Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bad Fucking

Bad Fucking

Titel: Bad Fucking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Palm
Vom Netzwerk:
machten sie ein paar
Herbie-Kicks
, griffen nach ihren Pompons und bildeten eine neue Formation.
    »Eines sage ich dir, Bartl, wenn sich der Vitus womöglich nur den Kopf angeschlagen hat, dann verarbeite ich dich zu Fischfutter.« Wellisch fluchte, als er sich den Weg durch das unwegsame Gelände bahnte. Der Postenkommandant ging unmittelbar hinter Bartl, der die Gruppe anführte. Bartl, dessen Knie leicht zitterten, murmelte eine unverständliche Antwort und schob müde einen Ast zur Seite.
    Dr. Ulrich registrierte mit Schrecken, dass das Dornengestrüpp seine Hose bereits an mehreren Stellen aufgerissen hatte, und ärgerte sich, dass er überhauptmitgegangen war. Auf der anderen Seite musste er sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, denn immerhin hatte er Schallmosers Sohn Kilian fünftausend Euro für ein
sensationelles Projekt
geborgt, das in irgendeinem dubiosen Zusammenhang mit der Wohnhöhle stand, zu der sie gerade unterwegs waren. Kilians Angebot, sich an diesem
bombensicheren Geschäft
zu beteiligen, war gerade zu einem Zeitpunkt gekommen, als sich Dr. Ulrich ernsthaft überlegt hatte, die Praxis in Bad Fucking aufzugeben und etwas ganz anderes zu machen.
    Vor drei Wochen hatte ihn Kilian Schallmoser nach langer Zeit wieder einmal angerufen und etwas von einer Entdeckung erzählt, die sein Vater gemacht habe. Dr. Ulrich war zunächst erstaunt gewesen, weil er dachte, Kilian und sein Vater wären zerstritten, aber Kilian hatte lediglich gesagt, dass er und sein Vater übereingekommen seien, diese
sensationelle Entdeckung
gemeinsam zu vermarkten. Details wollte er erst nach der Klärung von
zwei, drei Kleinigkeiten
nennen. Nachdem ihm Kilian einen Vertrag geschickt hatte, in dem ihm garantiert wurde, dass er am Ende des Jahres die doppelte Summe zurückbekommen werde, hatte Dr. Ulrich von sich aus seine Investitionen auf fünftausend Euro erhöht. ›Was bin ich für ein Volltrottel‹, dachte der Zahnarzt und überlegte, wie er seiner Frau das Verschwinden der fünftausend Euro erklären sollte, ohne von ihr als Totalversager abgestempelt zu werden. Dass das Verhältnis zwischen ihm und Jasmin zurzeit nicht das beste war, lag nicht zuletzt daran, dass er mit seiner Zahnarztpraxis weniger verdiente als sie mit ihrem Job als mobile Physiotherapeutin. Masseuse durfte er nicht sagen, weil Jasmin das als diskriminierend empfunden hätte. Warum ihm ausgerechnet jetzt einfiel, dass erseit zwei Monaten keinen Sex mehr mit seiner Frau gehabt hatte, wusste er nicht. Irgendwie passte hinten und vorne nichts mehr zusammen.
    Aloysius Hintersteiner hatte Seitenstechen und schnaufte wie ein Bär mit Asthma. Zu allem Überfluss hatte er sich beim Absteigen vom Traktoranhänger auch noch den Fuß verstaucht, was die Wanderung durch das unwegsame Gelände doppelt beschwerlich machte. Er sehnte sich nach dem Stammtisch beim
Neger
, wie das Gasthaus
Zum Mohren
von den Einheimischen auch gerne genannt wurde, wo er in Ruhe sein Bier trinken konnte. Bei den Worten
in Ruhe
meldeten sich im hintersten Winkel seines Gehirns zwar gewisse Zweifel, aber bevor er noch weiterdenken konnte, spürte er, dass sich der steckengebliebene Furz offenbar entschlossen hatte, sich für immer von ihm zu verabschieden. Hintersteiner sonderte sich ein wenig von der Gruppe ab und stellte sich hinter einen Baum. Er stützte sich ab und furzte so laut, dass sogar ein Fuchs in einem nahegelegenen Bau erschrocken aus seinem Halbschlaf hochfuhr, weil er dachte, die alljährliche Treibjagd hätte bereits begonnen. Er spitzte kurz die Ohren, putzte sich seine blutige Schnauze und döste dann gleich wieder ein.
    Den Abschluss der Gruppe bildete Arthur Stallinger, der mit seinen Gedanken beim defekten Rasenmäher hängen geblieben war und sich fragte, ob er im Lagerhaus nicht lieber gleich einen neuen Starter kaufen sollte. In dieser Angelegenheit würde er aber vorher noch mit Herbert Lassacher reden, der sich bei Rasenmähern besser auskannte als er. Aber auch die kaputte Manschette an der Dachrinne bereitete ihm Kopfzerbrechen, vor allem wegen –.
    Weiter kam Stallinger mit seinen Überlegungen nicht, da die Gruppe endlich ihr Ziel erreicht hatte. Die fünf Männer blieben am Rand der Lichtung stehen und schauten Richtung Höhleneingang.
    »Und, Bartl«, fragte Wellisch amtlich, »hat sich hier etwas verändert, seitdem du weggegangen bist?«
    Bartl zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ich war ja total durcheinander, wie ich den Vitus und den

Weitere Kostenlose Bücher