Baedeker Reisefuehrer Toskana
Verkündigungsfresko (1370). Der Innenraum beeindruckt durch die von Marcillat geschaffenen Glasfenster.
Sante Flora e Lucilla (Chiesa di Badia)
Die zweite große Renaissance-Kirche Arezzos ist die den hll. Flora und Lucilla geweihte Abtei (daher auch Chiesa di Badia), die im 14. Jh. von Benediktinern des Klosters Monte Cassino gegründet wurde. Ihre heutige Gestalt erhielt sie durch grundlegende Umbauten, die Giorgio Vasari Mitte des 16. Jh.s im Stil der Spätrenaissance vornahm. Von ihm stammt auch der monumentale Hochaltar (1562). Ein hervorragendes Beispiel hochbarocker Wandmalerei liefert die 1703 von dem Trentiner Andrea Pozzo ausgeführte Scheinkuppel im Mittelschiff: Durch das geschickte Spiel mit Perspektiven, Licht und Schatten entsteht der Eindruck einer gewaltigen Kuppel.
SÜDLICHE ALTSTADT
Chimäre
Vor dem Hauptbahnhof begegnet man dem Wahrzeichen von Arezzo, der wilden Chimäre. In dem dämonischen Fabelwesen vereinen sich die Kraft des Löwen, die Klugheit der Schlange und die Ausgeglichenheit der Ziege. Das Bronzedenkmal ist die Kopie einer Etruskerstatue aus dem 4. Jh. v. Chr., die heute im Archäologischen Museum von Florenz aufbewahrt wird.
Anfiteatro Romano
Bedeutendstes Zeugnis der römischen Epoche sind die Überreste des Amphitheaters, dessen Eingang in der Via F. Crispi liegt. Der elliptische Bau (1./2. Jh.) konnte einst 8000 bis 10 000 Zuschauer fassen. Seine Längsachse maß 121 m, die Querachse 68 m. In späterer Zeit verfiel das Theater, da man es als Steinbruch benutzte.
*Museo Archeologico Mecenate
Im ehemaligen Kloster San Bernardo, das 1547 von Olivetanermönchen auf den Ruinen des römischen Amphitheaters in einem Teil der Tribünenkonstruktion errichtet wurde, ist das Museo Archeologico Mecenate untergebracht. Zu sehen sind Fundstücke aus etruskischer und römischer Zeit , darunter Terrakotta-Schmuck eines Tempels aus dem 5. Jh. v. Chr., etruskische Reliefs und Votivgaben, römische Kleinbronzen und Mosaiken sowie die typischen Aretiner »Vasi corallini«, korallenfarbene Tonvasen mit Terra-Sigillata-Dekor, die während der römischen Kaiserzeit begehrte Exportartikel waren.
Via Margaritone 10; tgl. 8.30 – 19.30 Uhr; Eintritt: 4 €
Museo Aziendale Gori & Zucchi (Uno-A-Erre)
Im Museum Uno-A-Erre wird die Geschichte der italienischen Juwelenherstellung anhand von 400 Objekten und der Firmengeschichte von Gori & Zucchi ab 1926 präsentiert. Insbesondere die Arbeiten von Dalí, Manzù, Messina und Gio‘ Pomodoro wecken Interesse.
Via Fiorentina 550; Mo. – Fr. 9.00 – 17.00 Uhr; Eintritt frei; www.unoaerre.it
Santa Maria delle Grazie
Etwa 2 km südlich der Altstadt steht die spätgotische Wallfahrtskirche Santa Maria delle Grazie. Laut Überlieferung kam 1428 der hl. Bernhardin von Siena an diesen Ort, an dem sich in früherer Zeit ein Quellheiligtum befunden hatte. Er ließ die Spuren des heidnischen Kultes tilgen und eine Kapelle errichten. 1449 begann man zu Ehren der Schutzmantel-Madonna (Madonna delle Grazie) den heutigen Bau, dem Benedetto da Maiano 1478 einen grazilen Portikus vorsetzte. Gegen Ende des 15. Jh.s schuf Andrea della Robbia aus Marmor und Terrakotta den prachtvollen Hauptaltar mit der Pietà.
Bibbiena · Casentino
Provinz: Arezzo (AR)
Höhe: 425 m ü. d. M.
Einwohnerzahl: 12 750
Bibbiena liegt gut 30 km nördlich von Arezzo auf einem Hügel an der Einmündung des Archiano in den Arno. Die Stadt ist ein günstiger Ausgangspunkt für Ausflüge ins Casentino, jenen Höhenrücken, der das obere Arnotal im Nordosten begrenzt, eine abgeschiedene, stark bewaldete Berglandschaft mit teils noch recht unberührter Natur.
Umkämpfte Stadt
Die möglicherweise von den Etruskern gegründete Stadt war aufgrund ihrer Lage bis ins 15. Jahrhundert hinein heiß umkämpft. Florenz und Arezzo, die beide das Durchgangstal im äußersten Nordosten der Toskana für sich beanspruchten, lieferten sich hier erbitterte Schlachten. Bereits im frühen Mittelalter entstanden im Casentino kleine, völlig abseits gelegene Klostergemeinschaften wie das Eremitenkloster Camaldoli und das berühmte Franziskanerkloster La Verna, heute ein bedeutender Wallfahrtsort. Westlich vom casentinischen Quellgebiet des Arno erstreckt sich das Pratomagno-Gebirge mit herrlichen Kastanien-, Tannen- und Buchenwäldern.
BAEDEKER TIPP !
Nächtliche Exkursionen
Die Kooperative »óros« – ihr Name steht etymologisch für »Montagna sacra« (heiliges Gebirge) – bietet Themenausflüge in den Parco
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