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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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für dich sein“, sagte sie von der Tür, ihre Stimme amüsiert.
    „Ein guter Zeitpunkt für was?“, fragte ich, ohne auch nur aufzusehen.
    „Um mit Anna zu reden, Bär“, antwortete sie mir. „Ihr beide habt nicht wirklich miteinander geredet, seit...“ Sie hielt inne.
    Das ließ mich argwöhnisch aufblicken. „Seit wann?“
    Sie hatte den Anstand rot zu werden. „Du weißt schon“, sagte sie und wand sich. „Seit ihr beiden Schluss gemacht habt.“
    „Mir war nicht klar, dass das jemanden außer uns etwas angeht“, gab ich kühl zurück.
    Mary zuckte die Achseln. „Sie ist nicht ins Detail gegangen, wenn es das ist, worum du dir Sorgen machst, Bär. Ich sage nur, dass ihr beiden schon zusammen wart, noch bevor ihr überhaupt wusstet, was das bedeutet. Denkst du nicht, sie verdient mehr?“
    „Was zum Beispiel?“, frage ich und unterdrücke nicht die Wut in meiner Stimme. „Sie hat mit mir Schluss gemacht!“
    Mary sieht mir direkt in die Augen. „Was hast du getan?“
    Ich blickte zurück auf den Papierkram vor mir und begann wieder zu schreiben. „Nichts“, brummte ich.
    Sie seufzte. „Bär, mach nur – mach hier nur keinen auf Macho. Manchmal ist das Beste für einen Kerl, zuzugeben, dass er im Unrecht war und er Wiedergutmachung leistet. Weißt du, wie oft Frank und ich Schluss gemacht haben?“ Frank war ihr Biker-Freund, der einzige Biker in ganz Seafare. Er war groß und bullig (ein Bär von einem Mann, wenn man will) und er hatte Stiefel mit Stahlkappen und Cowboy-Chaps und einen mit Fransen übersäten Ledermantel.
    „Es ist nicht das Selbe“, sagte ich Mary und wünschte, sie würde es gut sein lassen. „Diesmal ist es wirklich vorbei.“
    „Willst du, dass er vorbei ist?“, fragt sie mich neugierig.
    Ich zögerte für einen Moment, fühlte mich jedoch sofort schuldig. Ich wollte , dass es vorbei war, und ich wusste, dass wir nie wieder dahin zurückkehren würden, wo wir einmal waren, aber dass es mehr an mir als an ihr lag. Selbst wenn sie mich zurücknehmen würde, und selbst wenn ich wieder zurückgehen wollte, wüsste ich, dass für den Rest meines Lebens etwas fehlen würde. Ein essentieller Teil von mir, der das Puzzle fertigstellen würde. Ooooch, das ist ja so süß, Bär! , kichert sie selbstgefällig. Das wird jetzt alles so viel einfacher werden! Gut gemacht. Gern geschehen.
    „Das tue ich“, antwortete ich Mary leise, und sie sagte nichts weiter dazu, und als ich wieder aufsah, war sie weg. Ich hörte noch ihre Stimme, als sie Anna gute Nacht zurief und dann, wutsch , öffnete und schloss sich die Tür, und nur Anna und ich waren für die letzten zwei Stunden allein. Ich begann damit, auf die Uhr zu starren und die Sekunden zu zählen.
    Um einundzwanzig Uhr dreißig klingelte das Telefon. „Danke, dass sie das Food Warehouse anrufen. Sie sprechen mit Bär. Wie kann ich Ihnen helfen?“, sagte ich mürrisch in den Hörer, während ich weiter auf die Uhr starrte, auf der ein paar weitere Sekunden vorbeitickten.
    „Es klingt so heiß, wenn du das sagst“, sagte eine raue Stimme an meinem Ohr.
    Ich grinste und verdrehte die Augen, und für einen Moment lang war alles gut. „Du findest das heiß? Vielleicht sollte ich dir die Produktbestellungen vorlesen und wir sehen, wohin das führt.“
    Otter lachte leise. „Bring sie mit nach Hause und wir reden drüber. Wie läuft die Arbeit?“
    Ich werfe wieder einen Blick auf die Uhr. Es war noch immer einundzwanzig Uhr dreißig. „Geht so“, antworte ich ihm. „Jetzt besser. Was machst du? Wie geht’s dem Jungen?“
    Ich hörte, wie Otter das Telefon ans andere Ohr wechselte. „Naja“, antwortet er, „er wollte wach bleiben, bis du heimkommst, aber ich hab ihn abgefüllt, ihm dann Wick MediNait gegeben und ihn anschließend ans Bett gekettet. Wir müssen dich nur noch nackt bekommen, wenn du fertig bist.“
    „Du hast meinen kleinen Bruder unter Drogen gesetzt, damit du mit mir schlafen kannst?“, fragte ich amüsiert.
    Er schnaubte. „Es ist leichter, als meinen kleinen Bruder unter Drogen zu setzen, damit ich mit dir schlafen kann. Creed würde in einer Million Jahre nicht darauf reinfallen.“
    „Danke, dass du heute Abend auf ihn aufpasst.“
    „Oh bitte. Denkst du, du musst mir 'ne Waffe an den Kopf halten, um mich dazu zu kriegen, rüber zu kommen? Ich war kurz davor, Creed zu verprügeln, von daher war es gut, dass ich 'ne Weile rauskomme.“
    Das waren Neuigkeiten für mich. „Hm?“, fragte ich.

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