Baedeker Reisefuehrer Toskana
Piazza San Domenico steht die ab 1226 erbaute Dominikanerkirche. Der wuchtige Ziegelbau besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit rechteckig geschlossenem Chor sowie einem hohen Querhaus mit zwei den Chor flankierenden Kapellen. Das von Andrea Vanni 1370/1380 wohl noch zu Lebzeiten der Heiligen gemalte Fresko in der kreuzgewölbten Katharinenkapelle gilt als * ältestes Bildnis der hl. Katharina. Die Katharinenkapelle birgt außerdem zwei Hauptwerke von Sodoma: die »Verzückung der hl. Katharina« und »Ohnmacht der hl. Katharina« (beide um 1525). Zudem ist ein Marmortabernakel (1466) von Giovanni di Stefano zu sehen, in dem das Haupt der in Rom verstorbenen und dort in der Kirche Santa Maria sopra Minerva beigesetzten Heiligen aufbewahrt wird.
Forte di Santa Barbara
Über die Viale dei Mille kommt man jenseits des Sportstadions zu der Festung, die 1560 Herzog Cosimo I. in Auftrag gegeben hatte. Von den Mauern der mächtigen Fortezza Medicea bietet sich ein schöner Blick über die Stadt. In den Gewölben der ersten Bastion links entkorkt die * Enoteca Italiana ausgezeichnete Tropfen und unterrichtet in einer Ausstellung über italienischen Weinbau. Angeschlossen ist das Ristorante Millevini, das von Alberto Degortes geführt wird. Die Weinkarte listet mehr als 1000 Weine.
Mo. – Sa. 12.00 – 1.00 Uhr; www.enoteca-italiana.it
BAEDEKER TIPP !
Happy Hour
Die Enoteca lädt dienstags ab 20.00 Uhr zur Happy Hour – im Sommer draußen auf der Terrasse, im Winter in der Weinbar. Es gibt ein großes Buffet, beste Aperitifs und Cocktails, dazu Musik vom DJ oder live. Und natürlich exzellente Weine.
VOM CAMPO IN DIE NORDÖSTLICHE ALTSTADT
Croce di Travaglio
Am Croce di Travaglio, dem »Kreuz der Mühen«, in der Nähe der Loggia di Mercanzia trifft die Via di Città mit den beiden anderen Haupteinkaufsstraßen der Innenstadt zusammen: Via Banchi di Sopra und Via Banchi di Sotto .
Palazzo Tolomei, San Cristoforo
100 m nördlich des Croce di Travaglio öffnet sich die Via Banchi di Sopra zu einer kleinen Piazzetta. Linker Hand steht der 1205 erbaute Palazzo Tolomei, einer der ältesten Stadtpaläste von Siena, mit gotischem Maßwerk in den Spitzbogenfenstern. In der ursprünglich romanischen, im 18. Jh. aber völlig neu gestalteten Kirche San Cristoforo gegenüber ist ein bemerkenswertes Holzkruzifix aus dem 14. Jh. zu sehen.
*Piazza Salimbeni
Auch an der Piazza Salimbeni ist ein hübsches Bauensemble erhalten. Dominiert wird die Piazza von dem wehrhaften gotischen Palazzo Salimbeni (14. Jh.), in dem eine der ältesten öffentlichen Kreditanstalten Italiens ihren Sitz hat. Unter dem Namen Monte della Pietà wurde sie 1472 gegründet: Der angehäufte »Geldberg der Barmherzigkeit« gab in Not geratenen Bürgern günstige Kredite. Als Monte dei Paschi – die Monte-Kredite wurden durch Erträge aus den Weiden (Pascoli) der Maremma finanziell abgesichert – existiert die Bank seit 1624. Rechts neben dem Salimbeni-Palast steht der 1470 begonnene Palazzo Spannocchi. Bauherr war Ambrogio Spannocchi, Schatzmeister des Piccolomini-Papstes Pius II. Das elegante Renaissancegebäude wurde 1880 um die schönen Loggien erweitert.
San Francesco
Der Grundstein für die gotische Franziskanerkirche wurde 1326 gelegt, doch erst 1484 waren die Arbeiten abgeschlossen. Mit ihrem großen Predigtraum und dem flachen Chorabschluss zeigt die Kirche die Merkmale der Bettelordensarchitektur. Der Kampanile wurde 1765 angefügt, die Fassade 1894 bis 1912 umgestaltet. Das von einem offenen Dachstuhl überspannte, weiträumige Innere ahmt mit der schwarz-weißen Wandbemalung die Marmorverkleidung des Doms nach. An den Langhauswänden hängen die Standarten der alten Handwerkszünfte. Im linken Querschiff sind Fresken aus dem 14. Jh. sehenswert: »Kreuzigung« von Pietro Lorenzetti sowie »Der hl. Ludwig von Toulouse vor Papst Bonifaz VIII.« und »Martyrium der sieben Franziskaner von Ceuta« seines Bruders Ambrogio Lorenzetti.
Nach einem ausgiebigen Stadtbummel trifft man sich noch auf der Piazza Salimbeni.
**Oratorio di San Bernardino
Dem hl. Bernhardin (1380 – 1444), Mitglied des Franziskanerordens, wurde neben der Kirche an der Stelle, an der er für gewöhnlich predigte, Ende des 15. Jh.s ein kleines doppelgeschossiges Oratorium errichtet, das wegen seiner Fresken einen Blick lohnt. Sehenswert sind die Fresken aus dem 16. Jh. von Sodoma (hl. Ludwig, Maria im Tempel, hl. Antonius von Padua, hl. Franz von Assisi, Heimsuchung,
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