Baedeker Reiseführer London
verläuft er durch das Meridian Building und trennt den Globus in eine westliche und eine östliche Hälfte. Jeder, der die im Boden eingelassene Stahlschiene überschreitet, wechselt also die Hemisphäre. Im Gebäude zeigt eine Ausstellung u. a. den Transit Circle, ein großes, vom siebten königlichen Astronomen George Bidell Airy konstruiertes Instrument, mit dem er den Nullmeridian 1851 noch exakter berechnete. 1884 wurde auf einer Konferenz in Washington/DC diese Definition weltweit anerkannt. Das Equatorial Building wird dominiert von der Kuppel für das 1893 installierte 28-Zoll-Teleskop, dem größten in Großbritannien. Der Azimuth Pavillon dahinter wurde 1899 erbaut und enthält heute ein Teleskop zur Sonnenbeobachtung.
Londons einziges öffentliches Planetarium, das neue und sehr moderne Peter Harrison Planetarium , schließt unmittelbar an den Pavillon an (Vorführungen tgl. ab 11.00 Uhr).
Royal Observatory: tgl. 10.00 – 17.00; Eintritt: 7 £
Peter Harrison Planetarium: Vorführungen Mo. – Fr. ab 12.45, Sa. und So. ab 11.00 Uhr; Eintritt: 6,50 £
BAEDEKER TIPP !
Trafalgar Tavern
Ein herrlicher Platz ist die 1837 eröffnete Trafalgar Tavern (von der »Cutty Sark« am Themseufer entlang). Bei Flut klatscht die Themse direkt an das große Panoramafenster. Dickens, ebenso Stammgast wie die Premiers Gladstone und Disraeli, lässt hier in seiner Geschichte »Our Mutual Friend« eine Hochzeitsgesellschaft zusammenkommen; im Nelson Room traf sich das britische Kabinett regelmäßig zum Auftakt der Weißfisch-Saison.
Ranger’s House
Im 1688 erbauten Ranger’s House ist die Wernher Collection eingezogen, eine berühmte Sammlung von Schmuck und Kleinodien aus dem Mittelalter bis zur Renaissance des Diamantenhändlers Sir Julius Wernher (1850 – 1912).
April – Sept. Mo. – Mi. und So. 11.00 – 16.00 Uhr; Eintritt: 6,30 £
STADT GREENWICH
Greenwich Market
Der erste Weg im Städtchen führt meistens zum schönen und überdachten Greenwich Market, wo Kunsthandwerk und Snacks angeboten werden.
St. Alfege
Im Jahr 1012 ermordeten die Dänen den hl. Alfegius, Bischof von Canterbury. Am Tatort wurde im 12. Jh. eine Kirche errichtet, die man schon im 13. Jh. durch einen Neubau ersetzte. In dieser Kirche wurde Heinrich VIII. getauft. Die heutige St. Alfege ist ein Entwurf von 1718 von Nicholas Hawksmoor und besitzt noch einige der Wandverzierungen von Grinling Gibbons.
Fan Museum
Eine sehr originelle Angelegenheit ist das Fächermuseum, das über 3500 Fächelinstrumente vom 11. Jh. bis heute besitzt, wobei die meisten allerdings aus dem 18. und 19. Jh. stammen. Die schönsten Stücke werden in der ständigen Ausstellung präsentiert.
12 Croom’s Hill; Di. – Sa. 11.00 – 17.00, So. 12.00 – 17.00 Uhr; Eintritt: 3 £
MILLENNIUM DOME (THE O 2 )
River Bus: North Greenwich Pier
U-Bahn: North Greenwich
www.theo2.co.uk
Britanniens Streben, seinen Nationalstolz auch architektonisch zu manifestieren, wurde zur Wende vom zweiten zum dritten Jahrtausend um eine Variante reicher: Der Millennium Dome sollte die Hightech-Schaubühne einer selbstbewussten Nation sein. Stararchitekt Richard Rogers schuf auf einem ehemals schwermetallverseuchten Ödland im nördlichen Greenwich die größte Zeltkonstruktion der Welt : Zwölf 100 m hohe Masten halten das 365 m durchmessende Teflon-Zeltdach in 50 m Höhe fest. 35 000 Menschen haben darunter Platz, dasWembley-Stadion würde gleich zwei Mal hineinpassen. Britanniens zweiter Stararchitekt, Norman Foster , entwarf die U-Bahn-Station North Greenwich, auch sie die größte der Welt. Der Großteil der Kosten von 758 Mio. £ wurde durch eine Lotterie und Privatsponsoren aufgebracht, der Rest sollte durch die Eintrittsgelder hereinkommen – die Besuchermassen aber blieben aus.
Das Jahrtausendbauwerk wurde zum Sorgenkind, fand aber ab 2007 unter dem Namen The O 2 zu einem neuen und schließlich erfolgreichen Leben. Das Riesenzelt beherbergt heute eine Arena mit 23 000 Plätzen für Konzerte und andere Großereignisse nebst Musikclub, Kino, Ausstellungssaal und Gastronomie. Während der Olympischen Spiele 2012 fanden hier die Turnwettkämpfe und die Basketballspiele statt.
British Music Experience
Multimedial aufbereitet präsentiert British Music Experience im O 2 die Geschichte der britischen Popmusik seit 1945, aber auch echte Memorabilien gibt es zu bewundern, etwa eine Gitarre von Marc
Bolan, eine Nickelbrille von John Lennon oder einen Bühnenanzug von Freddie
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