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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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sagte Ty und streckte sich. „Glaubst du, Anna hat noch die Lucky Charms?“
    „Ich hab keine Ahnung, Junge. Lass uns einfach nachsehen.“ Ich hob ihn von der Couch und trug ihn in Richtung Küche.
    Er zog an meinem Ohr. „Was?“, fragte ich und fühlte mich plötzlich viel zu wach.
    „Willt du nicht Otter wecken, damit er mit uns die Lucky Charms essen kann?“
    „Otter mögen keine Lucky Charms.“
    Er sieht mich seltsam an. „Aber Bären schon, oder?“
    „Na klar, Junge. Das ist alles, was Bären essen“, sagte ich, als ich einen letzten Blick auf den auf dem Boden ausgebreiteten Otter warf. Ich zitterte.
    Ich trug Ty in die Küche und setzte ihn am Tisch ab. Ich ging zu einem der Regale hinüber, zog eine Packung Frühstücksflocken hervor und schnappte mir eine Müslischüssel aus dem Geschirrspüler. Ich stellte alles vor ihm ab und er begann sofort damit, die Box zu öffnen und die Flakes in die Schüssel zu schütten. Ich holte die Milch aus dem Kühlschrank und stellte sie ihm hin. Sobald er alt genug dazu war, erlaubte der Junge niemand anderem, seine Flakes für ihn vorzubereiten. Er wollte es immer selbst tun. Ich saß im Stuhl neben ihm, mein Gehirn lief auf Hochtouren.
    „Willst du auch welche, Bär?“, fragte er, bevor er sich den Löffel in den Mund schob schob.
    Ich lehnte mich zu ihm herüber und zerzauste ihm die Haare. „Ich wollte eigentlich nur ein bisschen von deinen naschen, , wenn das okay ist.“
    Er sah hinunter in die Schüssel, dann wieder zu mir. „Okay“, sagte er langsam. „Aber du bekommst nur kleine Bissen. Keine großen.“ Er hielt den Löffel in einer Hand, fischte mit der anderen zwei winzige Marshmallows heraus und legte sie auf den Löffel. Es waren die grünen Kleeblätter. Er wusste, dass ich die am liebsten mochte . Er schob den Löffel zu meinem Mund und ich schnappte nach ihnen, machte beim Kauen Geräusche, die ihn zum Lachen brachten.
    „Hey, Bär!“, sagte der Junge.
    „Selber, hey!“, erwiderte ich.
    „Heute ist dein Geburtstag!“
    „Und wie er das ist.“
    „Ich hab dir was gebastelt! Naja, Anna hat geholfen, aber ich hab das meiste gemacht. Kann ich's holen?“
    „Klar doch, Junge. Aber sei leise, okay?“
    Er nickte, nahm einen weiteren Bissen und sprang dann vom Stuhl, um aus dem Zimmer zu laufen. Seine Socken machten schlurfende Geräusche auf den Fliesen.
    Ich wartete, bis er weg war und sank dann wieder in meinen Stuhl. Mein Kopf tat mir weh. Mein Nacken war steif. Offensichtlich davon, dass ich die letzten paar Stunden mit meinem Gesicht an Otters Hals verbracht hatte. Ich stöhnte lauf auf und dankte Gott dafür, dass nur Ty uns so gefunden hatte. Was hätte Creed gedacht, wenn er mich gegen seinen Bruder gepresst gesehen hätte? Was Anna? Was, zum Teufel, dachte ich ?
    Was auch immer. Ich war müde und war lediglich im Schlaf auf seinen Arm gerollt. Das ist keine große Sache. Wen interessierte das schon? Was wäre schon dabei, wenn Creed uns gesehen hätte? Hätte er uns ein paar Schwuchteln genannt? Es ist ja nicht so, als ob wir irgendwas getan hätten. Otter ist nicht so einer. Ich bin nicht so einer. Es war ein Unfall.
    Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte (nicht, dass ich das wollte), kam der Junge zurück ins Zimmer gerannt, in seiner Hand ein großes Stück Karopapier. Er drückte es mir in die Hand und kletterte zurück auf seinen Stuhl, um weiter an seinen Flakes zu kauen. Ich sah hinunter auf den Zettel, den er mir gegeben hatte. Er war in der Mitte gefaltet, auf der Außenseite stand FÜR BÄR VON DEINEM BRUDER. Ich lachte leise und öffnete ihn. Innen befand sich eine Zeichnung, darunter mehr Wörter, die HAPPY BIRTHDAY und ICH HAB DICH LIEB ergaben. Die Zeichnung zeigte fünf Strichmännchen, die auf etwas standen, das ein Strand zu sein schien. Ich konnte Ty sofort erkennen, denn er hatte sich selbst kleiner gemalt als die anderen. Anna war mit langem, schwarzem Haar gemalt worden. Es gab noch drei weitere Personen.
    „Der da bist du“, erklärte er und zeigte auf das Männchen, dass direkt neben seinem stand. „Und das ist Onkel Creed, der da bei Anna steht; und das da auf der anderen Seite von dir, ist Otter.“ Er hatte uns gemalt wie wir uns alle an den Händen hielten. Ich hielt die Hand des Jungen und Otters. Ach um Himmels Willen, es ist nur ein Bild!
    „Danke, Junge. Ich denke, du wirst eines Tages ein großer Künstler werden.“
    „Vielleicht. Oder Detektiv. Ich hab mich noch nicht entschieden.

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