Bär, Otter und der Junge (German Edition)
die Zähne zu putzen. Er folgte mir.
„Nun, ich hab eine Sendung gefunden, in der diese hübsche Lady die Anwältin war. Naja, eigentlich waren alle Damen hübsch, was ich als unrealistische Darstellung des Arbeitsplatzes empfunden habe. Bei dir auf der Arbeit sind nicht alle Frauen Sahneschnitten, von daher denke ich, dass da ein paar offensichtlich fehlinformierten TV-Produzenten was bei der Übertragung auf das Fernsehformat entgangen ist.“
Ich grunzte meine Antwort durch einen Mund voll Zahnpasta.
„Wie auch immer, die Ladies in der Anwaltskanzlei hatten Ärger in ihrem Liebesleben, und dieser eine Typ hat versucht, dass diese wirklich hübsche Anwältin den Fall pro bono übernimmt. Für den Fall, dass du nicht weißt, was das ist, es bedeutet –“
„Tschum Wohle der Öffntlischkheit“, antwortete ich und versuchte, mich nicht an meiner Zahnbürste zu verschlucken.
„Nun, er hat angefangen mit ihr zu flirten, hat gesagt, dass er dafür sorgen kann, dass sich der Fall für sie lohnt, und dann hat sie ihre Bluse ausgezogen und er seine Hose, und dann hat sie beschlossen, ihn zu vertreten. Weil er einen guten Fall darstellte und weitere Vorzüge hatte.“
Ich starrte sein Spiegelbild an. „Welche Gerichtssendung war das?“
Er zuckte mit den Schultern. Dateline . Mein Punkt ist, dass du möglicherweise mit der Anwältin flirten musst. Die Gesellschaft verlangt, dass du das Selbstwertgefühl deiner Anwältin aufbaust.“ Er hatte es beinahe geschafft, den letzten Satz herauszubringen, als seine Fassade Risse bekam und er grinste. .
„Du kleiner Scheißer“, knurrte ich ihn an, und er rannte schreiend aus dem Zimmer, ich ihm dicht auf den Fersen.
„Die Nachbarn werden keine guten Charakterzeugen sein, wenn sie hören können, wie du ein Kind misshandelst!“, rief er über seine Schulter. Er hielt inne, nachdem er den Küchentisch halb umrundet und ihn zwischen uns gebracht hatte.
„Ich denke, die Nachbarn werden diesmal darüber hinwegsehen“, grinste ich ihn überlegen an, während ich links antäuschte, aber rechtsherum stürmte. Er fiel darauf rein, und ich schnappte mir seine Arme und drehte ihn mit dem Kopf nach unten, seine Füße nun in der Nähe meines Gesichts, die Arme herabhängend und das Gesicht rot.
„Lass mich runter, du übergroßer Affe!“, schrie er mich an. „So sollte sich niemand, der eine Krawatte trägt, benehmen!“
„Doch, sollte man, wenn die Person, die sie trägt einen nervtötenden kleinen Bruder hat, der sich für verdammt witzig hält!“, rief ich zurück, als ich seine beiden Beine im meiner Armbeuge hielt und mit der anderen Hand nach unten langte, um seinen entblößten Bauch zu kitzeln.
„Oh, wirklich zivilisiert?“, schnaufte er zwischen schrillem Lachen hervor. „Ich bin sicher, du wirst sie umhauen. Soll ich jetzt meine Sachen packen, falls sie mich mitnehmen?“
Das ließ mich erstarren. Alle Ängste in einem einzigen kurzen Satz, ausgesprochen im Lachen eines Kindes.
Ich ließ ihn vorsichtig herunter, stellte ihn auf die Füße und kniete mich vor ihn. Er kicherte noch immer vor sich hin, während Tränen sein rotes Gesicht hinunterliefen. Ich strich ihm das Haar aus der Stirn. „Du weißt, dass ich das niemals zulassen werde, oder?“, murmelte ich.
Er lächelte sein wundervolles Lächeln. Er sprang in meine Arme und sagte einfach: „Ich weiß.“
Es klopfte an der Tür.
„Du solltest aufmachen“, sagt er, als er mich losließ.
Ich ging, in Erwartung Mrs. Paquinn zu sehen, zur Tür, Anna und Creed erwartete ich nicht. Natürlich waren alle drei da. „Können wir dann aufbrechen?“, fragte Creed mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
„ Wir ?“
Er stieß mich zurück, als er sich hineinschob und damit Platz für Anna und Mrs. Paquinn machte, die alle exzellente Arbeit leisteten, mich, meine flatternden Nasenflügel und die pulsierende Ader auf meiner Stirn zu ignorieren.
„Ja, klar“, sagte er knapp. „Dir war schon klar, dass du das nicht allein tun würdest, oder? Sei nicht dämlich, Bär.“
„Ja, sei nicht dämlich“, stimmten Anna und Mrs. Paquinn ein.
„Ja, sei nicht –“
„Junge, wage es nicht, auch nur ein weiteres Wort zu sagen“, fuhr ich ihn an und wendete mich dann wieder den anderen zu. „Ich habe es ziemlich deutlich gemacht, dass ich allein gehen werde. Das hab ich jedem von euch explizit gesagt. Gab es irgendwas, das an dieser Stelle unklar war?“
Mrs. Paquinn verdrehte die Augen. „Sei nicht
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