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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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Otter brachte ihn dazu, sich wieder zu setzen. Ty rannte um den Tisch und setzte sich auf meinen Schoß. „Was stimmt nicht, Bär? Du kannst nicht traurig sein! Du hast Geburtstag! Wir müssen nicht in die blöde Unterwasserwelt gehen. Wir können das machen, was du willst.“ Er streichelte mir über mein Haar.
    Ich schüttelte meinen Kopf und räusperte mich, versuchte diesen unwillkommenen Gefühlsausbruch unter Kontrolle zu bringen. Als ich sprach, klang meine Stimme rau und tonlos in meinen Ohren. „Wir können heute alles machen, was du möchtest. Und auch nicht nur heute. Wenn du etwas tun möchtest, sagst du es mir und irgendwie werden wir sehen, dass wir es machen. Okay?“ Ich lehnte meine Stirn an seine, fühlte seine Hände in meinem Haar, roch seinen süßen Lucky-Charms-Atem auf meinem Gesicht. „Aber ich muss dir jetzt etwas sagen und es ist wichtig, dass du nun ein großer Junge für mich bist, okay?“ Ich fühlte, wie er sich zurückzog.
    „Ist sie tot?“, fragte er, seine Stimme das einzige, was nicht nach einem Jungen seines Alters klang. Er sagte es so ruhig, so erwachsen, dass ich sie heimlich für das verfluchte, was aus ihm werden würde. Ich wusste, was ich ihm gleich antun würde und hasste mich dafür. „Ist sie tot?“, fragte er wieder, seine Stimme inzwischen fordernd.
    „Nein, Ty, das ist sie nicht. Sie...“ Ist verschwunden? Hat und verlassen? Ist mit Tom abgehauen? Hat ihr eigen Fleisch und Blut aufgegeben? Such dir eins aus, Bär, beeil dich und such dir eins aus. Eins ist so gut wie das Andere! „Sie ist... fort, Junge. Sie ist fort.“
    „Wo ist sie hingegangen?“, fragte er, seine Stimme nun so ausdruckslos wie meine.
    „Ich weiß es nicht. Sie sagte, sie wollte mit Tom weggehen und irgendwo einen Job finden, aber ich weiß nicht, wohin sie gegangen ist.“
    „Sie kommt zurück, stimmt's?, fragte er. Ich konnte fühlen wie er in meinen Armen zu zittern anfing. Ich drückte ihn fester an mich.
    „Nein, Junge“, flüsterte ich. „Ich glaube nicht, dass sie das tut. Ich denke, dass wie fortbleiben wird.“
    „Warum sollte sie gehen? Warum ist sie gegangen?“
    „Ich weiß es nicht, Ty. Ich wünschte, ich wüsste es, aber das tue ich nicht.“
    Ich hörte den ersten scharfen Atemzug, der aus seinem kleinen Körper kam. „Bär!“, weinte er in mein Ohr. „Was passiert dann mit mir? Oh, Bär, ich bin doch noch ein kleiner Junge! Ich bin nicht so groß wie du! Was passiert dann mit mir?“ Inzwischen schluchzte er, klammerte sich an mich, zerrte an meinem Shirt, meinen Haaren, meiner Haut, meinem Inneren.
    Ich brachte kein Wort heraus. Ich wollte ihn so schnell wie möglich beruhigen, ihn trösten, ihm verständlich machen, dass ich da sein würde, egal, was geschah, aber die Worte wollten nicht kommen . . Ich blickte panisch über seine Schulter, suchte nach Anna oder Creed, fand jedoch, halb blind durch meine Tränen, Otter. Er wischte seine eigenen Augen. Nein! , dachte ich wütend. Du kannst nicht heulen. Du hast gesagt, du würdest mir helfen, also hilf mir, verflucht nochmal! Otter! Er ließ seine Hände sinken, beinahe, als hätte er mich gehört und ich sah, dass seine Augen rot waren, aber er hatte sich noch immer unter Kontrolle. Ich warf ihm einen flehenden Blick zu. Er verstand und erhob sich rasch, kam um den Tisch herum. Er ging neben mir und dem aufgelösten Jungen in die Hocke und legte seine Hand auf Tys Rücken.
    „Tyson, ich möchte, dass du mir zuhörst“, sagte er ruhig und rieb über Tys Rücken. „Kannst du das einen Moment lang tun? Kannst du das für mich tun?“
    Das Schluchzen schüttelte noch immer den Körper des Jungen, aber ich fühlte, wie er nickte.
    „Sieh mich an, Junge“, sagte Otter. Ty drehte sich auf meinem Schoß um, seine beiden Hände waren noch immer in mein Shirt gewickelt, krallten sich noch immer an mir fest. Otter legte seine Hände um Tys Kopf und benutzte seine Daumen, um die Tränen wegzuwischen. „Ich weiß, dass du Angst hast“, setzte er fort, nachdem sich Ty ein wenig erholt hatte. „Ich weiß, du hast im Moment riesige Angst. Aber weißt du, wer von nun an auf dich aufpassen wird, weil du ja schließlich ein kleiner Junge bist?“ Ty schüttelte den Kopf. „Bär. Und ich. Und Anna und Onkel Creed. Und meine Mom und mein Dad und Annas Mom und Annas Dad. Wir werden uns alle um dich kümmern. Wenn du irgendwas brauchst, musst du es nur einem von uns sagen und wir kümmern uns drum. Okay?“ Wir nickten

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