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Bädersterben: Kriminalroman

Bädersterben: Kriminalroman

Titel: Bädersterben: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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er nickte. Sicherlich hatte ihm die Clausen das gesteckt. Theißen setzte sich auf seinen Flugbeobachtersitz und blickte den Kommissar ernst an. »Herr Hansen, ich sage immer die Wahrheit, glauben Sie mir. Ich habe Frau Clausen bereits mehrfach mitgeteilt, dass ich einen Michael Reinicke in den letzten Wochen nicht auf meinen Passagierlisten hatte. Vorhin habe ich einem von Clausens Kollegen die Kopien aller Passagierlisten der letzten Jahre ausgehändigt. Nirgendwo taucht der Name des Toten auf.«
    »Sehen Sie, Herr Theißen, und genau das verstehe ich nicht. Nach Auskunft seines Arbeitgebers flog Reinicke oft, meistens übrigens nach Büsum.«
    Das schien den Flughafenleiter nachdenklich zu stimmen. »Haben Sie ein Foto von dem Toten? Vielleicht ist er unter falschem Namen gereist?«
    Hansen kramte eine Kopie von Reinickes Personalausweis aus der Jackentasche, aber Theißen schüttelte sofort den Kopf.
    »Ich kenne den Mann nicht. Nie gesehen, wirklich.«
    Hansen empfand diesen Thies Theißen durchaus als glaubhaft, aber er entschloss sich, eine gefaltete Kopie jenes Flugscheins, der dem toten Reinicke aus dem Schlund gezogen wurde, aus der Brieftasche zu ziehen und sie dem Flughafenleiter zu übergeben. »Kann natürlich sein, dass er Donnerstag nicht geflogen ist. Aber einen abgestempelten Flugschein der Friesischen Fluggesellschaft von Samstagmittag haben wir bei ihm gefunden. Der Tote wurde auf dem Festland gefunden, er muss also geflogen sein. Hatten Sie an dem Tag unter Umständen frei?«
    Theißen wehrte sich. »Nein, Samstag war ich von morgens bis abends auf dem Flugfeld. Wir mussten wegen des für Sonntag angekündigten schlechten Wetters alle Sportmaschinen in den Hangar verstauen. Mittags fliegt die Friesische Fluggesellschaft übrigens nicht, nur vor- und nachmittags. Für diese Flüge stand aber kein Reinicke auf den Passagierlisten, und gesehen hab ich den Mann auch nicht. Das weiß ich nach dem Ermittlungsersuchen der Polizeidienststelle nun genau. Vielleicht hat er einen anderen Namen angegeben?«
    Hansen hob die Schultern. »Warum sollte er? Er musste seine Flüge bei der Biologischen Anstalt Helgoland irgendwie abrechnen, das wäre mit einem falschen Namen kaum gegangen. Kann die Maschine vielleicht irgendwo anders gelandet sein? In Sankt Peter vielleicht?«
    »Nein. Es handelt sich um eine reguläre Flugverbindung der Friesischen Fluggesellschaft zwischen Helgoland und Heide-Büsum. Linienflieger dürfen nur in Notfällen oder bei schlechtem Wetter woanders landen. Samstag sind alle Flüge ordnungsgemäß durchgeführt worden. Das Wetter wurde ja auch erst am Sonntagnachmittag so richtig mies.«
    Das konnte Hansen bestätigen. Dennoch sah er Theißen misstrauisch von der Seite an, der jetzt die Kopie des Flugscheins mit der Lupe akribisch untersuchte. Was war zwischen der Clausen und ihm? Wenn Theißen die Wahrheit sagte, dann hatte Hansen an einer harten Nuss zu knabbern. Ein Flugschein ohne Flug. Theißen meldete sich unerwartet mit zögerlicher Stimme.
    »Vielleicht kann ich Ihnen doch weiterhelfen. Heute Morgen bin ich mit diesem Buschpiloten der Friesischen Fluggesellschaft zum ersten Mal richtig ins Gespräch gekommen, weil wir besseres Flugwetter abwarten mussten. Das ist ein richtiges Fliegerass, der fliegt nie mit Zahnbürste.«
    »Ohne Zahnbürste?«, fragte Hansen verständnislos nach.
    »Na ja, das sagen wir so unter Fliegerkameraden, wenn jemand trotz schlechtester Flugbedingungen abends immer seinen Heimatflughafen angesteuert bekommt«, erklärte ihm Theißen.
    Hansen nickte. »Und was erzählt der gute Mann?«
    Theißen nahm sich einen Augenblick Zeit. »Wir sind zwar an die internationalen Vorschriften der Flugsicherung gebunden, aber das ist nicht das Luftkreuz in Frankfurt hier. Wir überprüfen die Personalausweise, stellen handschriftlich die Flugscheine aus, unterschreiben sie und tragen die Namen in die Passagierliste ein. Die faxen wir dann nach Helgoland. Bezahlt wird stets auf Düne, weil nur die dort Lesegeräte für Kreditkarten haben und ich hier auch keine größeren Geldbeträge herumliegen haben möchte. Sonst müssten wir einen Buchhalter anstellen, das lohnt sich nicht.«
    Hansen nickte verständig.
    Theißen zeigte mit dem Finger auf die Flugscheinkopie. »Dieser Flugschein ist für die Strecke Helgoland–Büsum und zurück ausgestellt, und normalerweise wird der vor dem Abflug auf Düne maschinell erzeugt. Dieser Flugschein aber ist handschriftlich

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