois, ihr zwei nehmt ihn unter der Schulter. Ich werde in der Mitte aushelfen.«
»Moment«, protestierte Dr. Ulrich. »Erstens muss ich meine Tasche tragen und zweitens versaue ich mir auch noch mein Hemd, wenn ich den Schallmoser an der Schulter packe. Wir bräuchten eine Decke oder so etwas Ähnliches.«
»Ja, das ist gar keine so schlechte Idee«, pflichtete ihm Stallinger bei. »Außerdem ist es besser, wenn der Vitus
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