Baedeker Reisefuehrer Toskana
Kassettendecke ist die Geschichte des Ordens dargestellt, Gemälde an den Wänden schildern Episoden aus dem Leben des hl. Stephan.
Via Corsica
Dass Pisa eine Studentenstadt ist, merkt man besonders in der Via Corsica, die die Piazza dei Cavalieri an der Westseite verlässt und dann in die Via dei Mille mit Internetcafés, Buchläden und Antiquariaten übergeht.
SPAZIERGANG ZUM MUSEO NAZIONALE
San Pierino
Ausgangspunkt dieses Spaziergangs ist der Borgo Stretto. Nur wenige Gehminuten südöstlich der Einkaufsstraße steht an der Via Cavour die 1072 – 1119 vermutlich auf antiken Fundamenten erbaute Kirche San Pierino bzw. San Pietro in Vinculis (Sankt Petrus in Ketten). Im Innern der dreischiffigen Säulenbasilika sind die Mosaikböden und einige Kapitelle aus römischer Zeit sehenswert sowie die ungewöhnlich große Krypta, die sich unter der gesamten Kirche erstreckt.
Palazzo Toscanelli
Der Toscanelli-Palast an der Uferstraße, die an diesem Abschnitt Lungarno Mediceo heißt, soll im 16. Jahrhundert nach einem Entwurf Michelangelos erbaut worden sein. 1821/1822 logierte Lord Byron hier.
Palazzo Medici
Die Ursprünge des Palastes an der Piazza Mazzini sind älter als die Medici-Herrschaft in Pisa. Der stattliche Bau, heute Sitz der Präfektur, wurde im 13. Jh. errichtet und im 14. Jh., als das Geschlecht der Appiano Pisa beherrschte, umgestaltet. Ende des 15. Jh.s residierte Lorenzo de Medici während seiner Pisa-Aufenthalte in dem Palast.
*Museo Nazionale di San Matteo
Im ehemaligen Benediktinerkloster San Matteo am Lungarno Mediceo hat das Nationalmuseum seinen Sitz. Es beherbergt eine der wichtigsten Kunstsammlungen der Toskana . Zu den zahlreichen Exponaten zählen in erster Linie Gemälde und Skulpturen der toskanischen Schulen vom Hochmittelalter bis zur Renaissance. Zudem besitzt das Museum wertvolle Textilien, Handschriften und eine beachtliche Keramiksammlung vom 11. bis 15. Jahrhundert.
Als besondere Kostbarkeiten des Museums gelten die Werke der pisanischen Malerei des 12. und 13. Jahrhunderts. Vor allem monumentale, auf Holz gemalte Kruzifixe vom Ende des 12. Jh.s zeigen einen Wandel der Christusdarstellung von einer göttlich-triumphierenden Auffassung als byzantinisch-romanischer Typus zur menschlich-leidenden Wiedergabe in frühgotischem Stil, zu einer Zeit also, als die Bußpredigten durch die Bettelorden aufkamen. Großartige Tafelkreuze von Bonaventura Berlinghiero und Giunta di Capitinio bilden die Höhepunkte der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Neben der Exsultet-Rolle schuf der sogenannte Maestro di San Martino (evtl. Raniero di Ugolino) um 1280 das byzantinisch beeinflusste Tafelbild »Thronende Maria mit Kind«, ein Meisterwerk der pisanischen Schule. Aus derselben Zeit stammt auch die »Hl. Katharina von Alexandria«. In der Malerei des 14. Jh.s nimmt das 1320 vollendete, 43-teilige Polyptychon von Simone Martini den ersten Rang ein. Auf Goldgrund erscheinen im Zentrum die Madonna mit Kind, links davon der Evangelist Johannes, Dominikus und Maria Magdalena, rechts Johannes der Täufer, Petrus Martyr und Katharina von Alexandria. Die Predella zeigt in der Mitte den Schmerzensmann zwischen dem Evangelisten Markus und Maria, umgeben von weiteren Heiligen. Weitere Werke des 14. Jh.s sind die Tafeln mit der Legende des hl. Galgano (um 1355), von großer Erzählkraft und aus der Hand eines unbekannten Meisters, eine reizvolle Madonnendarstellung von Francesco Traini (um 1350) sowie die »Madonna del Latte« (um 1370) von Barnaba da Modena. Die Renaissancemalerei ist u. a. mit einer Paulus-Tafel (1426) von Masaccio vertreten, einer »Anbetung« von Benozzo Gozzoli und einer »Sacra Conversazione« von Domenico Ghirlandaio. Unter den Gemälden des Barock sticht die »Himmlische und Irdische Liebe«, ein Werk aus der ersten Hälfte des 17. Jh.s von Guido Reni, hervor.
Romantische Kulisse: das Arnoufer bei Nacht mit seinen hell erleuchteten Palästen
Unter den Skulpturen des 14. Jh.s sind die expressiven Kanzelreliefs von Tino di Camaino zu nennen und die marmorne, farbig gefasste »Madonna del Latte«, eine faltenreiche Gewandfigur, die Nino, der Sohn Andrea Pisanos, für die Kirche Santa Maria della Spina schuf. Aus dem 15. Jh. stammen Teile einer Verkündigungsgruppe von Francesco di Valambrino, eine Christusbüste, Andrea del Verrocchio zugeschrieben, und die in vergoldeter Bronze gearbeitete Reliquienbüste des hl. Rossore, eines sardischen Märtyrers aus dem 3. Jh., ein Werk
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