Baedeker Reisefuehrer Toskana
die von nun an die politischen Geschicke bestimmt. Noch in der zweiten Hälfte des 14. Jh.s werden Arezzo, Pistoia, Prato, Cortona, Volterra, San Gimignano und Colle di Val d‘Elsa von der Guelfenmetropole Florenz zwar nicht militärisch unterworfen, doch zumindest wirtschaftlich abhängig. Im Jahr 1406 dehnt Florenz schließlich seine Herrschaft offiziell auf Pisa aus. Nur Lucca und Siena bewahren noch ihre Selbstständigkeit.
DIE HERRSCHAFT DER MEDICI
Anfang 15. Jh.
Cosimo begründet die Dynastie der Medici.
1569
Cosimo I. Medici wird Großherzog der Toskana.
1737
Die Medici-Dynastie stirbt aus; das Großherzogtum Toskana geht an die Habsburger.
Cosimo Il Vecchio
Zu Beginn des 15. Jh.s streiten die Adelsfamilien in Florenz um die politische Vorherrschaft in der Metropole am Arno. Zunächst kann sich Rinaldo degli Albizzi behaupten und seinen Gegenspieler Cosimo de‘ Medici (1389 – 1464) ins Exil schicken. Ein Jahr später kehrt Cosimo, Il Vecchio (der Alte) genannt, unter dem Jubel des Volkes zurück, verbannt seine Gegner und mehrt seinen politischen Einfluss, indem er die wichtigsten Ämter der Kommune mit seinen treuen Gefolgsleuten besetzt. Cosimo stärkt einerseits die Wirtschaftskraft seines Familienunternehmens, andererseits hat er aber auch das Wohl der Stadt im Auge und tätigt zahlreiche Stiftungen (Baedeker Wissen siehe >> ).
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Medici-Wappen
Wussten Sie, woher die Kugeln im Medici-Wappen kommen? Sie symbolisieren Pillen, denn der Name der berühmtesten toskanischen Dynastie bedeutet »Ärzte«. Die Schutzheiligen der Medici waren die beiden frühchristlichen Ärzte Cosmas und Damian.
Lorenzo Il Magnifico
Nach der kurzen Amtszeit von Piero de‘ Medici betritt Lorenzo Il Magnifico (1449 – 1492) die politische Bühne. Wie kaum ein anderer verkörpert er in Regierungsstil, Lebensführung, Weltanschauung, Bildung und Mäzenatentum den Renaissance-Menschen. Zugleich sichert er unter Ausnutzung der Mittel der Medici-Bank bis an die Grenze zum Bankrott die kulturelle und politische Vorrangstellung von Florenz in der Toskana. 1492 stirbt Lorenzo 43-jährig. Dem »Prächtigen« folgt der »Unglückliche«: Piero . Er wird wegen seiner nachgiebigen Haltung gegenüber dem französischen König Karl VIII. vom Volk aus der Stadt gejagt. Der Dominikaner Girolamo Savonarola nutzt die Gunst der Stunde und proklamiert einen Gottesstaat, der jedoch 1498 am Widerstand der Bevölkerung und des Papsttums scheitert. Savonarola wird hingerichtet und Florenz erhält wieder ein republikanisches Stadtregiment.
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Die Medici
Kunst und Kommerz
Die Medici – dieser Name steht für Renaissancekunst und Mäzenatentum, aber auch für unermesslichen Reichtum und Geldgeschäfte im großen Stil. Im Gegensatz zu anderen vornehmen Florentiner Familien waren sie nicht schon im 14. Jh. zu Wohlstand und Einfluss gekommen. Ihr Aufstieg vollzog sich innerhalb eines Jahrhunderts, dem für Florenz so glorreichen Quattrocento.
Den Grundstock zum Reichtum der Familie legte Giovanni di Bicci de Medici (gest. 1429), indem er während der Kirchenspaltung von 1378 die Päpste in Rom reichlich mit Krediten versorgte. Als die Tiber-Stadt nach dem Ende des Schismas zur päpstlichen Residenz ausgebaut wurde, waren die Medici als Papstbankiers bereits gut eingeführt, und der junge Cosimo, später der Alte genannt, konnte weiterhin glänzende Geschäfte verbuchen. Die römische Filiale des Bankhauses erwirtschaftete damals 50 – 60 % aller mediceischen Bankgewinne. Dabei kamen die Medici mit wenig Eigenkapital aus, denn die Einlagen der Kurialen waren hoch genug, um mit diesem Fremdkapital im Kreditgeschäft Renditen bis zu 20 % zu erzielen. In vielen Städten gab es Filialen: in Venedig u. a. für den Orienthandel, in Brügge für den Nordeuropahandel, in Genf für den Handel mit Mitteleuropa, in London für den englischen Hof und den Wollhandel sowie in Mailand und Neapel als wichtige Fürsten- und Bischofssitze. Zudem besaß man das Monopol für Alaun, man handelte mit Wolle und Seide und vertrieb außerdem Luxusartikel.
Bankgeschäfte
Die Geschäftsbücher von 1397 bis 1420 belegen Steigerungen der Reingewinne von jährlich 5000 Goldflorin – multipliziert mit 100 ergibt sich der heutige Goldwert in Euro. Als Cosimo der Alte die Unternehmensleitung übernahm, wurden bis zum Jahr 1434 Zuwächse von über 8000 Goldflorin erreicht, später waren es sogar rund 13 000 Goldflorin pro Jahr. Der im Schenken
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