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Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Titel: Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Tony war ein Genie, echt.
    »Gut gemacht«, lobte ich ihn.
    »Du bist der Größte, Mann«, stimmte Billy zu und die beiden klatschten sich ab.
    Warum machen Jungs das immer? Merken sie nicht, wie unsexy das ist?
    Tony und Billy tauschten jetzt die Plätze, und Billy fuhr den Computer wieder hoch und ließ die Anzeige für das Passwort frei.
    Wir waren in Mums PC und betraten ihre virtuelle Welt – die Welt vor und bis kurz nach meiner Geburt. In dem alten Ding lagerten E-Mails, die siebzehn Jahre zurückreichten, und der Rechner ächzte laut vor Anstrengung, dass er die Mails nach so langer Zeit wieder herzeigen musste.
    »Okay«, sagte Billy. »Wie lange dauert es, ein Baby zu machen? Neun Monate. Also lass uns mal den September vor dem Jahr, in dem du geboren bist, checken.«
    Billy scrollte die Senderliste hinunter: » GC oles@babymakers vielleicht?«
    Die E-Mail war eine automatische Antwort, dass GC oles in Urlaub war, sich aber umgehend auf die Anfrage melden würde, sobald er/sie zurück war. Die Nachricht war mit »Happy Babymaking« unterzeichnet, was ich ziemlich flapsig für eine Website fand, die von Frauen oder Paaren mit einem verzweifelten Kinderwunsch aufgesucht wurde. Kein Wunder, dass keine weiteren Mails von GC oles folgten, so abschreckend, wie das klang.
    »Okay, was ist mit [email protected]? «, sagte Billy.
    Eine Anlaufstelle für künstliche Befruchtung – das klang plausibel. Und vielversprechend.
    Wir spähten ihm über die Schulter.
    Billy öffnete jede Menge Mails mit bürokratischem Blabla von dieser Adresse: »Danke für Ihre Anfrage«, und so weiter, und massenhaft Informationen darüber, wie der Service funktionierte. Die Website entpuppte sich als eine Art Briefkasten, der die Kommunikation zwischen den Spendern und Müttern ermöglichte. Die Website lieferte die Daten der Männer, und die Frauen konnten sie durchsehen und dann den auserwählten Spender kontaktieren. Und wenn alles geregelt war, organisierte die Website einen Kurierdienst für die »Spende«. Jeder Spender musste sich damit einverstanden erklären, dass seine Kontaktdaten registriert wurden, plus seine gesamte medizinische Vorgeschichte und der familiäre Hintergrund.
    »Wow«, sagte Tony, »das ist aber ’ne Menge Papierkram.«
    Dann endlich trafen wir auf etwas Wesentliches:
    Von: [email protected]
    Gesendet: Mittwoch, 28. September 11:26 Uhr
    An: [email protected]
    Betreff: Spender 241, 254, 278
    Liebe Ms Nathanson,
    danke für Ihre Anfrage und die Vermittlungsgebühr.
    Ich freue mich, Ihnen anbei die Daten der ausgewählten
    Spender zusenden zu können: 241, 254, 278.
    Mit besten Grüßen
    Lucy Botham
    Sachbearbeiterin Suchanträge
    Endlich eine konkrete Spur: Spender und Zahlen. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Wir waren auf der richtigen Fährte. Kurz vor dem Durchbruch sozusagen. Aber wo war der Anhang mit den Spenderdaten?
    Billy scrollte die E-Mail rauf und runter. Seine Augen huschten suchend über den Bildschirm.
    »Da ist kein Anhang«, verkündete er schließlich.
    »Ja klar ist da kein Anhang«, sagte ich sarkastisch. Das wäre auch viel zu einfach gewesen. Ich meine, was hatten wir erwartet? Ein PDF mit Adresse, Telefonnummer, Winston-Churchill-Babyfoto und »Kummerfalte« unter der Rubrik »besondere Kennzeichen«?
    Aber es gab noch eine weitere E-Mail von Lucy Botham, Sachbearbeiterin Suchanträge.
    Von: [email protected]
    Gesendet: Mittwoch, 24. Oktober 09:31 Uhr
    An: [email protected]
    Betreff: AW : Dankeschön
    Liebe Ms Nathanson,
    danke für Ihre E-Mail und herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihrer kleinen Tochter. Wir freuen uns immer sehr, wenn wir eine Geburtsanzeige von Klienten oder ehemaligen Klienten bei fertility-in-touch.com erhalten.
    Mit besten Wünschen für Sie und Ihre Familie,
    herzlich,
    Lucy Botham
    Sachbearbeiterin Suchanträge
    24. Oktober. Da war ich einen Monat alt gewesen.
    »Wow«, sagte Tony und sein Kopf wippte auf und ab. »Jetzt sind wir richtig.«
    »Das ist es!«, stimmte Billy zu.
    Obwohl mein Herz doppelt so schnell schlug wie sonst, konnte ich es noch nicht glauben.
    »Das ist was?«, fragte ich. Ich musste es laut ausgesprochen hören.
    »Diese E-Mail ist der Beweis«, erklärte Billy. » Fertility-in-touch.com ist die Website, über die Tante Angela den Spender gefunden hat – deinen Dad.«
    Er hatte Recht. Beide hatten Recht. Ich atmete langsam aus, als hätte ich die

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