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Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Titel: Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Theatersterne vorgekommen sind – als hätte sie jemand direkt über unseren Köpfen aufgehängt, so hell waren sie.
    Es war sehr schön dort.
    Viele Grüße
    von Sadie Nathanson
    Und dann wurde ich plötzlich übermütig und schrieb auch noch meine Postadresse hin. Das war natürlich unvernünftig, aber ich dachte, vielleicht ist Abraham Smith so alt wie Mum und kann besser mit Kuverts und handgeschriebenen Briefen und Briefmarken umgehen.
    Miss Frame kam zu mir herüber und lehnte sich wieder an die Tischkante.
    Bedächtig verschränkte sie die Arme und fragte: »Und wie läuft’s mit der E-Mail, Sadie?«
    »Hab ich schon weggeschickt.«
    Miss Frame zog die Augenbrauen hoch. »Das ist super.«
    »Er hat das erste Mal nicht geantwortet, aber die E-Mail kam auch nicht zurück und da hab ich vorsichtshalber noch eine geschickt.«
    Miss Frame stand da und lächelte mich an. Ihre Brust ging beim Atmen wieder so schön auf und ab – die Frau war so … so überlegt in allem, was sie machte. Als wöge sie jede Bewegung genau ab.
    »Sadie«, sagte sie schließlich, »hast du dich gestern im Unterricht mit Shonna Matthews gestritten?«
    Ich schaute sie an. Ihre Direktheit raubte mir den Atem. Miss Frame starrte mir in die Augen, lächelte aber dabei.
    »Hm, also …«, sagte ich.
    Ich wusste nicht, ob mir die Wahrheit noch mehr Ärger einbringen würde. Bis jetzt war ich wegen des Streits in der Matheklasse nicht bestraft worden, sondern musste nur einen Brief bei der Schulleitung abgeben, der meine plötzliche Abwesenheit erklärte – jedenfalls die Version, die ich Mum erzählt hatte. Nicht mal Shonnas Mum war in der Schule angetanzt, um »ordentlich auf den Putz zu hauen«, wie sie es sonst auf ihre rotzige Art macht – Hände herausfordernd in die Leoprint-Hüften gestemmt. Folglich war es das Beste, alles möglichst vage zu halten.
    »Also …«, wiederholte ich.
    Der Haken war nur, dass Lehrerinnen wie Miss Frame nicht so leicht lockerlassen. Ein Terminator-Trupp ist nichts dagegen. Sie machte einfach weiter.
    »Sadie, hat Shonna Matthews dich gemobbt?«
    Eine direkte Frage verdient eine direkte Antwort und ich hätte gern »Ja« gesagt, aber dann hätte ich verschwiegen, warum Shonna so gemein zu mir war. Die ganzen Verwicklungen mit ihrem Dad und meinem Dad würden unter den Tisch fallen, und das war nicht richtig, denn im tiefsten Herzen, wenn ich gerade gnädig gestimmt war und Shonna und Imelda mich nicht fertigmachten, wusste ich, dass Shonna nichts dafür konnte. Oder dass ich zumindest teilweise selbst schuld daran war.
    Ich starrte Miss Frame mit leerem Blick an, in der Hoffnung, dass sie das Thema endlich fallen lassen würde, aber keine Chance. Bei ihr biss ich auf Granit.
    »Ja«, sagte ich schließlich. »Ich hab mich gegen sie gewehrt und ja, es stimmt, sie hat mich gemobbt.«
    »Bravo, das hast du gut gemacht«, sagte Miss Frame mit einem strahlenden Lächeln und ging zu ihrem Computer zurück. Ich beobachtete sie aus dem Augenwinkel, wie sie mit ihren properen kleinen Händen in den Computer tippte. Die Frau war eine Meisterin der Selbstbeherrschung. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie je die Nerven verlor.
    Miss Frame würde sich nie mobben lassen, egal von wem.

Tony Cruz wartete vor der Englischklasse auf mich. Er lehnte an der Heizung, die Augen lässig geschlossen. Und ich konnte nur denken: Oh, mein Gott, ich hab dich gestern geküsst und jetzt soll ich wieder normal mit dir reden und noch dazu vor der ganzen Klasse!
    Tonys Haar sah super aus, was meine totale Jungslähmung noch erheblich steigerte. Er hatte es frisch gewaschen, aber wahrscheinlich besaß er einen Föhn mit Diffuseraufsatz, weil er richtig Volumen reingekriegt hatte, nicht wie Billy, der seine Haare viel zu platt föhnte. Eine Strähne stand wieder leicht ab und es juckte mich in den Fingern, sie anzufassen.
    Eigentlich hätte es das Coolste sein müssen, was mir je passieren konnte, dass Tony Cruz mich von der Klasse abholte. Aber in Wahrheit war es schrecklich – wie in einem Albtraum, in dem man seinen großen Tag in der Schule hat und plötzlich merkt, dass man splitternackt dasteht. Oder dass man ganz dringend aufs Klo muss und das Klo mitten auf der Bühne in der Morgenversammlung steht. So vor Publikum fiel mir absolut nichts ein, was ich sagen konnte.
    »Hi«, begrüßte ich ihn, während einunddreißig Hohlköpfe, idyotas und Nulpen in einer Reihe dastanden und uns

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